Star Wars™ Darth Plagueis
einem Experten in Plagueis’ Kampfstil gemacht hatte, sodass der Bith nicht bloß jeden von Plagueis’ Angriffen vorhersehen, sondern kontern konnte.
Innerhalb kürzester Zeit durchbrach Venamis seine Verteidigung und versengte Plagueis seitlich am Hals.
Das Gefecht führte sie vor und zurück durch die Bäume, über schmale Bächlein und auf Felshaufen, bei denen es sich um die Überreste eines uralten Wachpostens handelte. Plagueis nahm sich einen Moment lang Zeit, um sich zu fragen, ob irgendjemand von der Feste aus den Kampf verfolgte, der aus der Ferne wie Blitze wirken musste, die das Unterholz des Waldes durchzuckten.
Als ihm klar wurde, dass sich das Gefecht endlos hinziehen konnte, löste Plagueis sich von seinem Körper und fing an, sein materielles Selbst wie eine Marionette zu bewegen, nicht mehr länger in der Offensive, Angriffe ausführend, sondern bloß noch auf Venamis’ Ausfallschritte und Schläge reagierend. Allmählich wurde dem Bith bewusst, dass sich etwas verändert hatte – dass das, was zuvor ein Kampf um Leben und Tod gewesen war, mit einem Mal wie eine Trainingsstunde wirkte. Verärgert verdoppelte er seine Anstrengungen, kämpfte härter, verzweifelter, legte mehr Kraft in jede Aktion und jeden Hieb, um dadurch letzten Endes seine Präzision und Treffsicherheit zu opfern.
Auf dem Höhepunkt von Venamis’ Attacke kehrte Plagueis mit solchem Zorn in sich selbst zurück, dass sein Lichtschwert zu einem blendenden Schemen wurde. Ein zweihändiger Schwung nach oben, von zwischen den Beinen aufwärts geführt, erwischte Venamis unvorbereitet. Die Klinge drang zwar nicht tief genug ein, um die Lunge des Bith zu durchbohren, versengte ihn jedoch von der Brust bis zum Kinn. Als sein großer, gespaltener Schädel nach hinten schnappte, um sich in Sicherheit zu bringen, ließ Plagueis sein Lichtschwert senkrecht nach unten sausen, riss Venamis die Waffe aus der behandschuhten Hand und trennte ihm dabei beinahe auch noch die langen Finger ab.
Mit einer Geste seiner anderen Hand versuchte Venamis, sein Lichtschwert zu sich schnellen zu lassen, aber Plagueis war einen Sekundenbruchteil flinker, und der Griff schoss in seine eigene Rechte. Als er spürte, wie sich in dem Bith ein Sturm von Machtblitzen aufbaute, überkreuzte er die beiden blutroten Klingen vor sich zu einer Schere und sagte: »Ergib dich!«
Venamis erstarrte, ließ den drohenden Machtsturm verebben und fiel auf die Knie, um sich zu ergeben, während Sojourns aufgegangene Sonne durch die Bäume auf seinen Rücken loderte. »Ich gebe mich geschlagen, Darth Plagueis. Ich erkenne an, dass ich mich Euch als Schüler unterordnen muss.«
Plagueis deaktivierte Venamis’ Klinge und hakte sie an seinen Gürtel. »Du setzt zu viel voraus, Venamis. In deiner Nähe müsste ich ständig auf der Hut sein.«
Venamis hob das Gesicht. »Ist es wahr, Meister? Dass Darth Tenebrous tot ist?«
»Tot und das verdientermaßen.« Er trat einen Schritt auf Venamis zu. »Die Zukunft der Sith hängt nun nicht länger von physischen Fähigkeiten ab, sondern von politischer Raffinesse. Die neuen Sith werden weniger durch brutale Gewalt herrschen als vielmehr dadurch, Furcht zu schüren.«
»Und was wird aus mir, Meister?«, fragte Venamis.
Plagueis musterte ihn mit steinerner Miene. Nachdem er sich flüchtig umgeschaut hatte, pflückte er eine gelbe, hornförmige Blüte von einer herabbaumelnden Ranke und warf sie vor Venamis auf den Boden. »Iss das!«
Venamis’ Blick schweifte von der Blume zu Plagueis, und in seinem Antlitz spiegelte sich Besorgnis. »Ich kenne diese Pflanze. Sie wird mich vergiften.«
»Ja, das wird sie«, erklärte Plagueis ihm auf eine Art und Weise, die kein Mitgefühl duldete. »Doch ich werde dafür sorgen, dass du nicht stirbst.«
7. Kapitel
DORT, WO SIE EINST STANDEN
In den Tiefen von Aborah schwebte Venamis in einem Bacta-Tank; drahtlose Sensoren waren an seiner schmalen Brust, am Hals und an seinem gefurchten Schädel angebracht.
»Womöglich bist du das bedeutendste Geschenk, das Tenebrous mir je gemacht hat«, sagte Plagueis, während er verfolgte, wie der Körper des Bith in der dickflüssigen Heilflüssigkeit trieb.
»Sein Gehirn leidet weiterhin unter den Auswirkungen der Alkaloide der Komablüte«, merkte 11-4D von der anderen Seite des Labors aus an. »Sein physischer Zustand jedoch ist unverändert stabil.«
Plagueis behielt den Blick auf Venamis gerichtet. Die Wunde, die Venamis’ Lichtschwert an
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