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Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Titel: Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Miller
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vage, verschwommene Ahnung, dass er auch nicht mehr ganz bei klarem Verstand war. Er war noch nie in einer derartigen Situation gewesen. Er war noch nie über die Grenzen seiner physischen Belastbarkeit hinweggegangen, war noch nie so hungrig und durstig, war noch nie so müde gewesen, nie so wütend oder ängstlich. Noch nicht einmal auf dieser Raumstation, als aus jeder erdenklichen Richtung auf ihn abgeschossen worden war.
    Ist es so, wenn man sich im Krieg befindet? War es so für Padmé auf Naboo? Auf Geonosis? Für Obi-Wan auf Christophsis? Ist es das, was im Moment jeder Jedi durchmacht? Sind das die Empfindungen der Klone, wenn sie gegen die Separatisten kämpfen? Als ich für eine Armee stimmte, als ich für den Krieg stimmte, habe ich da dieses Leben für sie gewählt?
    Denn wenn das so war … Wenn das so war …
    Aber er konnte es sich nicht leisten, in dieser Situation darüber nachzudenken. Er konnte es sich nicht leisten, sich in diesem Moment der Kaufreue hinzugeben. Er konnte sich mit seinen Entscheidungen befassen und mit den Konsequenzen, die sich aus diesen ergaben, wenn er wieder auf Coruscant war, im Senat, wo ein Senator hingehörte. Dort, wo er wirklich etwas bewirken konnte.
    Obwohl seine verstauchte Schulter wie Feuer brannte, wand sich Bail aus den Trägern des Rucksacks und ließ ihn zu Boden fallen. Dann hockte er sich hin und legte seine rechte Hand auf Obi-Wans Arm. »Wartet hier, mein Freund. Ich gehe nicht weg. Ich erledige nur das, weshalb wir hergekommen sind. Ich finde eine Möglichkeit, wie wir von diesem Planeten verschwinden können.«
    Obi-Wan gab keine Antwort. Er sah weiterhin nur blicklos zum Himmel empor.
    Mit brennenden Muskeln und knirschenden Gelenken kam Bail wieder hoch. Dann drehte er sich zum Sith-Tempel um und schaute ihn sich zum ersten Mal richtig an.
    Er war dunkel. Das war der erste überwältigende Eindruck. Dunkel und … und rot. Ein roter Schimmer im Stein. Der Schimmer von altem Blut, das vor langer Zeit vergossen und voller Häme betrachtet worden war. Das Blut von Unschuldigen. Das Blut von geraubten Leben.
    Nachdem er den ersten beklemmenden Eindruck verarbeitet hatte, stellte er fest, dass der Tempel gar nicht so groß war. Er war zwar hoch – so hoch, dass man ihn mit einem einfachen Fernglas aus großer Entfernung über eine felsige Ebene und Baumkronen hinweg oder durch das Fenster eines abstürzenden Raumschiffes sehen konnte – und mit Strebepfeilern versehen, die diesen Eindruck noch verstärkten, aber obwohl er das Bauwerk als Palast bezeichnet hatte, war es eigentlich nicht sonderlich … palastartig. Das Gebäude war länglich, fensterlos und nicht sehr auffällig, fast schon zurückhaltend in seiner Form. Mächtig zwar, aber auch irgendwie … scheu.
    Als würde es sein wahres Gesicht verbergen. Wenn das nicht genau den Sith entspricht, dann weiß ich’s auch nicht.
    Das Gebäude löste bei ihm keine Gefühle aus. Er konnte auch nichts hören. Und es regte sich keine einzige Erinnerung, obwohl er von denen so einige hatte. O ja, für diesen Ort war er weiterhin taub, blind und stumm. Nach wie vor regte sich kein Interesse für ihn.
    Wofür ich – wenn ich mir Obi-Wan ansehe – zutiefst dankbar sein muss.
    Bis auf den Sith-Tempel war das Plateau leer. Es war an diesem Ort sogar noch karger als auf der Hochebene, auf der sie abgestürzt waren. Es gab keine Bäume und keinerlei Pflanzen bis auf das schrumpelige braune Gras. Nirgends war ein Raumschiff zu sehen, mit dem sie hätten nach Hause fliegen können. Die Enttäuschung ließ Bail Organa fast würgen. Es war dumm gewesen, aber er hatte gehofft …
    Wenn es im Tempel nichts gab, was ihnen in irgendeiner Form nützlich sein konnte, würden er und Obi-Wan einen einsamen, qualvollen Tod sterben.
    Außer ich töte erst ihn und dann mich.
    Mit diesem Gedanken ging er auf den Tempel zu. In seinem benommenen Zustand stellte er sich vor, dass er gleich vor der Tür von diesem verdammten Ding stehen würde und diese dann zugesperrt war. Wenn das eintraf, würde er sich wie der letzte Idiot vorkommen.
    Doch es war nicht zugesperrt. Die doppelflügelige Tür schwang auf, als er dagegen drückte. Und als er über die Schwelle trat, gingen Lichter an, die dunkelrot glühten wie der ferne Nebel an Zigoolas Nachthimmel. Als wollte jemand sagen: Willkommen, Fremder. Trete ein und staune. Als müsste man vor ihm keine Angst haben.
    Diese Sith. Diese verdammten Sith. Wer … was sind die?
    Es gab keine

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