Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum
Es wird Euch bald wieder gut gehen.«
»Anakin Skywalker, Meister Yoda hier ist.«
Erleichterung durchströmte ihn, und er hob das Komlink an seine Lippen. »Meister Yoda, ich brauche Hilfe. Ich bin bei Obi-Wan. Er ist verletzt. Schwer verletzt. Durch den Angriff.«
»Bring ihn zum Tempel. Kannst du das?«
»Nein, ich wage es nicht, ihn zu bewegen. Ich brauche einen Heiler. Ich brauche viele Heiler. Könnt Ihr herkommen? Könnt Ihr Euch beeilen?«
»Wo bist du, junger Skywalker?«
Anakin schaute sich um. »Ich weiß es nicht. Irgendwo im Verwaltungsbezirk. Auf einem Dach.«
»Dein Komlink lass offen. Dich finden wir werden.«
»Ja. Gut. Jetzt beeilt Euch bitte!«
Er klemmte das Komlink an den Gürtel und holte tief Luft. Schweiß brannte in seinen Augen und lief seinen Rücken hinunter. Die kreischende Stimme der Angst erfüllte sein ganzes Bewusstsein.
»Lügner«, flüsterte Obi-Wan. »Du sagtest, alles wäre in Ordnung.«
»Und das wird es auch sein«, sagte Anakin mit fester Stimme. »Aber, Obi-Wan – Ihr müsst Eure Kräfte schonen.«
»Ja«, sagte Obi-Wan, und sein Blick war dabei seltsam nach innen gerichtet. »Ja …«
Nicht zum ersten Mal verfluchte Anakin die Tatsache, dass er nicht die Fähigkeit zum Heilen besaß. Wie konnte es sein, dass er der Auserwählte war und doch so machtlos , wenn es ums Heilen ging? Das war nicht fair.
»Anakin …«
Voller Verzweiflung sah Anakin in Obi-Wans kalkweißes Gesicht. Sein Bart war voller Blut von der schrecklichen Wunde an seiner Wange. Dann war da dieser blutige Schaum, der auf seinen Lippen trocknete. Er hatte innere Verletzungen. Es musste so sein. Wenn er nun aufhörte zu atmen, ehe Yoda hier ankam? Wenn er Krämpfe bekam? Es hatte mal einen Zusammenstoß bei einem Podrennen gegeben. Das war wirklich eine elende Massenkarambolage gewesen, direkt auf der Zielgeraden. Larbo Nelik war herausgeschleudert worden und direkt in der Absperrung gelandet. Sie hatte sich alle Knochen gebrochen, um dann vor Anakins Augen anzufangen krampfhaft zu zucken, und war schließlich gestorben. Anakins Mutter hatte geweint, als sie es sah, und ihn gebeten, nicht wieder an einem Rennen teilzunehmen. Doch Watto war der Boss bei solchen Sachen gewesen – und davon abgesehen hatte Anakin es geliebt.
»Anakin«, sagte Obi-Wan wieder. »Hör zu.«
Anakin beugte sich tiefer über ihn. »Nein, Ihr hört zu. Yoda kommt … Mit Heilern. Ihr müsst ruhig sein, Ihr dürft nicht …«
»Anakin«, sagte Obi-Wan mit schwacher Stimme. »Es ist wichtig.«
Er sah Obi-Wan an und kämpfte mit seiner wütenden Fassungslosigkeit. Wie hatte das passieren können? Wie konnte es sein, dass er hier auf diesem Dach umgeben von Trümmerteilen hockte, während die Sirenen heulten, er bitteren Rauch, bittere Tränen schluckte und seinen furchtbar schwer verletzten Freund ansah? Und das, obwohl er doch noch vor ein paar Augenblicken in Padmés Armen gelegen hatte, gelacht hatte, geliebt hatte …
Das hier passiert nicht. Es kann einfach nicht passieren.
»Anakin«, sagte Obi-Wan. Seine Stimme war so schwach, dass sie kaum zu hören war. »Sag Yoda, dass es bei Dex’ Botschaft um Grievous ging. Er hat es auf Bothawui abgesehen.«
Er war schockiert. » Bothawui? Nein. Wenn Grievous Bothawui in seine Gewalt bekommt …«
»Ich weiß«, unterbrach ihn Obi-Wan unter Schmerzen. »Anakin, sag es Yoda.«
»Ihr könnt es ihm selbst sagen, sobald er hier ist.«
Obi-Wan sah ihn fast schon verwirrt an. »Ich weiß nicht … Ich bin mir nicht sicher …« Er schloss die Augen, und auf seinen Lippen bildeten sich frische rote Schaumbläschen.
Anakin wirbelte herum und suchte den dicht bevölkerten, verqualmten Himmel nach Yoda ab. Zehn Jahre strenges Jedi-Training war alles, was ihn noch davon abhielt zu schreien.
Los! Los, Yoda! Wo seid Ihr? Macht schon!
Und als er gerade kurz davor stand, alles zu wagen und Obi-Wans Leben aufs Spiel zu setzen, indem er ihn in den Luft-Speeder verfrachtete, trafen Yoda und eine Gruppe von drei Heilern ein. Unter ihnen Vokara Che, die sich nach Geonosis so intensiv um ihn gekümmert hatte.
»Tritt zurück, junger Skywalker«, befahl Yoda, während sich die Heiler daran machten, Obi-Wans Leben zu retten. »Gut gemacht du hast. Sterben er wird nicht.«
Anakin spürte Tränen auf seinen Wangen. Er schämte sich ihrer nicht. Er würde sich bei niemandem dafür entschuldigen, nicht einmal bei Yoda, dass er sich so viel aus Obi-Wan machte, um seinetwegen zu
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