Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum
irren – oder getäuscht worden sein.«
»Sich irren?« , wiederholte Anakin und machte sich nicht mehr die Mühe, seinen Zorn zu verbergen. »Das glaube ich nicht. Und was Dex betrifft – der würde Obi-Wan nie anlügen.«
Das bedrückte Schweigen, das seinen Worten folgte, sagte ihm, dass er einen wichtigen Punkt vorgebracht hatte. Mindestens.
»Danke, Anakin«, sagte Meister Windu mit schwerer Stimme. »Wir werden jetzt darüber beraten. Du darfst gehen.«
Anakin sah Yoda an. »Habe ich Eure Erlaubnis zu …«
»Ja«, sagte Yoda. »Im Tempel angekommen Obi-Wan müsste jetzt sein. Sag Meisterin Vokara Che, dass zu ihr ich kommen werde, sobald ich kann.«
Anakin nickte. »Ja, Meister Yoda«, sagte er, um dann noch ein widerwilliges »Danke« hinzuzufügen.
Als er bei der Tür des Ratssaales ankam, ließ ihn Mace Windus Stimme noch einmal innehalten. »Die Macht ist mit ihm, Anakin. Es ist falsch, dass du Angst hast.«
Ja, ja. Es war falsch, Angst zu haben, falsch, sich Sorgen zu machen, falsch, sich auch nur für zwei Bantha-Schisse Gedanken zu machen, was aus Obi-Wan wurde.
Alles, was ich tue, ist falsch. Aber trotzdem erwartet ihr von mir, dass ich euch rette, nicht wahr?
»Ja, Meister Windu«, sagte er über die Schulter hinweg und ging weiter.
»Skyguy! Skyguy, bleibt stehen! Wartet auf mich!«
Er wirbelte auf dem Absatz herum und sah Ahsoka auf sich zurennen. »Nenn mich nicht so!«, fuhr er sie an, als sie nur noch ein paar Schritte von ihm entfernt war. »Für dich bin ich Meister Skywalker.«
Sie blieb so abrupt stehen, als hätte er sie gerade körperlich gezüchtigt.
Dünn und drahtig, wie sie war, sah sie ihn in stummem Entsetzen an.
»Tut mir leid«, äußerte sie schließlich mit leiser, verletzter Stimme. »Ich wollte nur …« Sie senkte den Blick. »Es tut mir leid.«
Leider waren sie nicht allein auf dem Stockwerk, wo sie sich befanden. Die Jedi und Padawane, die aus den Turboliften kamen oder zu ihnen gingen, blieben zwar nicht stehen und gafften, aber Anakin konnte ihre Neugier spüren. Zehn Jahre an diesem Ort, und trotzdem zog er immer noch die Aufmerksamkeit auf sich. Man stellte Spekulationen über ihn an. All ihre Hoffnungen und Träume baumelten wie Schmuck an einem Bantha-Skelett beim Boonta Eve.
Er hasste es.
»Was willst du, Ahsoka?«, fragte er grob. »Ich habe keine Zeit, mir das gestrige Training anzuschauen.«
»Ich habe gehört, dass Meister Obi-Wan bei einer der Explosionen verletzt wurde«, flüsterte sie. »Ich dachte … Ich hatte das Gefühl …«
»Was?«
Sie zitterte. »Ihr habt Angst um ihn. Und ich wollte … Ich dachte, Ihr würdet vielleicht gern …« Sie wandte sich niedergeschlagen ab. »Es ist unwichtig.«
Ihr Schmerz durchbohrte ihn wie ein Messerstich. Er kam sich dumm und grausam vor. »Ahsoka, warte.«
Zögernd drehte sie sich wieder zu ihm um.
»Du hast recht«, sagte er. »Ich habe Angst um Obi-Wan. Das sollte ich zwar nicht, aber es ist trotzdem so. Und ich hätte gern ein bisschen Gesellschaft, während ich darauf warte, ihn sehen zu dürfen.«
Doch nicht ihre Gesellschaft. Er sehnte sich nach Padmé. Aber das war unmöglich. Also würde er mit Ahsoka vorliebnehmen müssen.
Ahsokas Gesicht leuchtete vor Freude auf. »Meint Ihr das wirklich?«
Er war sich nicht ganz sicher, was er davon halten sollte, so viel Macht über ein junges Mädchen zu haben. Warum war ihr alles so wichtig? Warum spielte das, was er sagte, für sie eine Rolle?
Qui-Gon war mir wichtig. Bei ihr wird es wohl dasselbe sein.
Er deutete mit dem Kopf zu den Aufzügen. »Los. Du kannst trainieren, während wir warten. Die Droidenkamera hast du wohl nicht dabei, oder?«
Sie lächelte, und ihre scharfen Zähne blitzten auf. »Natürlich hab ich die dabei, Sky … Meister. Ich weiß zwar, dass ich manchmal ein bisschen schusselig bin, aber …«
Er seufzte. »Du bist nicht schusselig, Ahsoka. Und ich schätze mal, du kannst mich auch Skyguy nennen. Aber nur , wenn wir unter uns sind.«
Wieder leuchtete ihr Gesicht auf. So viel ungezügelte Freude. »Danke!«
Er wollte ihre Dankbarkeit nicht. Er wollte sie nicht als seinen Padawan, obwohl er sie eigentlich recht gern mochte. Er wollte überhaupt keinen Padawan. Es war dem Hohen Rat zu verdanken, dass sie jetzt zusammen waren. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als das Beste aus der Situation zu machen.
»Los«, sagte er erneut und setzte sich in Bewegung.
Sie keuchte auf und machte einen Satz, um ihm
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