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Star Wars™ Darth Plagueis

Star Wars™ Darth Plagueis

Titel: Star Wars™ Darth Plagueis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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den alten Plagueis ruhig verschlingen , dachte er.
    In dem dunklen Wald dieser abgelegenen Welt, wo eine salzige Brise durch die Bäume pfiff und man die fernen Laute der Wellen wie Trommeln vernahm, würde er der Unterwelt entfliehen, in der die Sith gehaust hatten. Aus einem Jahrtausend zweckmäßigen Schlafs erwacht würde die Kraft der Dunklen Seite wiedergeboren werden, und er, Plagueis, würde den lange geschmiedeten Plan vollenden.
    Er lief die Nacht über durch und suchte dann Schutz in einer flachen Höhle, während der Morgennebel, der sich in den Senken gesammelt hatte, verdunstete. Selbst so früh waren die blau geschuppten Eingeborenen bereits auf. Sie kamen aus ihren Hütten, um in der tosenden Brandung Netze auszuwerfen oder mit ihren Booten zu Riffen oder zu nahe gelegenen kleinen Inseln zu paddeln. Die besten Stücke ihres Fangs würden sie in die Hügel tragen, um die Mägen der Wohlhabenden zu stopfen, auf deren Schultern die Verantwortung für Bal’demnics politische und wirtschaftliche Zukunft lastete. Ihre gutturalen Stimmen drangen bis in die Höhle, die Plagueis wie ein Grabmal vorkam, und er konnte sogar einige der Worte verstehen, die sie wechselten.
    Er versuchte zu schlafen, jedoch ohne Erfolg, und bedauerte dann den Umstand, dass er immer noch Schlaf brauchte. Tenebrous hatte niemals geschlafen, aber andererseits galt das für fast alle Bith.
    Während er in der drückenden Hitze wach lag, ließ er die Ereignisse des vergangenen Tages noch einmal Revue passieren, nach wie vor ein wenig überrascht über das, was er getan hatte. Die Macht hatte ihm zugeraunt: Dein Augenblick ist gekommen. Erhebe deinen Anspruch auf die Dunkle Seite. Handle jetzt und bring es hinter dich. Doch die Macht hatte ihm bloß einen Ratschlag erteilt; weder hatte sie seine Taten diktiert noch seine Hände geführt. Das war allein sein Werk gewesen. Durch seine Reisen mit und ohne Tenebrous wusste er, dass er nicht der Einzige in der Galaxis war, der die Künste der Dunklen Seite praktizierte – noch der einzige Sith, was das betraf, da die Galaxis voller Heuchler war –, aber er war jetzt der einzige Sith-Lord, der direkt von der Bane-Linie abstammte. Ein wahrer Sith, und diese Erkenntnis rüttelte die rohe Kraft wach, die sich in ihm wand. Und doch …
    Als er seine Machtsinne ausstreckte, konnte er die Präsenz von etwas oder jemandem von nahezu ebenbürtiger Kraft spüren. War das die Dunkle Seite selbst oder bloß ein Überbleibsel seiner Unsicherheit? Er hatte die Sagen über Bane gelesen, wie er von den nachhallenden Präsenzen jener heimgesucht worden war, die er bezwungen hatte, um den Sith-Orden von internen Machtkämpfen zu befreien, und den Orden durch die Einführung der Regel der Zwei wieder zu einer echten Hegemonialmacht geformt hatte: Es gab einen Meister, der die Macht verkörperte, und einen Schüler, der danach trachtete. Wie man hörte, wurde Bane sogar von den Geistern von Sith-Lords verfolgt, die zwar seit Generationen tot waren, deren Gräber und Mausoleen er jedoch auf seiner inbrünstigen Suche nach Holocronen und anderen uralten Geräten, die Weisheit und Führung boten, entweiht hatte.
    War Tenebrous’ Seele die Quelle der Kraft, die er spürte? Gab es nach dem Tode eine kurze Phase, in der man fortdauerte und die es einem wahren Sith erlaubte, weiterhin Einfluss auf die Welt der Lebenden auszuüben?
    Es war, als habe sich die Last der gesamten Galaxis auf ihn herabgesenkt. Ein geringeres Wesen als er hätte womöglich seine Schultern dagegen gestemmt, doch Plagueis, eingezwängt in sein verstecktes Grab, fühlte sich so schwerelos, wie er es in der Tiefe des Alls getan hätte. Er würde alle überdauern, die sich ihm in den Weg stellten.
    Stunden später, als die Stimmen verklungen waren und die Fressgier der Insekten von Neuem eingesetzt hatte, weckte Schmerz Plagueis aus seinem gequälten Schlummer. Die Tunika lag so eng um sein geschwollenes Fleisch wie ein Druckverband, doch Blut war aus der Wunde gesickert und hatte das Gewand durchnässt.
    Er glitt lautlos in die Nacht hinaus und humpelte, bis er den Schmerz unterdrückt hatte, dann verfiel er in Laufschritt. Schweiß, der auf seinem kahlen Haupt perlte, verdunstete, und die dunkle Robe flatterte hinter ihm her wie ein Banner. Ausgehungert überlegte er, eine der Hütten der Einheimischen zu überfallen und sich an den Eiern irgendeiner Unterkasten-Kon’me gütlich zu tun, oder vielleicht an ihrem Blut und dem ihres

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