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Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Titel: Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Miller
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Wieder spielte ein Lächeln um seine Lippen. »Ich erhole mich immer noch von den Strapazen, die mir mein letzter Padawan bereitet hat.«
    Anakin verdrehte die Augen. »Ha, ha«, murrte er. »Wahrscheinlich ist dies jetzt der Moment, in dem ich sagen soll: Wow, Obi-Wan, mir war nie klar, wie schwer es für Euch war, mich auszubilden. Aber jetzt begreife ich es. Jetzt ergibt alles einen Sinn für mich.«
    »So etwas Ähnliches, ja«, stimmte ihm Obi-Wan zu, und sein Lächeln wurde breiter.
    Anakin seufzte. »Tja … nun … Vielleicht tue ich das.«
    Und dann schwiegen beide, aber es war kein unangenehmes Schweigen. Anakin genoss es, wie sie inzwischen miteinander umgingen – die Heiterkeit, das Geplänkel, die entspannte Kameradschaft. Unmittelbar nach Geonosis, als er sich noch von seiner schrecklichen Verletzung erholte, hatte es ausgesehen, als würde ihre Beziehung zueinander zerbrechen. Nur Obi-Wans standhafte Weigerung, sich wegstoßen zu lassen, hatte sie gerettet. Nur seine Bereitschaft, die Wut seines Padawans hinzunehmen, seinen Kummer, seine Schuldzuweisungen, und nichts davon auf sich zu beziehen.
    Und da war so viel Wut gewesen. So viel Kummer. Noch immer spürte man den Nachhall davon. Er würde nie verklingen. Er würde sich nie von jenem Moment befreien können, als er in der Wüste Tatooines hatte mit ansehen müssen, wie seine Mutter starb. Ja, gespürt hatte, wie sie starb. Und er würde sich nie von dem freimachen können, was dann passiert war. Das wilde Gemetzel, mit dem er Rache genommen hatte.
    Obi-Wan kannte so etwas nicht. Er würde es auch nie kennen. Obi-Wan war der vollkommene Jedi. Er würde nie das überwältigende Verlangen begreifen, das zu töten, was den Menschen getötet hatte, den man am meisten liebte.
    Anakin wusste, dass es letztendlich Padmé gewesen war, die ihn gerettet hatte, und jener eine perfekte Tag, den sie nach ihrer heimlichen Hochzeit miteinander verbracht hatten. Ihre Liebe. Ihre Geduld. Das bedingungslose Verständnis dafür, dass er sich gegen das wehrte, was man einem Jedi abverlangte.
    Aber auch Obi-Wan hatte ihm geholfen. Nachdem Anakin seinen Arm verloren hatte, war sein Gleichgewicht in der Macht unwiderruflich verändert gewesen, und er wusste, dass er es ohne Obi-Wan nie geschafft hätte, seinen Fertigkeiten, ja, sich selbst zu trauen. Nie hätte er es geschafft, den quälenden Alptraum zu überwinden, der ihn allnächtlich heimsuchte – das kurze, entsetzliche Duell mit Dooku. Ohne Obi-Wans Hilfe hätte er es nicht geschafft, über sein Versagen hinwegzukommen, die Verstümmelung. Nie wieder zurückgefunden zu Lachen und Freude, die damit einhergingen, ein Jedi zu sein.
    Und diese Freude gab es. O ja, es gab diese Freude tatsächlich.
    »Es war alles meine Schuld, Meister«, hatte er Obi-Wan nach seiner Rückkehr von Naboo gestanden, nachdem er seine Aufgabe erfüllt hatte, sich ein neues Lichtschwert zu bauen. »Meine Arroganz hätte Euch beinahe umgebracht. Und meine Ungeduld war verantwortlich für meine Niederlage. Ich habe nicht auf Euch gehört. Es tut mir leid.«
    Er hatte sich auf die unausweichliche Belehrung gefasst gemacht, in der detailliert all seine Unzulänglichkeiten aufgezählt und analysiert werden würden. Doch stattdessen hatte Obi-Wan versucht zu lächeln, was ihm jedoch nicht recht gelungen war. »Das würde ich dir mit Freuden alles verzeihen, Anakin, wenn du mir den Tod deiner Mutter verzeihst«, hatte er erwidert, und seine Stimme hatte dabei leicht geschwankt. »Ich hätte sie für dich gerettet, wäre es mir möglich gewesen.«
    Über beides hatten sie nicht wieder gesprochen. Und was früher häufig eine recht angespannte Lehrer-Schüler-Beziehung gewesen war, wandelte sich allmählich in eine schlichte, unerwartete Freundschaft ohne jeden Druck, die sich in den unzähligen Stunden des Schwertkampf-Trainings, in dem sie sich auf den Krieg vorbereiteten, noch vertiefte. Und das alles, noch ehe er zum Jedi-Ritter ernannt worden war. Ein Jedi-Ritter, der nie irgendwelche offiziellen Prüfungen hatte absolvieren müssen – genau wie Obi-Wan. Allmählich gelangte er zu der Einsicht, dass er doch eine ganze Menge mit Obi-Wan gemein hatte.
    Natürlich hatten sie immer noch ihre schwierigen Momente. Manchmal belehrte Obi-Wan ihn wieder oder schimpfte ihn aus. Vergaß, dass sie jetzt beide Jedi-Ritter waren, beide Generäle, die Verantwortung für andere trugen, die von ihrer Führung abhängig waren. Das war … irritierend.

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