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Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Titel: Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Miller
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teilhaben musste. Es war wie ein Verrat, aber er konnte nichts daran ändern, auch er hatte seine Grenzen, und seine waren erreicht.
    Am Ende kam Obi-Wan wieder zu sich, und sie setzten ihren Marsch fort, wobei sie den Markierungen aus gelbem Harz folgten, die noch vom Morgen stammten. Bail wurde immer angespannter und wartete nur darauf, dass sein Gefährte aufs Neue von Visionen heimgesucht wurde. Er befürchtete, dass sich Obi-Wans schlimmste Befürchtungen bewahrheiten könnten und die Sith ihn brachen, indem sie ihn mit noch mehr Halluzinationen innerlich vernichteten und ihn schließlich doch in ein Monster verwandelten.
    Ehe sie die Lichtung verlassen hatten und während Obi-Wan noch mit seinem Gürtel beschäftigt gewesen war, hatte Bail das Lichtschwert ganz nach oben in den Rucksack gelegt. Bei dem Gedanken, die Waffe tatsächlich zu benutzen, wurde ihm ganz schlecht.
    Es wird nicht so weit kommen. Nein, nein …
    Aber war das vielleicht nur Wunschdenken?
    Das ist mir egal – es wird einfach nicht so weit kommen!
    Sie erreichten den Rand des Waldes und standen an der Schlucht, die sich tief in die Landschaft eingegraben hatte. Als Obi-Wan den Sith-Tempel sah, taumelte er und wäre fast gefallen, während sein Gesicht ganz grau wurde.
    »Atmet!«, sagte Bail und half ihm, sich in sicherer Entfernung vom Rand der Schlucht und dem steinigen Boden hinzusetzen. »Schaut nicht hin. Atmet einfach nur.«
    »Ich brauche nicht hinzuschauen«, erwiderte Obi-Wan, der sich die geballte Faust über dem Herzen gegen die Brust drückte. »Ich kann es fühlen. Ich kann es hören, wie es ruft …«
    Jeder Muskel tat ihm weh, als Bail erst zum Tempel schaute, dann wieder Obi-Wan ansah und sagte: »Okay, ich habe mich geirrt, und Ihr hattet recht. Ihr könnt es doch nicht. Geht wieder zurück in den Wald. Ich werde mich im Tempel umschauen und alles zerstören, was ich finde. Dann werde ich …«
    »Wie bitte? Nein«, sagte Obi-Wan, »das geht nicht. Ihr könntet etwas zerstören, das eine Möglichkeit darstellt, Hilfe herbeizurufen. Ihr würdet ein Sith-Kommunikationsgerät nicht erkennen.«
    Bail verzog das Gesicht zu einer Grimasse und ließ sich auf ein Knie fallen. Daran hätte ich selber denken sollen. »Gutes Argument. Okay, dann bringe ich eben alles, was ich finde, hierher.«
    »Nein.« Obi-Wan packte sein Handgelenk. Sein Gesicht glänzte vor Schweiß. »Ihr habt keine Möglichkeit festzustellen, ob es für Euch gefährlich ist, die Artefakte zu berühren. Davon abgesehen: Schaut Euch diese Schlucht an, Bail. Vielleicht schafft Ihr es heil nach unten. Und Ihr kommt vielleicht auch auf der anderen Seite unbeschadet wieder hoch. Aber nur einmal. Ihr werdet es nicht zweimal riskieren. Nicht, wenn Ihr nicht müsst.«
    »Ja, der Weg ist tückisch«, stimmte Bail ihm zu und entwand ihm sein Handgelenk. »Aber Ihr könnt keinesfalls durch die Schlucht klettern. Schaut Euch doch an.«
    »Mir geht es gut.«
    Bail hätte beinahe laut aufgelacht. »Wenn gut ein anderes Wort für ›kurz vor dem Zusammenbruch stehen‹ ist, würde ich Euch zustimmen. Aber das ist es nicht. Es geht Euch nicht gut. Ihr steht kurz davor, Euren Kampf zu verlieren.«
    »Aus einem bestimmten Blickwinkel mag es so scheinen«, meinte Obi-Wan. Dann lächelte er, doch eigentlich wirkte es eher wie ein Zähnefletschen. »Aber ich würde es anders ausdrücken: Zurzeit habe ich den Kampf noch nicht gewonnen. Also machen wir uns auf den Weg.«
    Er war verrückt. Sie waren verrückt, beide. Ausgehungert, erschöpft, am Ende ihrer physischen und psychischen Kräfte – und so wollten sie auf eine Bergsteigertour gehen? Aber andererseits, was war die Alternative? Sich hinlegen und auf den Tod warten? Den Sith die Kehle hinhalten und sagen Na gut, ihr habt gewonnen?
    Er sah wieder zum Tempel hin. Er war so nah und doch so weit entfernt. Dann drehte er sich wieder zu Obi-Wan um. »Seid Ihr Euch sicher?«
    »Ziemlich sicher.«
    »Na ja, das sagtet Ihr auch, als wir uns Zigoola näherten.« Bail stieß er einen Seufzer aus, stand auf und half Obi-Wan hochzukommen. »Also gut, wir riskieren es.«
    »Wartet«, sagte Obi-Wan und öffnete seinen Gürtel. Mit unbeholfenen Fingern zerrte er an der Schnalle. »Legt den hier um. Und macht mein Lichtschwert daran fest.«
    Bail trat einen Schritt zurück. »Warum?«
    Dieses Mal war es ein freundliches Lächeln, das Obi-Wan ihm schenkte. »Dann steht Ihr auf der sicheren Seite.«
    Bail schüttelte den Kopf. »Ich brauche es

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