Star Wars™ Darth Plagueis
säumte. Eine dreieckige Atemmaske bedeckte den ruinierten, vorspringenden Unterkiefer, seinen Mund, einen Teil des langen Halses und das, was von der markanten Nase noch übrig war, die er vor jenem Überraschungsangriff im Fobosi-Distrikt gehabt hatte. Die aus einer Metalllegierung bestehende Maske – ein Gerät, das er selbst erfunden hatte – verfügte über zwei vertikale Schlitze und zwei schmale, steife Schläuche, die sie mit einem auf seiner Oberbrust befestigten Transpirator verbanden, unterhalb eines gepanzerten Torsogeschirrs. Er hatte gelernt, durch Magensonden und durch seine Nase Nahrung aufzunehmen und zu trinken.
In der Macht betrachtet war er ein atomares Oval marmorierten Lichts, eine rotierende Sphäre aus Furcht einflößender Energie. Wenn der Überfall der Maladianer ihn auch körperlich geschwächt hatte, so hatte er doch ebenso dazu beigetragen, seinen Ätherleib zu einem Gefäß zu formen, das stark genug war, um die gesamte Kraft der Dunklen Seite aufzunehmen. Entschlossen, sich nie wieder derart übertölpeln zu lassen, hatte er sich darauf konditioniert, ohne Schlaf auszukommen, und zwei Standardjahrzehnte von morgens bis nachts mit Midi-Chlorianer-Manipulationsexperimenten sowie dem Versuch verbracht, der Macht ihre letzten paar Geheimnisse zu entreißen, damit er und – voraussichtlich – auch sein menschlicher Schüler ewig leben könnten. Dass er derart in sich gegangen war, hatte ihn dazu befähigt, die gleichermaßen mächtigen Energien von Ordnung und Chaos zu meistern, von Schöpfung und Entropie, von Leben und Tod.
»Ihr habt ihn wahrlich furchterregend werden lassen«, merkte Plagueis an, ohne sich von der Aufnahme abzuwenden, während der athletische Zabrak einen Colicoiden-Auslöscherdroiden in der Mitte spaltete und sogleich herumwirbelte, um zwei weitere zu zerteilen. Der kahle Schädel des gelbäugigen Humanoiden wurde von einem Kranz kleiner Hörner und von geometrischen Mustern aus schwarzen und roten Tätowierungen gekrönt.
»Und nicht minder furchtlos«, sagte Sidious.
»Trotzdem sind es bloß Droiden.«
»Im Kampf gegen Lebewesen ist er sogar noch überragender.«
Plagueis blickte über die Schulter, die Augen fragend zusammengekniffen. »Habt Ihr ihm in einem richtigen Duell die Stirn geboten?« Die wiederhergestellte Luftröhre und die neuen Stimmbänder verliehen seiner Stimme einen metallischen Klang, als würde sie aus einem Lautsprecher dringen.
»Ich habe ihn einen Monat lang ohne Nahrung auf Hypori ausgesetzt, nur in Gesellschaft einer Horde Attentäterdroiden. Dann kam ich zurück, um ihn aufzustacheln und zum Kampf herauszufordern. Alles in allem hat er gut gekämpft, selbst, nachdem ich ihm sein Lichtschwert genommen hatte. Er wollte mich töten, war jedoch ebenso darauf vorbereitet, durch meine Hand zu sterben.«
Plagueis drehte sich vollständig um und sah ihn an. »Anstatt ihn für seinen Ungehorsam zu bestrafen, habt Ihr seine Entschlossenheit gelobt.«
»Er war bereits genug gedemütigt. Ich entschied, seine Ehre unangetastet zu lassen. Ich erklärte ihn zu meinem Schergen, zur Verkörperung der gewalttätigen Hälfte unserer Partnerschaft.«
»Partnerschaft?«, wiederholte Plagueis barsch.
»Seiner und meiner, nicht unserer.«
»Trotzdem habt Ihr ihn in dem Glauben gelassen, er sei geschickter im Kampf, als er tatsächlich ist.«
»Habt Ihr das bei mir nicht ebenfalls getan?«
Plagueis’ Augen spiegelten Enttäuschung wider. »Niemals, Sidious. Ich war Euch gegenüber stets aufrichtig.«
Sidious neigte in einer anerkennenden Geste den Kopf. »Leider bin ich kein so brillanter Lehrmeister wie Ihr.«
Plagueis verwandte einen langen Moment darauf, sich die Holoaufnahme anzusehen. Die Fäuste und Beine des Zabrak waren ebenso tödlich wie sein Lichtschwert, und seine Schnelligkeit war erstaunlich. »Von wem stammen die Tätowierungen?«
»Von der Mutter – gemäß spezieller Rituale, die kurz nach der Geburt abgehalten wurden. Eine Initiation, während der ein dathomirianischer Zabrak-Säugling in einem ölhaltigen Bad untergetaucht wird, das von den Schwestern der Nacht durch den Einsatz ihrer Magie mit Ichor getränkt wurde.«
»Ein seltsamer Entschluss angesichts ihrer Hoffnung darauf, das Kind in Sicherheit bringen zu können.«
»Die Nachtschwestern verlassen Dathomir nur selten, aber Nachtbrüder werden zuweilen in die Sklaverei verkauft. Ich glaube, dass die Mutter wollte, dass er sich seiner Herkunft bewusst ist, ganz
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