Star Wars™ Darth Plagueis
erklärte eins der Reptilienwesen, »und alle vier letzte Nacht getötet.«
Ein anderer Barabel, dessen abgestoßener Schwanz gerade wieder anfing nachzuwachsen, fügte hinzu: »Das ist die Pest.« Seine klauenbewehrte Pranke wies auf die schwarzen Augenhöhlen eines der erschlafften Phantome. »Dieser hier glaubt, dass nur die Pest die Augen nehmen würde.«
Als sie weiter dem beschatteten Pfad folgten, der in die Siedlung führte, streifte Plagueis seinen Mantel ab und legte ihn zusammengefaltet über den rechten Unterarm. Eine Wendung des Weges offenbarte, dass er nicht der einzige Besucher war, der für dieses Klima unangemesse Kleidung trug. Weiter vorn feilschten zwei Jedi in den traditionellen braunen Gewändern des Ordens mit einem Barabel über den Mietpreis für einen Wasserskimmer. Plagueis verankerte sich im materiellen Reich, als der jüngere der beiden Jedi – ein Zabrak – langsam herumschwang, um ihn und 11-4D zu mustern, als sie vorbeikamen.
Plagueis reagierte mit einem Kopfnicken auf den Blick des Jedi und ging weiter. Er wich erst vom Pfad ab, als sie zu einem kleinen Marktgebäude gelangten, von dem aus er die beiden Jedi und den Barabel-Skimmerpiloten weiterhin im Auge behalten konnte. Vertraut mit der Barabel-Sprache belauschte Plagueis die Unterhaltungen zwischen den Händlern, die hinter Schalen mit toten Fischen, Vögeln und Insekten saßen, die der Sumpf ihnen geliefert hatte. Sämtliche Gespräche drehten sich um die abgeschlachteten Marschphantome sowie um den Aberglauben bezüglich der Pest. Die Ankunft der Jedi wurde allerdings als gutes Omen gewertet, da der Orden dafür großes Wohlwollen genoss, ein Jahrtausend zuvor dabei geholfen zu haben, einen Clandisput auf Barab I beizulegen.
Plagueis zog 11-4D zum Eingang des Marktes und wies ihn an, die Jedi, die gerade dabei waren, ihr Geschäft mit dem Skimmerpiloten zum Abschluss zu bringen, mittels seiner Fotorezeptoren genau zu beobachten. Dann öffnete er sich massiv und vorsätzlich der Macht.
»Beide haben reagiert«, sagte der Droide. »Der Cereaner hat zum Markt hinübergeschaut, jedoch ohne sich auf Euch zu konzentrieren.«
»Bloß deshalb, weil er seine Fühler nach einem Nautolaner ausgestreckt hat, nicht nach einem Muun.«
Kurze Zeit später rief jemand, während Plagueis und 11-4D durch die Siedlung wanderten, auf Basic mit Kern-Akzent: »Wie es scheint, sind wir die einzigen Fremden im Ort.«
Die Stimme gehörte dem hochgewachsenen Cereaner, der mit einer Flasche voll Flüssigkeit aus einem Speisehaus aufgetaucht war. Der Zabrak, der ihm nach draußen folgte, stellte zwei Krüge auf einen Tisch, der erfreulicherweise an einem schattigen Plätzchen stand.
»Bitte, gesellt Euch zu uns«, sagte der Cereaner und nickte mit seinem großen, kegelförmigen Haupt in Richtung des einzigen freien Stuhls am Tisch.
Plagueis trat auf den Tisch zu, nahm jedoch nicht Platz.
»Ein hier gebrautes Bier«, sagte der Zabrak, als er sich etwas aus der Flasche eingoss. »Allerdings habe ich drinnen eine Flasche abraxianischen Brandy gesehen, falls das mehr nach Eurem Geschmack ist.«
»Vielen Dank, aber im Moment verzichte ich lieber auf beides«, sagte Plagueis. »Vielleicht später am Tage.«
Der Cereaner wies auf sich selbst. »Ich bin Meister Ni-Cada. Und dies ist Padawan Lo Bukk. Was führt Euch nach Abraxin, Bürger …«
»Mikrokredite«, warf Plagueis ein, bevor er einen Namen nennen musste. »Der Bankenclan erwägt, hier eine Zweigstelle der Bank von Aargau zu eröffnen, mit dem Ziel, die örtliche Wirtschaft anzukurbeln.«
Die Jedi wechselten über die Ränder ihrer Krüge rätselhafte Blicke.
»Und was führt die Jedi nach Abraxin, Meister Ni-Cada? Nicht die Schalentiere, nehme ich an.«
»Wir stellen Nachforschungen bezüglich der kürzlichen Tötung von Marschphantomen an«, erklärte der Zabrak, möglicherweise, bevor sein Meister ihn davon abhalten konnte.
»Ah, natürlich. Mein Droide und ich haben die Kadaver von vieren dieser bedauernswerten Kreaturen gesehen, als wir in die Siedlung kamen.«
Der Cereaner nickte ernst. »Diese sogenannte Pest wird bis morgen der Vergangenheit angehören.«
Plagueis stellte eine Miene überraschter Freude zur Schau. »Das sind ja wundervolle Neuigkeiten. Es gibt nichts Schlimmeres als Aberglauben, um ein Wirtschaftssystem lahmzulegen. Genießt Eure Drinks, Bürger.«
11-4D wartete, bis er und Plagueis sich ein gutes Stück außerhalb der Hörweite der Jedi befanden, ehe er
Weitere Kostenlose Bücher