Star Wars™ Darth Plagueis
wurden. Er konnte sich zweifellos als Ärgernis für die Republik erweisen, wenn er auch schwerlich ein Botschafter des Chaos war, so wie Plagueis und Sidious. Dennoch würde es interessant sein zu sehen, wie weit Dooku zu gehen bereit war …
Palpatine würde Plagueis über ihr Gespräch unterrichten müssen. Oder nicht? War es einem Schüler jemals erlaubt, seinem Meister Wissen vorzuenthalten?
Nein, niemals. Besonders dann nicht, wenn die Möglichkeit bestand, dass Plagueis selbst von Dookus Abfall vom Jedi-Glauben erfuhr, über Kanäle, die unergründlich blieben.
Mit einer Reihe rücksichtsloser Flugmanöver hatte der Gran-Fahrer die Spuren gewechselt und sank rasch auf den Tannik-Raumhafen zu – ein halbkreisförmiges Andockfeld am Rande des Manarai-Distrikts und auf allen Seiten von hoch aufragenden Monaden umringt. Der für kleinere Raumfrachter reservierte Hafen war ein Tummelplatz für betäubte und entführte Besatzungsmitglieder, Wanderarbeiter und illegale Migranten diverser Spezies, von denen die meisten auf der Suche nach einer Zwischendeckpassage zu fernen Welten waren.
Froh darüber, aus dem Schwebetaxi steigen zu können, bahnte Palpatine sich seinen Weg durch die Menge und steuerte auf die Zentrale der Flüchtlingshilfsbewegung zu, deren schlichte Büros sich unter der zurückgesetzten oberen Ebene des Raumhafens befanden. Auf halber Strecke zu seinem Ziel entdeckte er den korpulenten Naboo, den er hier anzutreffen gehofft hatte. Er stand neben seiner schlanken Frau und gab einer Gruppe junger Freiwilliger Anweisungen. Palpatine setzte eine Miene frohen Mutes auf, winkte mit einer Hand in der Luft und rief: »Ruwee!«
Beim Klang seiner Stimme schwang der Mann herum und lächelte breit. »Palpatine!«
Ruwee Naberrie, der Vorsitzende der FHB , hatte einen großen, quadratischen Kopf, schmale Lippen, ein glatt rasiertes Antlitz und kurz geschorenes Haar mit kurzen Stirnfransen. Der einstige Bergmann, Bauunternehmer und regelmäßige Gastdozent für Mikroökonomie an der Universität Theed war nicht leicht zum Narren zu halten, und sein üblicher Gesichtsausdruck spiegelte Aufrichtigkeit wider. Die gemeinnützige Organisation, die er leitete, widmete sich der Aufgabe, die Milliarden Unterschichtbürger von Coruscant zu unterstützen.
»Was für ein erfreulicher Zufall«, sagte Ruwee, während er Palpatines Hand drückte. Die beiden Naboo waren fast im selben Alter, auch wenn Ruwee ein Kind des öffentlichen Bildungssystems war und nicht wie der junge Palpatine eine Reihe privater Einrichtungen besucht hatte. »Erinnerst du dich noch an Jobal?«
Jobal, eine große Frau mit einem herzförmigen Gesicht und weit auseinanderstehenden, teilnahmsvollen Augen, war in Anmut gealtert, obgleich ihr langes Haar noch immer dunkel und voll war. Ihre Heirat mit Ruwee war arrangiert gewesen; sie war genauso ernst wie er und gleichermaßen engagiert in der Flüchtlingsbewegung.
»Natürlich«, sagte Palpatine. Er verneigte sich und setzte nach: »Madam Naberrie.«
Sie machte Anstalten, ihn zu umarmen, überlegte es sich dann anders und lächelte einfach bloß anerkennend. »Wie schön, Euch wiederzusehen, Senator.«
Ruwee legte ihm eine Hand auf den Rücken. »Ich hatte nie die Möglichkeit, dir persönlich dafür zu danken, dass ich wegen der Flüchtlingskrise auf Sev Tok vor dem Senat sprechen durfte.«
Palpatine winkte ab. »Es war mir eine Ehre, bei einem so ehrenwerten Anliegen behilflich sein zu können. Und wo wir gerade beim Thema sind: Onaconda Farr übermittelt seine besten Grüße.«
»Rodia sollte stolz auf ihn sein«, sagte Ruwee. »Einer der wenigen im Senat, die begreifen, dass man Glück nicht als selbstverständlich erachten, sondern vielmehr als Antrieb sehen sollte, um jenen zu helfen, die vom Schicksal weniger begünstigt sind.«
Palpatine lächelte knapp.
»Was führt Euch zu den Docks, Senator?«, fragte Jobal.
»Mehr als bloßer Zufall, Mylady. Tatsächlich sogar eine Angelegenheit von äußerster Dringlichkeit, die auch Eure Tochter Padmé betrifft.«
»Sie ist hier«, sagte Ruwee.
Palpatine sah ihn an. »Auf Coruscant?«
»Hier, auf dem Tannik-Raumhafen.« Er wies auf ein nahe gelegenes Dock, wo ein vitales dunkelhaariges Mädchen eine Antigrav-Palette mit Nahrungsmitteln in die Ladebucht eines wartenden Raumfrachters dirigierte. Als sie ihren Vater entdeckte, winkte Padmé.
»Wer ist der junge Mann bei ihr?«, fragte Palpatine.
»Ian Lago«, sagte Jobal.
Palpatine
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