Star Wars™ Darth Plagueis
Bedauerlicherweise überleben einige der äußeren Systeme jedoch allein aufgrund solcher Praktiken.«
»Dann werden sich diese Welten Alternativen suchen müssen«, sagte Sifo-Dyas.
Plagueis wandte sich ihm zu. »Ohne Unterstützung der Republik? Allmählich hört es sich für mich so an, als würden die Jedi dann alle Hände voll zu tun bekommen.«
Sifo-Dyas drückte die Lippen zusammen. »Die Rechtsprechung und die Jedi werden den Frieden bewahren.«
»Ich gestehe Euch zu, dass Ihr selbst davon fest überzeugt seid«, sagte Plagueis. »Aber lasst mich Euch eine Frage stellen: Wenn sich Unmut breitmacht und innersystemische Konflikte ausbrechen – wenn Mitgliedswelten mit der Abspaltung von der Republik drohen, wie Serenno es in vergangenen Zeiten getan hat –, würde Eure Loyalität dann nicht zwei verschiedenen Dingen gelten?«
»Die Republik wird weiterbestehen.«
Plagueis grinste. »Schon wieder diese beruhigende Zuversicht. Aber angenommen, die Ziele der Republik lassen sich nicht mit dem übergeordneten Wohl in Einklang bringen? Angenommen, die Konflikte weiten sich aus und führen tatsächlich zu einer Spaltung der Republik?«
Die beiden Jedi tauschten Blicke. »Da es keine Armeen gibt, kann es auch keinen Krieg geben«, sagte Dooku.
»Sind die Jedi denn keine Armee – oder zumindest imstande, zu einer zu werden, falls die Notwendigkeit dazu besteht?«
»Einst waren wir eine Armee, doch unsere Feinde wurden besiegt«, sagte Sifo-Dyas bewusst vage. »Ganz gleich, welches Ausmaß der Konflikt auch haben mag, würden wir dennoch versuchen, Frieden zu schmieden – und das, ohne zu dem Regierungsorgan zu werden, das Ihr so zu fürchten scheint.«
Plagueis antwortete nicht sofort. Sifo-Dyas interessierte sich sogar noch mehr für die Thematik als Dooku, wenn auch auf andere Weise. Allein sein fehlgeleiteter Loyalitätssinn gegenüber dem Jedi-Orden hielt ihn davon ab, das wahre Ausmaß seiner Besorgnis zum Ausdruck zu bringen.
»Und dennoch sagt Ihr: Frieden schmieden . Dem haftet ein gewisser Beigeschmack an, Meister Sifo-Dyas. Doch um der Diskussion willen: Was, wenn die unzufriedenen Systeme eine Armee aufstellen würden? Wären die Jedi dann nicht dazu verpflichtet, der Republik zu dienen und sie zu schützen?«
Sifo-Dyas zwang sich auszuatmen. »Woher sollten diese hypothetischen Armeen denn kommen? Den entlegenen Systemen mangelt es an den dafür nötigen Ressourcen …« Als er seinen Fehler erkannte, brach er ab.
Plagueis wartete einen Moment, ohne seine Zufriedenheit zu zeigen. »Ich wollte damit keineswegs andeuten, dass die Republik den äußeren Systemen das Recht auf Selbstbestimmung absichtlich vorenthält. Ich stelle bloß Spekulationen an, da ich hier eine wachsende Gefahr sehe.«
Dooku schaute ihn an. »Damit seid Ihr nicht allein, Magister.«
»Dann habe ich noch eine letzte Frage, wenn es gestattet ist: Wenn die Republik angegriffen würde, würden die Jedi dann zurückschlagen?«
»Die Republik hat sich dazu verpflichtet, entmilitarisiert zu bleiben«, sagte Dooku. »Sie würde lediglich im Falle einer konkreten Bedrohung mobilmachen.«
»Einmal mehr habt Ihr Eure ursprüngliche Frage in eine völlig andere Richtung gelenkt, Magister Damask«, unterbrach Sifo-Dyas mit neuem Feuer in den Augen. »Ihr sprecht von einem Angriff auf den Jedi-Orden selbst.«
»Ich schätze, das tue ich, ja«, gab Plagueis zu. »Ich nehme an, ich dachte dabei an die kürzliche Ermordung von Senator Vidar Kim. Wenn ich mich nicht irre, war ein Jedi in die Angelegenheit verwickelt.«
»Diesem Vorfall wird gegenwärtig auf den Grund gegangen«, sagte Sifo-Dyas mit beherrschter Stimme. »Es gibt keine Beweise, die darauf hindeuten, dass der infrage kommende Jedi das eigentliche Ziel des Anschlags war.«
Das folgende Schweigen wurde von der Stimme von Jocasta Nu durchbrochen, die die Jedi auf die andere Seite des Konferenzraums rief. Plagueis studierte Sifo-Dyas aus dem Augenwinkel heraus. Während sich Nu und die anderen austauschten, dachte er an das Gespräch zurück, das er auf Sojourn mit Sidious geführt hatte.
Wir müssen ihre Eitelkeit und ihren blinden Gehorsam gegenüber der Republik ausnutzen , hatte Sidious seinerzeit gesagt. Wir müssen dafür sorgen, dass sie wie die Feinde von Frieden und Gerechtigkeit wirken, nicht wie ihre Hüter.
Plagueis grübelte von Neuem über diesen Gedanken nach und fragte sich allmählich, ob er auf Kamino den falschen Ansatz gewählt hatte. Vielleicht,
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