Star Wars™ Darth Plagueis
einem Jedi halten? Durch mich könntet Ihr Einblicke in das Schalten und Walten der Republik erhalten, und durch Euch könnte ich die Jedi in ihrer Funktion als Friedenshüter besser verstehen lernen.«
Ronhar neigte sein Haupt in einer Verbeugung. »Jetzt, wo er uns zusammengeführt hat, schätze ich Vidar Kim noch mehr. Möge die Macht mit Euch sein, Senator Palpatine.«
Auf Serenno, weitab vom Kern an der Hydianischen Handelsstraße gelegen, geleitete eine Dienerin von Count Vemec, in die Kleider einer längst vergangenen Epoche gewandet, die vier menschlichen Jedi in den aufwendig modernisierten Konferenzraum des Schlosses. Als Erstes wurde den Versammelten – darunter Würdenträger und Politiker, die Serenno und das nahe gelegene Celanon repräsentierten, sowie der Muun-Vorstand von Damask Holdings – Jedi-Meisterin und Ratsmitglied Jocasta Nu vorgestellt, eine sympathisch wirkende Frau mit glattem Haar, deutlich hervortretenden Wangenknochen und glänzenden blauen Augen. Sie befand sich in Begleitung der distinguierten Jedi-Meister Dooku und Sifo-Dyas sowie eines großen, kräftig gebauten Jedi-Ritters namens Qui-Gon Jinn, der stehen blieb, während die Übrigen ihre ihnen zugewiesenen Plätze an dem runden Tisch einnahmen. Die drei Männer legten ein fast mit Händen zu greifendes Selbstbewusstsein an den Tag und trugen Bärte verschiedener Art – Dookus endete in einer modischen Spitze, Sifo-Dyas’ folgte seiner ausgeprägten Kieferpartie, der von Qui-Gon war lang und dicht.
Plagueis, der sich nur selten die Gelegenheit entgehen ließ, mit Jedi zu verkehren, hatte eigentlich vorgehabt, die Geschäfte auf Serenno Larsh Hill und den anderen zu überlassen – bis er erfuhr, dass Dooku zugegen sein würde.
Dooku, gute fünfzig Standardjahre alt, war auf Serenno geboren worden und entstammte einem Adelsgeschlecht, das mit dem der Palpatines auf Naboo vergleichbar war. Wäre die Macht nicht so stark in ihm gewesen, wäre er ein Count gewesen, ein Graf, so, wie Palpatine wohl ein Angehöriger des Königshauses geworden wäre. Gleichwohl, bei den wenigen Gelegenheiten, bei denen Plagueis Dooku begegnet war, hatte er etwas in ihm gespürt, das weitere Nachforschungen rechtfertigte. Angeblich war Dooku einer der besten Lichtschwertmeister des Ordens, außerdem hatte er sich einen Ruf als geschickter Diplomat erworben. Trotzdem waren es seine Leidenschaft und seine Ruhelosigkeit, die Plagueis’ Aufmerksamkeit erregt hatten. Trotz all seiner Jahrzehnte im Dienste des Ordens schien er stets mit einem Bein in der mondänen Welt verankert geblieben zu sein. Anstatt der schlichten braunen Gewänder, die die meisten Jedi trugen – wie der lebhafte Qui-Gon Jinn –, bevorzugte Dooku Umhänge und Roben, die einer Nacht in der Oper von Coruscant angemessener waren. Darüber hinaus war er ein offener Kritiker des Obersten Kanzlers Darus und der korrupten Praktiken des Senats.
Am wichtigsten jedoch war vermutlich, dass Dooku mit dem Großen Plan der Sith auf eine Art und Weise verbunden war, die über bloßen Zufall weit hinausging. Vor etwa zwanzig Jahren wurden Dooku und sein damaliger Padawan Qui-Gon Jinn im Zuge von Intrigen, die Tenebrous geschmiedet hatte, um den menschlichen Senator Blix Annon durch einen jungen Emporkömmling namens Eero Iridian zu ersetzen, in die Ereignisse verwickelt, und es war ihnen gelungen, einige der wichtigsten Beteiligen ins Gefängnis zu befördern. Zudem hatte Dooku unbeabsichtigterweise einige von Tenebrous’ Plänen vereitelt, in der Expansionsregion Uneinigkeit zu schüren.
In den Nachwehen der beinahe zur Katastrophe eskalierten Ermordung von Vidar Kim hatte Plagueis’ Interesse an Dooku eine neue Dringlichkeit erfahren. Er war sicher, dass Sidious sich zu einem überragenden Sith entwickeln würde, doch im Augenblick war er trunken vor Macht und neigte dementsprechend dazu, Fehler zu machen. Wenn das Dunkel einen als wahren Verbündeten erkannte, konnte ein Novize von seinem Weg abkommen, so, wie es beinahe mit Plagueis nach dem Mord an Kerred Santhe geschehen wäre. Sith-Meister wie Tenebrous, die Bane bewunderten, hätten das Treffen auf Serenno möglicherweise genutzt, um ihren Schülern damit zu drohen, sie auszutauschen. Plagueis hingegen hegte keine derartigen Absichten, was auch der Grund dafür war, warum er Sidious gegenüber nicht erwähnt hatte, dass an dem Treffen Jedi teilnehmen würden. Dennoch ertappte er sich dabei, dass er sich fragte, ob ein unzufriedener
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