Star Wars™ Darth Plagueis
überlegte er, wäre es besser, die Kaminoaner eine Armee erschaffen zu lassen, die imstande war, Seite an Seite mit den Jedi zu kämpfen und nicht gegen sie …
Sifo-Dyas kehrte als Erster in die Ecke des Raums zurück, in der Plagueis stand, als wäre er begierig darauf, ihr Gespräch fortzusetzen. »Für den Fall, dass Ihr in Erwägung zieht, in Rüstungsunternehmen zu investieren, Magister, kann ich Euch versichern, dass die Republik ihren Standpunkt bezüglich der Entmilitarisierung nicht ändern wird.« Seine Worte waren zwar eindringlich, doch mangelte es ihnen an Bestimmtheit. »Die Ruusan-Reformen werden nicht aufgehoben.«
Plagueis zeigte ihm seine Handflächen. »Und ich kann Euch versichern, Meister Jedi, dass meine Fragen in keiner Weise von Gedanken an Profit motiviert waren. Wir – damit meine ich mich – möchten nicht miterleben müssen, wie die Republik unvorbereitet getroffen wird. Fürs Erste setze ich mein Vertrauen in die Jedi und in den Glauben daran, dass bei Bedarf eine Armee mobilisiert werden könnte.«
Sifo-Dyas’ Zuversicht wankte. »Aus dem Nichts? Unwahrscheinlich, Magister.«
»Dann muss sie eben herangezüchtet werden.«
»Produziert, meint Ihr wohl.«
»Nein, das meinte ich wortwörtlich«, sagte Plagueis. »Allerdings kenne ich nur ein einziges Unternehmen, das dieser Aufgabe gewachsen wäre. Dasselbe Unternehmen, das Arbeiter für die Minen von Subterrel gezüchtet hat.«
Verwirrung schlug in Sifo-Dyas’ Antlitz Falten. »Ich bin nicht mit Subterrel vertraut.«
Plagueis war kurz davor, Kamino zu erwähnen, als er Jocasta Nu näher kommen sah, und aus den Untiefen der Dunklen Seite stieg ein Gefühl in ihm empor, das seinen Kehlkopf strangulierte, als wolle es verhindern, dass das Wort über seine Lippen kam. »Verzeiht mir, Meister Jedi«, sagte er, als er dazu schließlich wieder imstande war. »Der Name dieses Unternehmens lag mir auf der Zunge, aber ich scheine ihn verschluckt zu haben.«
18. Kapitel
GESCHICKTE WINKELZÜGE
Palpatine hielt sich seit gut zwei Standardmonaten auf Coruscant auf, als der Senat einberufen wurde, um darüber abzustimmen, ob Felucia, Murkhana und ein halbes Dutzend anderer Planeten, die von vielen als von der Handelsföderation abhängige Welten betrachtet wurden, einen Sitz erhalten sollten oder nicht. In der Hoffnung, das Interesse der Öffentlichkeit zu schüren, hatte Coruscants Klimakontrolle versprochen, für perfektes Wetter im Regierungsdistrikt zu sorgen. Die Wolken waren fortgeweht und Orbitalspiegel so in Position gebracht worden, dass sie ein Maximum an Sonnenlicht lieferten. Wartungsdroiden hatten die Pflastersteine des Senatsplatzes gereinigt und die dreißig Meter hohen Statuen poliert, die die Allee der Kerngründer säumten. Die Polizei hatte große Bereiche des Distrikts zwischen den Ebenen 55 und 106 abgeriegelt und setzte Scharfschützeneinheiten, Bombensuchdroidentrupps und die dreifache Anzahl der sonst üblichen Sicherheitsschwebekameras ein. Reporter, Dokumentarfilmer, freischaffende Journalisten und Kolumnisten waren in Massen zugegen, forderten in dem Bemühen Gefallen ein, so dicht wie möglich ans Geschehen heranzukommen. Der Fahrdienst machte Überstunden, und es war nahezu unmöglich, ein Taxi zu bekommen, was Referenten und Assistenten dazu zwang, auf eigene Faust zum Senat zu gelangen, wo sie zu Fuß oder mit der Magnetschwebebahn eintrafen, die Kleidung frisch gebügelt, die Kopfbedeckungen sorgsam angelegt, das Fell frisiert, die Stiefel poliert. Selbst die Jedi-Ritter und Padawane, die wie als Machtdemonstration überall auf dem Platz postiert waren, schienen ihre besten Mäntel und Tuniken zu tragen.
Analysten bezeichneten die Abstimmung als Meilenstein, auch wenn es eine zugegebenermaßen schwache Nachrichtenwoche auf Coruscant gewesen war. Wichtiger noch: Einer großen Mehrheit der Bewohner der Hauptstadt hätte der Ausgang der Abstimmung nicht gleichgültiger sein können, da die meisten von ihnen die Handelsföderation bloß durch ihre Eigenwerbung kannten, die im HoloNet lief. Jedenfalls war lokaler Klatsch und Tratsch stets interessanter als Politik.
Wochenlang jedoch hatten Gegner und Unterstützer der Gesetzesänderung, die die Bestimmungen bezüglich des Mitgliedsstatus in der Republik revidieren würde, ihre Argumente in der großen Rotunde vorgebracht, und das häufig so lautstark, dass ihre Repulsorliftplattformen erzitterten, während sie ihre Finger oder anderen Gliedmaßen in die Luft
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