Star Wars™ Darth Plagueis
schwächen, ohne die Jedi zu schwächen, könnte ihnen eine Rechtfertigung für einen Putschversuch liefern. Und ihre Zahl ist groß genug, um damit Erfolg zu haben.«
Plagueis dachte darüber nach. »Ihre Zeit ist bald gekommen, Sidious. Die Hinweise darauf sind überall. Wäre der Rückschlag nicht gewesen, den Darth Gravid den Sith beschert hat, wäre ihr Orden vermutlich bereits dahingerafft worden. Doch sein Schüler verfolgte den Großen Plan weiter, und jeder nachfolgende Sith-Lord trug seinen Anteil dazu bei, vor allem Tenebrous und sein Meister, auch wenn sie Jahre mit dem Versuch vergeudeten, einen gezielt einsetzbaren Virus zu kreieren, der gegen die Jedi eingesetzt werden sollte, um ihre Verbindung zur Macht zu kappen. Als gäbe es irgendeinen organischen Unterschied zwischen denen, die der Hellen Seite dienen, und jenen, die sich der Dunklen Seite verschrieben haben; als würden wir durch eine andere Art zellulärer Mittler mit der Dunklen Seite kommunizieren! Obwohl wir doch in Wahrheit von derselben Kraft angetrieben werden, die die Leidenschaft der Wesen befeuert, die sich dort unten versammelt haben. Nimmt man Midi-Chlorianer ins Visier, nimmt man damit das Leben selbst ins Visier.«
»Selbst abgesehen davon wäre ein Angriff dieser Art sinnlos«, sagte Sidious, als würde er laut denken. »Die Jedi sind weit verstreut, und es ist unwahrscheinlich, dass es uns gelingen würde, rasch genug zu handeln, um alle im selben Moment zu töten. Wir müssten jedem Jedi einen eigenen Attentäter zuweisen, und die Zungen so vieler Attentäter zum Schweigen zu bringen, damit nichts davon durchsickert, wäre unmöglich. Unser Plan würde ans Licht kommen. Man würde uns verraten, und dann würden wir auf der Abschussliste landen.«
Plagueis trat vom Fenster des Geschützturms zurück und ging mit hinter dem Rücken verschränkten Händen auf und ab. »Jedenfalls wollen wir nicht, dass sie zu schnell sterben. Zumindest nicht, bevor die Republik so geschädigt und geschwächt wurde, dass die Bürger die Stabilität, die wir ihnen bieten, bereitwillig annehmen.«
»Sollen die Waffen, die von den Colicoiden und den anderen produziert werden, letzten Endes auch gegen die Jedi eingesetzt werden?«
»Wir werden sehen, wie sich die Dinge entwickeln. Bis dahin müssen wir die Tatsache akzeptieren, dass keine Armee allein die Jedi überwältigen kann. Die alten Sith waren Zehntausende Mann stark und sind an dieser Aufgabe gescheitert. Einst wimmelte es in der Galaxis nur so vor Kriegern und Schlachtschiffen. Jetzt haben wir bloß einzelne Söldnertrupps und Verteidigungsstreitkräfte einzelner Sternensysteme. Deshalb müssen wir danach trachten, die Galaxis in einen Zustand zurückzuversetzen, in dem Barbarei die Norm ist.«
»Man muss die Jedi von innen heraus zu Fall bringen«, sagte Sidious. Sein Blick folgte Plagueis, während der Muun hin und her lief. »Man muss sie in ihre eigene Grube locken, wie wir es Euren Worten zufolge auch mit Veruna machen werden.«
Plagueis blieb stehen, um ihn zu betrachten. »Führt diesen Gedanken weiter aus.«
Sidious nahm sich einen Moment Zeit, ehe er weitersprach. »Wir müssen ihre Eitelkeit und ihren blinden Gehorsam gegenüber der Republik ausnutzen«, sagte er mit größerer Zuversicht und so, als wäre vollkommen offensichtlich, dass nur dieses Vorgehen letztlich zum Ziel führen würde. »Wir müssen dafür sorgen, dass sie wie die Feinde von Frieden und Gerechtigkeit wirken, nicht wie ihre Hüter.«
»Wie die Feinde von Frieden und Gerechtigkeit, nicht wie ihre Hüter«, wiederholte Plagueis. Es klang wie eine Offenbarung. »So wären selbst die Überlebenden der Säuberung gezwungen unterzutauchen …« Er riss sich aus seinen Grübeleien los und richtete den Blick ruckartig auf Sidious. »Wir müssen große Vorsicht walten lassen, um zu verhindern, dass sie zu Märtyrern werden, Darth Sidious – wenn wir wollen, dass die Wesen der Galaxis der hellen Seite der Macht letzten Endes den Rücken kehren.«
»Es werden weiterhin machtsensitive Wesen geboren.«
»Wenn sie nicht ausgebildet und indoktriniert werden, stellen sie für uns keine Gefahr dar. Dafür werdet Ihr sorgen, Oberster Kanzler Palpatine .«
Sidious schaute zu Boden und schüttelte den Kopf. »Das sollte Euer Amt sein, Meister.«
»Nein«, sagte Plagueis nachdrücklich. »Es ist Eures. Ihr besitzt die politischen Fähigkeiten dazu, und was noch wichtiger ist: Ihr seid ein Mensch. In diesem Zeitalter
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