Star Wars™ Darth Plagueis
Jedi wie Dooku womöglich eine Rückversicherung gegen gewisse Schicksalsschläge sein könnte – gegen irgendeinen Zwischenfall, der ihm Sidious rauben würde –, oder man ihn sogar ohne formelle Anwerbung auf die Dunkle Seite ziehen konnte, um ihn so zu manipulieren, dass er innerhalb des Ordens eine Spaltung anstiftete.
Wie er Sidious erklärt hatte, konnte selbst ein ausgebildeter Jedi ganz von allein dem Lockruf der Dunklen Seite erliegen. Einhundertdreißig Jahre zuvor, auf einer einstigen Sith-Welt im Cularin-System, war ein Padawan namens Kibh Jeen so sehr von der Macht beeinflusst worden, die in einer Festung auf Almas dräute, dass er sich der Dunklen Seite verschrieb und einen systemweiten Konflikt auslöste. Vielleicht konnte Meister Dooku unter Plagueis’ Einfluss dazu angeregt werden, etwas Ähnliches zu tun. Außerdem würden sie die Jedi dann besser im Auge haben.
Nachdem alle Platz genommen hatten, ergriff als Erster einer von Celanons Rechtsvertretern das Wort.
»Celanon protestiert gegen die Anwesenheit von Jedi-Meister Dooku bei diesem Treffen, da wir darauf aufmerksam wurden, dass er von Serenno stammt.«
Serennos arroganter Count Vemec schickte sich gerade an, etwas darauf zu erwidern, als Dooku ihm zuvorkam und sich persönlich an seinen Ankläger wandte. »Hättet Ihr noch weitere Nachforschungen angestellt, hättet Ihr ebenfalls in Erfahrung gebracht, dass ich sämtliche Bande zu meiner Familie gekappt und mich von Serenno losgesagt habe, um dem Jedi-Orden beitreten zu können.« Er richtete seinen durchdringenden Blick auf den Botschafter von Celanon. »Ich versichere Euch, dass ich so unparteiisch sein werde, wie man nur sein kann.«
Celanons Botschafter – ein großer, wichtigtuerischer Mensch – räusperte sich vielsagend. »Jedi-Meister Dookus Ruf, was seine Objektivität betrifft, eilt ihm voraus. Wir vertrauen darauf, dass er sich in dieser Angelegenheit ebenso fair verhalten wird, wie er es bekanntermaßen andernorts getan hat.«
»Jetzt, wo das geklärt ist«, sagte Vemec, »erkläre ich die Verhandlungen hiermit offiziell für eröffnet.«
Das Projekt, um das es ging, war die geplante Konstruktion eines von den Aqualishanern hergestellten Hyperwellenverstärkers im Celanon-Raum, der die Reichweite der HoloNet-Signale in den Korporationssektor ausdehnen würde – einer gewaltigen Region des Tingel-Arms, der sich dank lukrativer Geschäfte, die Damask Holdings eingefädelt hatte, zu einem rentablen Tummelplatz für den Bankenclan und die Handelsallianz entwickelt hatte. Als Entschädigung dafür, dass das Platzieren des Verstärkers gewisse Veränderungen am Verlauf der Hyperraumrouten nötig machen würden, hatte Celanon erklärt, dass Schiffe, die von den Systemen der oberen Hydianischen Handelsstraße aus in den Celanon-Raum eintraten, beträchtliche Transitgebühren zahlen müssten. Plagueis’ Interesse an der Debatte hielt sich in Grenzen. Insgeheim hoffte er, dass die Schlichtungsverhandlungen scheitern würden. Dann konnte sich Damask Holdings aufgrund der Kontroverse aus der Angelegenheit zurückziehen und das Projekt würde sich in Wohlgefallen auflösen, mit der Folge, dass die Systeme im Tingel-Arm erzürnt darüber sein würden, unter dem törichten Streit zweier wohlhabender Republik-Welten leiden zu müssen.
Nach vier Stunden ergebnislosem Hin und Her fing Plagueis allmählich ebenfalls an zu leiden. Als Count Vemec endlich eine Verhandlungspause ausrief und sich viele der Teilnehmer zu den Büfetttischen begaben, fand sich Plagueis allein in der Gesellschaft von Dooku, Sifo-Dyas und Qui-Gon Jinn wieder, sodass er sich den Deckmantel des Profanen überstreifte.
»Solche Streitereien werden allmählich zu alltäglich«, bemerkte er, an niemand im Besonderen gerichtet. »Falls keine Einigung erzielt wird, werden die abseits gelegenen Systeme darunter am meisten zu leiden haben.«
Dooku nickte weise. »Der Hyperwellenverstärker hätte ein Unterfangen der Republik sein sollen. Es war ein Fehler des Senats zuzulassen, dass das HoloNet privatisiert wird.«
Qui-Gon Jinn spitzte die Ohren, und er sah Plagueis an. »Unzufriedenheit in den äußeren Systemen ist doch ganz im Einklang mit den Zielen von Damask Holdings, oder etwa nicht, Magister?«
»Ganz im Gegenteil«, entgegnete Plagueis in gleichmütigem Tonfall. »Wir setzen uns für die Interessen vernachlässigter Welten ein, wann und wo immer wir können.«
Der großgewachsene Jedi war nicht gewillt, es
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