Star Wars™ Darth Plagueis
mit den Fingern auf die Handelsföderation zeigen würde, sorgte dafür, dass er sich fragte, warum Plagueis wollte, dass das Kartell in eine Position geriet, die seine Chancen gefährdete, neuen Welten Sitze im Senat zu verschaffen. Deshalb stellte er sich einmal mehr die Frage: Hatte Plagueis womöglich einen heimlichen Grund dafür, nicht zu wollen, dass die Handelsföderation Erfolg hatte?
Er wollte, dass Kims Tod als Botschaft begriffen wurde. Aber von wem? Möglicherweise war Palpatine selbst der Empfänger. Wenn Plagueis sagte, dass viele der Senatoren entbehrlich seien, dass sie ihre Sitze bloß dank ihm bekommen hatten, wollte er damit im selben Atemzug zum Ausdruck bringen, dass Palpatine – sogar als Sidious – ebenso entbehrlich war, leicht durch einen anderen machtstarken Schüler zu ersetzen? Obwohl der Muun Palpatine zu Offenheit anhielt, hielt er sich selbst zuweilen sehr bedeckt. Würde er irgendwann all sein Wissen an seinen Schüler weitergeben oder mit etwas davon hinter dem Berg halten, bloß, um die Oberhand zu behalten?
»Habt Dank, dass Ihr so kurzfristig gekommen seid, Palpatine«, sagte Kim gehetzt, als er ihn in ein Büro führte, in dem sich Datendisks und Flimsiausdrucke stapelten und es nach Schweiß, abgestandener Luft und verdorbenem Essen roch. Hohe Fenster gegenüber der Hartholz-Eingangstür boten Aussicht auf den Palast, einschließlich des neuen Turms, den Tapalo als gewählter Monarch – der Tradition gemäß – hatte errichten lassen. »Das, was ich Euch jetzt sagen werde, wird Euch in Gefahr bringen, aber abgesehen von Euch kann ich niemandem trauen.« Während er sprach, blieb Kim fortwährend in Bewegung, ging von seinem Schreibtisch zu den Fenstern und wieder zurück. »Ich kann Euch nicht hundertprozentig versichern, dass dieses Büro sicher ist, aber dieses Risiko müssen wir eingehen.«
Palpatine unterdrückte ein besorgtes Stirnrunzeln, als ihn eine ungute Ahnung beschlich, und deutete auf das Sofa. »Bitte, Vidar, setzt Euch und sagt mir, was Ihr auf dem Herzen habt.«
Kim blieb stehen, atmete müde aus und kam Palpatines Vorschlag nach. Sein Gesicht war verhärmt, das Haar in Unordnung. Sein normalerweise sorgsam gepflegter Bart musste dringend gestutzt werden. »Palpatine, ich habe guten Grund zu der Annahme, dass Tapalo und Veruna für den Absturz verantwortlich sind, der meine Familie das Leben gekostet hat.«
Palpatines Überraschung war echt. »Vidar, der Absturz wurde untersucht und als Unfall beurteilt. Irgendein Problem mit dem Antischwerkraftgenerator …«
»Unfälle kann man vortäuschen – planen! Ihr fliegt Gleiter, solange ich Euch kenne. Ihr wisst, dass man Systeme sabotieren kann.«
Palpatine nahm ihm gegenüber Platz. »Welches mögliche Motiv sollten sie dafür haben, Eure Familie zu töten?«
Kims blutunterlaufene Augen fixierten ihn. »Ich kenne ihre schmutzigen Geheimnisse, Palpatine. Ich weiß von den Zahlungen, die sie von der Handelsföderation bekommen haben, seit Tapalo sein Amt angetreten hat. Von den Gesetzen, die sie in Kraft gesetzt haben, um ganz Naboo für Bodenanalysen und den Plasmaabbau zugänglich zu machen. Ich weiß von den Absprachen, die sie mit gewissen Mitgliedern des Elektorats getroffen haben, um für Tapalos beispiellosen Sieg bei der letzten Wahl zu sorgen.«
»Trotzdem«, sagte Palpatine nach einem Moment. »Warum sollten sie Eure Familie da mit reinziehen?«
Kim knurrte bloß. »Würden sie mich einfach von meinen plenaren Pflichten entbinden, würden sie damit riskieren, viele der Adligen zu erzürnen, die mich unterstützen. Stattdessen hoffen sie, mich auf diese Weise davon überzeugen zu können, dass es besser ist, meinen Rücktritt zu erklären – aus Kummer, aus Angst, aus was weiß ich für Gründen.«
»Tapalo ist klug genug, keine solch schändliche Tat zu begehen.«
»Da haltet Ihr zu große Stücke auf ihn. Der Absturz sollte eine Botschaft an mich sein. Doch damit hat er genau das Gegenteil bewirkt.«
»Inwiefern?«, fragte Palpatine und beugte sich zu ihm vor.
»Ich reise heute Nachmittag nach Coruscant ab. Und als Erstes werde ich den Jedi-Orden benachrichtigen.«
Palpatine setzte sich aufrecht hin. »Vidar, die Jedi hören bloß auf den Senat und auf den Obersten Kanzler. Ihr könnt nicht einfach in den Tempel spazieren und …«
»Ich werde über meinen Sohn Verbindung zu den Mitgliedern des Rates aufnehmen. Wenn ich Ronhar davon überzeugen kann, den Orden zu verlassen, werden diese
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