Star Wars™ Darth Plagueis
die Leichen nach Coruscant bringen zu lassen?«
»Sie hatten die gewünschte Wirkung auf Valorum«, sagte Sidious.
»Nichtsdestotrotz haben wir ihn womöglich falsch eingeschätzt.«
»Er macht sich mehr Sorgen um sein Vermächtnis als um die Republik, aber es könnte ihm dennoch gelingen, im Senat eine Mehrheit auf seine Seite zu ziehen, selbst auf Kosten seines gesamten politischen Prestiges.«
»Wir müssen eine Krise arrangieren, von der er sich nicht wieder erholen wird«, sagte Plagueis.
»Darum habe ich mich bereits gekümmert.«
Plagueis nickte zufrieden. »Dann hat das Ganze womöglich doch sein Gutes. Wenn der Senat einem Embargo zustimmt, steht er in Eurer Schuld.«
Sidious lächelte knapp. »Eine in Kraft gesetzte Blockade für eine hinfällige Blockade.«
»Zu diesem Zweck müssen wir nun damit beginnen, Vizekönig Nute Gunray und König Veruna in Position zu bringen. Die Neimoidianer standen während des Stark-Konflikts auf Valorums Seite. Diesmal werden wir sie gegeneinander ausspielen.«
»Ich habe Gunray etwas besser kennengelernt, als er als Senator diente. Er ist habgierig und ehrgeizig, aber eigentümlicherweise unempfänglich für Einschüchterungen. Wir werden ihn davon überzeugen müssen, dass es für ihn von Vorteil ist, sich uns anzuschließen.«
»Und das werden wir wie folgt bewerkstelligen: durch lukrative Aufträge, die ihm eine Position unter den sieben einbringen werden, die das Direktorat der Handelsföderation bilden.«
»Wie sollen wir an ihn herantreten?«
»Das Geschenk, das Ihr für den Zabrak erbeten habt, hat mich auf eine Idee gebracht«, sagte Plagueis. »Gunray ist versessen auf Pylatvögel, die die Neimoidianer mit Wohlstand assoziieren. Diese gefiederten Geschöpfe gibt es auf Neimoidia reichlich, aber in Sojourns Wäldern lebt ein extrem seltener weißer Vertreter dieser Gattung mit roten Flecken, den die Kaminoaner geliefert haben. Er wird niemals merken, dass es sich um einen Klon handelt.«
»Ein Geschenk von Hego Damask oder von Senator Palpatine?«
Plagueis musterte ihn von Kopf bis Fuß. »Von Darth Sidious, denke ich.«
Sidious starrte ihn zweifelnd an. »Namentlich?«
»Nicht bloß namentlich, sondern mit Titel und Name. Die Zeit ist gekommen, dass wir uns einer kleinen Gruppe Auserwählter zu erkennen geben.«
»Wird der Sith-Titel irgendeine Bedeutung für ihn haben?«
»Gewiss – wenn wir dafür sorgen, dass all seine Träume wahr werden.«
Plagueis ging auf dem kühlen Boden hin und her. »Kein Sith war jemals in der Position, in der wir uns gerade befinden, Darth Sidious: im Gleichschritt mit dem Wiedererstarken der Dunklen Seite, bestärkt von all den Zeichen und Omen, in der Gewissheit, dass Vergeltung und Sieg zum Greifen nah sind. Wenn die Jedi ihrer Philosophie treu bleiben, im Einklang mit der Macht zu agieren, das zu tun, was richtig ist, wird das Dunkel sie überrollen. Doch sie leisten Widerstand. Yoda und die übrigen Ratsmitglieder werden ihre Meditationssitzungen verdoppeln, in dem Bestreben, einen flüchtigen Blick in die Zukunft zu erhaschen, bloß um festzustellen, dass sie getrübt und unerkennbar ist. Bloß um festzustellen, dass Selbstgefälligkeit der Katastrophe Tür und Tor geöffnet hat.
Hätten sie tatsächlich im Einklang mit der Macht gehandelt, wie wäre es uns dann möglich gewesen, das Gleichgewicht zu unseren Gunsten zu neigen? Wie konnte das Dunkel dann an Boden gewinnen? In Wahrheit sind die Jedi von ihrer selbst auferlegten Pflicht abgefallen. Sie sind von ihrem noblen Pfad abgekommen. Hätten sie das verhindern können? Möglicherweise, wenn sie weiterhin die Kontrolle über die Republik behalten hätten, indem sie Jedi-Kanzler gewählt und wiedergewählt hätten. Oder vielleicht, indem sie sich gänzlich aus den Angelegenheiten der Republik herausgehalten hätten, um sich stattdessen auf ihre arkanen Rituale zu konzentrieren, in der Überzeugung, dass allein ihre reinen Gedanken die Republik stark und auf Kurs halten würden, dass sich die Galaxis zum Licht hinwenden würde. Stattdessen ließen sie sich zu Ordnungshütern und Vollstreckern machen.«
Er warf Sidious einen fragenden Blick zu. »Erkennt Ihr den grundlegenden Fehler ihres Handelns? Sie erledigen die Angelegenheiten der Republik, als wären es die Angelegenheiten der Macht! Doch ist es einer politischen Körperschaft je gelungen, erfolgreich über das zu urteilen, was recht und billig ist? Wie einfach es für sie doch ist, sich in ihrer Burg
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