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Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Titel: Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Miller
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Schüler auszubilden. Zumindest keine Schülerin wie Ahsoka .
    Er schaute auf und sah seinen früheren Meister auf einem Balkon oberhalb des Trainingsraumes stehen, von wo aus er mit vor der Brust verschränkten Armen, wie es seine Art war, alles beobachtete. Ein amüsiertes Lächeln spielte um seine Lippen.
    Ja, ja, es ist lustig. Es ist zum Schreien komisch. Ihr meint, jetzt bekäme ich es heimgezahlt, nicht wahr, Obi-Wan? Ihr meint, ich bekäme nur das, was ich verdient hätte.
    Tja … Und vielleicht war es ja auch so.
    Er drehte sich wieder zu seiner Schülerin um. Sie hatte sich nicht von der Stelle gerührt, hatte nicht das trotzig erhobene Kinn gesenkt, hatte ihr Trainings-Lichtschwert nicht deaktiviert, das zwar brummte, aber mit dem man niemanden verletzen oder töten konnte. Sie stand einfach nur da und wollte schmollen, während Tränen der Wut und Enttäuschung in ihren Augen schimmerten.
    Er kannte diesen Blick. Wie viele Male hatte er im Verlaufe der vergangenen zehn Jahre Obi-Wan genauso angestarrt, während er gegen den Drang angekämpft hatte – womit er nicht immer erfolgreich gewesen war –, mit dem Fuß aufzustampfen und seine Wut und Enttäuschung herauszubrüllen.
    Seine eigene Verärgerung verflog, als er Ahsokas Kummer sah. Er seufzte und ging zu ihr zurück, wobei er sein eigenes Lichtschwert deaktivierte. »Schau mal«, sagte er, als er vor ihr stehen blieb. »Du machst deine Sache ja gar nicht mal schlecht . Wirklich nicht. Aber das ist halt nicht dasselbe, wie seine Sache gut zu machen.«
    Sie hob das Kinn noch ein Stückchen höher. »Auf Christophsis habe ich meine Sache gut gemacht, oder nicht? Und auf Teth und Tatooine.«
    »Ich habe nie das Gegenteil behauptet. Aber du hattest auch viel Glück. Und auf sein Glück kann man sich nicht verlassen, Padawan. Erwartest du von mir, dass ich dir unter der Voraussetzung mein Leben anvertraue?«
    Langsam, ganz langsam sackte ihr Kinn nach unten. »Nein«, murmelte sie. »Natürlich nicht.«
    »Das ist gut – weil ich das auch nicht tun würde«, erklärte er streng. »Jetzt führe fünfzig Mal die Niman-Form, Stufe eins, aus. Allein. Und ich will, dass jede einzelne Bewegung vollkommen ist, Ahsoka. Völlig identisch. Innerhalb der Macht. Übereile nichts. Versuche nicht, es schnell hinter dich zu bringen. Verweile bei jedem einzelnen Schlag der Übung.« Er griff in seine Tunika und zog eine Droidenkamera heraus. »Ich werde es aufnehmen, damit wir uns später noch einmal zusammen Stil und Technik anschauen können.«
    »Heißt das etwa, dass Ihr nicht bleibt und zuschaut?«, fragte sie und klang enttäuscht.
    »Ich werde in der Nähe sein«, erwiderte er. »Aber es sollte keine Rolle spielen, wo ich bin. Das Einzige, was zählt, ist, wo du bist. In der Macht, erinnerst du dich?« Er betätigte einen Schalter, mit dem er die Drohne aktivierte, und warf sie in die Luft. Sobald Ahsoka sich bewegte, würde sie von der Droidenkamera erfasst werden, sodass diese dann alles aufnahm, bis sie ihre Übung beendet hatte. »Jetzt – fang an.«
    Als ihr Trainings-Lichtschwert wieder zu summen begann, drehte er sich um und ging weg. Er fühlte sich schlecht, hatte Schuldgefühle, weil er so streng zu ihr gewesen war. Weil er sie nicht hatte wissen lassen, dass er noch vor kurzem genau da gestanden hatte, wo sie jetzt stand, und deshalb auch ihren Zustand der Gefühlsverwirrung, mit dem alle Padawane fertig werden mussten, verstand.
    Aber es geht hier nicht um mich, es geht um sie. Jeder Padawan beschreitet den vorgeschriebenen Weg anders. Sie muss ihr eigenes Tempo dabei finden, den eigenen Rhythmus. Dabei kann ich ihr nicht helfen. Sie kann sich nur selber helfen .
    Einst hatte das Obi-Wan zu ihm gesagt – und es hatte ihn damals geärgert.
    Er befestigte sein deaktiviertes Trainings-Lichtschwert am Gürtel und ging die Treppe zum Balkon hoch, wo sein früherer Meister immer noch stand und Ahsoka beobachtete, die immer tiefer in der Macht versank.
    »Sie wirkt vielversprechend, Anakin«, meinte Obi-Wan und sah ihn an. »Die Kleinen, Rauflustigen erweisen sich häufig als die Besten.«
    War das ein typisches Obi-Wan-Kompliment? Indirekt vielleicht schon. Einfach nur hingeworfen. Nie überschwänglich. Ich glaube, das war eins. »Sie wird sich machen«, brummte Anakin. »Aber ich verstehe immer noch nicht, warum Meister Yoda sie zu mir geschickt hat. Wo Ihr selber doch noch keinen neuen Schüler habt.«
    »Das hat keine Eile«, erwiderte Obi-Wan.

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