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Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Titel: Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Miller
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Spiel, auch wenn sie todernst bei der Sache waren.
    Während sie beobachtete, wie ihr Mentor anmutig wie eine tarchalianische Gazelle einen Macht-Sprung über den Kopf von Meister Obi-Wan hinweg tat, fragte sie sich, ob er manchmal darüber nachdachte, was auf Geonosis passiert war. Dass er dort fast gestorben war. Es war einmal passiert – es konnte wieder passieren. Hatte er Angst? Wenn ja, dann zeigte er es zumindest nicht.
    Werde ich je so tapfer sein? Ich hoffe es. Ich kann es mir nicht vorstellen.
    Sie fragte sich, ob er je über den Teil von sich nachdachte, der Maschine war und nicht Mensch. Wenn sie nicht gewusst hätte, dass seine rechte Hand und der Unterarm aus Metall statt aus Fleisch waren, wäre sie nicht darauf gekommen. Nichts an seinem ganzen Auftreten ließ vermuten, dass er nicht mehr … ganz war.
    Ein Jedi konnte die Macht in einem Lichtschwert-Kristall spüren. Er spürte die Erweiterung der Macht, dieses schwer zu kontrollierende Gefühl, welches einem so viele Möglichkeiten gab. Ein Jedi wurde eins mit der Macht und bildete eine lebendige Verbindung mit ihr, wenn sie durch den Kristall strömte. Wie fühlte es sich aber an, wenn diese lebendige Verbindung durch eine Prothese unterbrochen war? Wie war das für einen Jedi, wenn er einen Teil dieser unglaublichen Verbindung zur Macht verloren hatte?
    Ich würde ihn gern fragen. Aber ich glaube nicht, dass ich das kann.
    Auf dem Balkon herrschte mittlerweile ein richtiggehendes Gedränge, und die ganze Zeit wurden aufgeregte Bemerkungen geäußert. Ahsoka runzelte die Stirn. Das war ihre Trainingsstunde. Dies waren Obi-Wan und Anakin – Meister Kenobi und Meister Skywalker –, die den Lichtschwerttanz für sie aufführten. Es war nicht fair, dass die anderen sich einfach dazudrängten.
    Ein unwürdiger Gedanke, und trotzdem stieg er in ihr auf – wenn auch nur für einen kurzen Moment.
    Unter ihnen im Trainingsraum hatten die beiden miteinander kämpfenden Jedi angefangen zu schwitzen. Aber Schweiß hielt sie nicht auf. Der Scheinkampf wurde fortgesetzt. Angriff und Gegenangriff, Schlag und Gegenschlag, springen, wirbeln, ausholen, schlagen und zurückweichen. Laufen und springen – eins mit der Macht. Immer wieder mal ein kurzes Auflachen. Eine schnelle Finte. Eine kluge Parade. Obi-Wan ließ sein Lichtschwert auf Anakins Kehrseite klatschen, und Anakin tat so, als hätte es wehgetan. Die Menge auf dem Balkon brach in Lachen aus. Und Ahsoka lachte mit. Jetzt störte es sie nicht mehr, dass die anderen da waren.
    Denn letztendlich war sie Anakins Schülerin. Das konnte ihr keiner nehmen.
    Meister Kenobi und Meister Anakin kämpften bereits so schnell, dass es kaum möglich schien, aber tatsächlich beschleunigten sie das Tempo noch. Die Trainings-Lichtschwerter wurden so schnell geschwungen, dass alles verschwamm und mit normalem Auge nichts mehr zu erkennen war. Sie konnte immer noch die einzelnen Züge auseinanderhalten. Ihr togrutanisches Erbe hatte sie mit schärferen Sinnen ausgestattet, als ein Mensch und viele andere der anwesenden Spezies sie hatten. Mit angehaltenem Atem beobachtete sie voll verblüffter Demut zwei der Jedi des Tempels bei der Zurschaustellung unübertroffenen Könnens.
    Schlagen – abblocken – parieren – ausweichen – Klingen kreuzen – Gegenbewegung – innehalten – Körper an Körper – gleichzeitiges Abstoßen – Macht-Schub – Macht-Griff – Finte – Rückwärtssalto – Ausgangsstellung … und dann wieder von vorn.
    Als Obi-Wan die Wand hinauflief, dann die Decke entlang und an der gegenüberliegenden Wand wieder herunter und Anakin ihm dichtauf folgte, jubelten alle, obwohl das kaum mit der üblichen Zurückhaltung der Jedi zu vereinbaren war. Auch Ahsoka jubelte. Es war herrlich.
    So will ich eines Tages auch sein. So ein Jedi will ich werden.
    Doch nicht einmal Jedi wie Obi-Wan und Anakin konnten solch eine Geschwindigkeit und Kraft ewig durchhalten. Beide waren erschöpft, und so beendeten sie ihren Kampf. Völlig durchgeschwitzt und schwer atmend verbeugten sie sich höflich voreinander. Dann streckte Obi-Wan seine Hand aus und drückte sie kurz gegen Anakins Wange. Ahsoka sah, wie sich seine Lippen bewegten. Sie sah ihn sagen: Gut gemacht.
    Der Ausdruck, der sich bei diesen zwei kleinen Worten auf Anakins Gesicht ausbreitete, brachte sie den Tränen gefährlich nah.
    Der Balkon leerte sich schnell, als die Jedi-Ritter und Padawane sich wieder den Aufgaben zuwandten, die sie kurz

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