Star Wars™ Darth Plagueis
dabei bewenden zu lassen. »Indem Ihr die Handelsföderation und ähnliche Kartelle unterstützt?«
»Die Handelsföderation hat auf vielen unterentwickelten Planeten für Fortschritt gesorgt, Meister Jinn.«
»Durch Ausbeutung, die letzten Endes zum Ruin dieser Welten führen wird.«
Plagueis breitete seine Arme aus. »Fortschritt fordert häufig seinen Preis. Gelegentlich hat eine Welt in der Folge gewisse Wachstumsschmerzen zu erdulden, doch das Endergebnis als ruinös zu bezeichnen, ist doch ein wenig übertrieben.« Er musterte Qui-Gon. »Gewiss waren die Jedi in der Vergangenheit schon des Öfteren gezwungen, Konsequenzen dieses Ausmaßes außer Acht zu lassen, um die Gesetze der Republik durchzusetzen.«
Sifo-Syas’ dunkle Augenbrauen formten ein V . Der kleine, muskulöse Mann hatte eine breite Nase, markante Wangenknochen und glänzendes schwarzes Haar, das zu einem Knoten hochgesteckt war. Seine Hände waren groß und schwielig wie von harter körperlicher Arbeit. In seinen braunen Augen schimmerte Besorgnis. »Dass wir allein der Republik dienen, ist eine irrige Annahme, Magister. Unser Orden ist dem übergeordneten Wohl verpflichtet.«
»Wohl eher dem, was der Orden als solches erachtet«, sagte Plagueis, bloß, um die Bemerkung sogleich mit einem Wink abzutun. »Andererseits habt Ihr den Vorteil, dass Ihr imstande seid, im Einklang mit der Macht zu agieren, während der Rest von uns im Dunkeln nach dem tastet, was recht und billig ist. Nichtsdestotrotz versucht Damask Holdings, vorausschauend zu planen.«
»Genau wie die Jedi«, sagte Qui-Gon. »Allerdings ist bei mehreren Gelegenheiten, bei denen wir Konflikte lösen mussten, Euer Name gefallen.«
Plagueis zuckte die Schultern. »Die Reichen haben eben einen höheren Stellenwert als die Armen.«
Dooku ließ sich das durch den Kopf gehen. »Ich verüble dem Senat, dass sich in der Galaxis alles bloß noch um Credits dreht.«
Plagueis blickte von Dooku zu Qui-Gon. »Ich bin gewillt, Meister Jinns Argument zuzustimmen, dass die Muuns den Finanzmarkt beherrschen, wenn er gewillt ist zuzugeben, dass die Jedi die ethischen Werte dieser Galaxis bestimmen.«
Qui-Gon bedachte Plagueis mit einer würdevollen Verbeugung. »Und so finden wir uns auf verschiedenen Seiten wieder, Magister.«
»Nicht notwendigerweise. Vielleicht wollen wir alle letztlich doch dasselbe.«
»Unterschiedliche Wege zum selben Ziel? Das ist zwar eine geschickte Unterordnung unter die Vernunft, aber ich weigere mich, diesen Gedanken zu akzeptieren.« Qui-Gon schob seine Hände in die jeweils anderen Ärmel seines Mantels. »Wenn Ihr mich entschuldigen wollt …«
Dooku lächelte milde, als der großgewachsene Jedi davonschlenderte. »Mein ehemaliger Schüler hat noch nie ein Blatt vor den Mund genommen.«
»Offene Worte sind heutzutage eine Seltenheit«, sagte Plagueis. »Der Senat könnte viel von Leuten wie Qui-Gon Jinn lernen.«
Dooku zog ein verdrießliches Gesicht. »Der Senat hört ausschließlich auf sich selbst – unentwegt und ohne dass es irgendwo hinführt. Wenn der Senat und der Oberste Kanzler Darus darauf aus sind, ein Klima zu schaffen, in dem der Ungerechtigkeit Tür und Tor geöffnet werden, dann gelingt ihnen das meisterhaft.«
Sifo-Dyas wurde allmählich unbehaglich zumute. »Die Rotunde ist eine Arena, in die nicht einmal wir uns wagen«, sagte er mit flacher Stimme. »Es sei denn als Zuschauer.«
Plagueis konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. »Trotzdem ist von Euch bekannt, dass Ihr hin und wieder auch Euren Einfluss auf die Abgeordneten geltend macht.« Er fuhr fort, bevor Sifo-Dyas oder Dooku etwas darauf erwidern konnten. »Manchmal ist Politik der reinste Zirkus. Eins ist jedoch gewiss: Der Kern wird alldem nicht standhalten. Wir brauchen eine neue Führung.«
»Darus wird zweifellos für eine zweite Amtszeit wiedergewählt werden«, sagte Dooku.
Plagueis heuchelte Besorgnis. »Gibt es denn niemanden, der ihn bei der Wahl schlagen könnte, Meister Dooku?«
»Frix womöglich. Kalpana … eventuell. Gegenwärtig hat er nicht genügend Fürsprecher, um der verschiedenen Interessengruppen Herr zu werden.«
Sifo-Dyas Unbehagen wuchs. »Jedenfalls haben wir geschworen, bei alldem keine aktive Rolle zu übernehmen.«
»Kalpana würde zweifellos dafür sorgen, dass ein anderer Wind weht«, sagte Plagueis. »Wenn auch möglicherweise ein nicht minder riskanter. Sein Standpunkt gegenüber Piraterie, Schmuggel, ja, sogar Sklaverei ist wohlbekannt.
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