Star Wars™ Darth Plagueis
wimmelte es nur so vor Schiffen von ungewöhnlichem Design, und in Theed drängten sich die Bürger in den Straßen und auf den Fahrspuren rings um den Palastplatz, um die junge Padmé Naberrie sprechen zu hören. Als deutlicher Gegensatz zum fröhlichen Enthusiasmus der Menge und anscheinend als eine Art Gegenveranstaltung gedacht, fand im Thronsaal des Palasts eine extravagante Feier statt, an der die korruptesten von Verunas Unterstützern im Elektorat und mehrere Dutzend Außenweltler von zwielichtigem Charakter teilnahmen. Die Ankündigung, dass Palpatine den Saal betreten hatte, wurde von getuschelten Anspielungen und hämischem Gelächter quittiert, das auch nicht abbrach, als er zu einem Platz am Tisch des Königs geführt wurde, wo er gegenüber von Veruna und zwischen Kun Lago und Sicherheitschefin Magneta Platz nahm.
Veruna, der der Etikette gemäß mit seinem Zepter winkte, begrüßte Palpatine mit einem übertriebenen Lächeln. »Seid willkommen, Palpatine.« Offenbar hatte er bereits den einen oder anderen Kelch genossen, da seine Worte ein wenig lallend klangen. In die Hände klatschend setzte er nach: »Bringt Wein für Naboos gefeierten Senator!«
»Vielen Dank, Majestät«, sagte Palpatine und spielte bei Verunas Unaufrichtigkeit mit. »Ich hatte schon zu lange keinen Blütenwein mehr.«
Veruna schlug mit einer Faust auf den langen Holztisch. »Dann bringt ihm gleich zwei Kelche und schenkt so lange nach, bis sein Durst gestillt ist.«
Palpatine lehnte sich zurück, als Diener herbeieilten, um Verunas Anweisungen nachzukommen. An beiden Enden der Tafel tummelten sich Wesen, die er eher ihrem Ruf nach kannte, als dass er ihnen bislang persönlich begegnet wäre. Ganz rechts von Veruna saß Alexi Garyn, das Oberhaupt des Verbrechersyndikats der Schwarzen Sonne, und zu seiner Linken, erhöht auf strapazierfähigen Kissen, fläzte sich eine Hutt von Tatooine namens Gardulla, die Dampf aus einer Wasserpfeife einsog. Zu ihrem Gefolge gehörten zwei Humanoide, deren martialische Uniformen sie als Angehörige der Bando-Gora-Terrorgruppe verrieten. Noch mehr Munition für Padmé Naberrie , dachte er.
»Sagt uns, Palpatine«, fuhr Veruna fort, nachdem er sich den Mund am Ärmel seines farbenprächtigen Gewandes abgewischt hatte, »was hat Euch dazu bewogen, diesen Gipfel auf Eriadu vorzuschlagen?«
Palpatine schenkte den Weinkelchen keine Beachtung. »Der Gipfel wird allen Beteiligten die Gelegenheit bieten, um ihre Gedanken und Bedenken bezüglich der Besteuerung der Freihandelszonen zu äußern.«
»Ich bin mir sicher, dass Eure Freunde bei der Handelsföderation das sehr zu schätzen wissen.«
Palpatine wartete, bis das Gelächter verebbte, erfreut darüber, dass die Unterhaltung genau in die Richtung ging, die er erwartet hatte. »Vom Ausgang dieses Gipfels hängt viel für Naboo ab, Majestät.«
»Ah, dann habt Ihr dies alles also zum Wohl von Naboo organisiert.« Veruna hob seine Stimme, sodass ihn alle am Tisch verstehen konnten. »Palpatine hat dies alles aus Sorge um Naboo in die Wege geleitet.« Seine Miene wurde härter, als er sich vorbeugte. »Und zweifellos habt Ihr auch an Naboo gedacht, als Ihr an die Naberries herangetreten seid, damit ihre Tochter bei der nächsten Wahl gegen mich antritt.«
»Überlegt es Euch gut, bevor Ihr leugnet«, sagte Magneta leise zu ihm.
Lago lehnte sich herüber, um hinzuzufügen: »Mein Sohn war zugegen, als Ihr den Naberries das Angebot unterbreitet habt.«
»Zusammen mit Padmé Naberrie, wenn ich mich nicht irre«, sagte Palpatine beinahe verschwörerisch. Während Lago versuchte, sich darauf einen Reim zu machen, sah er Veruna an. »Wir haben uns über die Flüchtlingsbewegung unterhalten.«
Der Monarch starrte ihn finster an, ehe er das Ganze mit einer kleinen Handbewegung abtat. »Was geschehen ist, ist geschehen. Und ich fürchte, das betrifft auch Euch, Senator.« Er wies mit einer ausladenden Geste in Richtung Palastplatz und sagte: »Glaubt Ihr allen Ernstes, dass mich ein kleiner politischer Emporkömmling vom Thron stoßen kann? Die Tochter irgendwelcher Bergbauern?«
Palpatine zuckte die Schultern. »Die Menge dort draußen, die wegen ihr gekommen ist, scheint jedenfalls dieser Ansicht zu sein.«
»Idealisten«, sagte Veruna spöttisch. »Rückständische. Sie träumen von dem Naboo von vor fünfzig Jahren, doch ihr Wunsch wird nicht in Erfüllung gehen.« Er stocherte mit seinem Zeigefinger in der Luft vor Palpatines Gesicht herum.
Weitere Kostenlose Bücher