Star Wars™ Darth Plagueis
Ende eines herabfallenden Stalaktiten durchbohrt.
Als er an Tenebrous’ Seite eilte, kündete seine Hast gleichermaßen von Aufregung wie von schierem Theater. »Meister!«, rief er, kniete nieder und nahm sich und Tenebrous die Atemgeräte ab. Seine Hände scharrten an den Steinen, um etwas von der zermalmenden Last beiseitezuwerfen. Allerdings war Tenebrous’ Lunge durchbohrt, und Blut gurgelte in seinem Rachen. Zerfetzte Löcher in den Ärmeln des Schutzanzugs enthüllten esoterische Körpermale und Tätowierungen.
»Hör auf damit, Schüler«, brachte Tenebrous mühsam hervor. »Du wirst all deine Kraft brauchen.«
»Ich kann Hilfe holen. Wir haben noch Zeit …«
»Ich sterbe, Darth Plagueis. Nur dafür ist jetzt Zeit.«
Plagueis hielt dem gequälten Blick des Bith stand. »Ich habe alles getan, was ich konnte, Meister.«
Tenebrous unterbrach ihn einmal mehr. »Stark in der Macht zu sein ist das eine. Aber von sich selbst zu glauben, man sei allmächtig, bedeutet, dem Unglück Tür und Tor zu öffnen. Vergiss nicht, dass selbst in den ätherischen Gefilden, in denen wir weilen, Unvorhergesehenes geschehen kann.« Ein stotternder Hustenanfall brachte ihn einen Moment lang zum Schweigen. »Vermutlich ist es so besser, als durch deine Hand zu enden.«
Genauso, wie Darth Bane es sich gewünscht hätte, dachte Plagueis. »Wer hat die Minensonde geliefert, Meister?«
»Subtext«, sagte Tenebrous mit schwacher Stimme. »Subtext Bergbau.«
Plagueis nickte. »Ich werde Euch rächen.«
Tenebrous neigte seinen gewaltigen Schädel fast unmerklich. »Wirst du das?«
»Natürlich.«
Falls das den Bith überzeugte, behielt er es für sich. Stattdessen sagte er: »Es ist dein Schicksal, die Stunde der Sith einzuläuten, Plagueis. Dir fällt es zu, den Jedi-Orden in die Knie zu zwingen und die übrigen Lebewesen in der Galaxis vor sich selbst zu retten.«
Zu guter Letzt , sagte Plagueis sich, wechselt das Zepter den Besitzer.
»Doch ich muss dich warnen …«, begann Tenebrous und verstummte abrupt.
Plagueis konnte spüren, wie der hoch entwickelte Verstand des Bith die jüngsten Ereignisse Revue passieren ließ, Wahrscheinlichkeiten kalkulierte und zu Schlussfolgerungen gelangte. »Wovor wollt Ihr mich warnen, Meister?«
In Tenebrous’ schwarzen Augen schimmerte gelbes Licht, und seine freie Hand umklammerte den Ringkragen von Plagueis’ Schutzanzug. »Du!«
Plagueis löste die dürre Hand des Bith gewaltsam von dem Stoff und grinste schwach. »Ja, Meister, Euer Tod geht auf meine Rechnung. Ihr habt selbst gesagt, dass zielgerichtete Beharrlichkeit der Schlüssel zum Sieg ist, und dem ist tatsächlich so. Fahrt mit dem Wissen ins Grab, dass Ihr der Letzte der alten Ordnung seid, der viel gepriesenen Regel der Zwei, und dass die neue Ordnung jetzt beginnt und tausend Jahre lang meiner Kontrolle unterworfen sein wird.«
Tenebrous hustete Speichel und Blut. »Dann nenne ich dich jetzt zum letzten Mal Schüler. Und ich applaudiere, wie geschickt du Überraschung und Irreführung eingesetzt hast, um dein Ziel zu erreichen. Womöglich war es falsch von mir zu denken, dass du nicht das Zeug dazu hast.«
»Die Dunkle Seite hat mich geleitet, Tenebrous. Ihr habt das gespürt, aber Euer Mangel an Vertrauen in mich hat Euer Denken getrübt.«
Der Bith nickte zustimmend. »Schon, bevor wir nach Bal’demnic aufbrachen.«
»Und dennoch kamen wir hierher.«
»Weil wir dazu bestimmt waren.« Tenebrous hielt inne, bevor er mit neu erwachter Dringlichkeit sprach. »Doch warte! Das Schiff …«
»Zerschmettert, genau wie Ihr.«
Plagueis schlug Tenebrous’ Zorn entgegen. »Du hast alles riskiert, um mich zu vernichten! Die gesamte Zukunft der Sith! Letzten Endes zeigt sich doch, dass mein Instinkt, was dich betrifft, richtig war!«
Plagueis lehnte sich scheinbar lässig von ihm fort, doch in Wahrheit erfüllte ihn eisige Wut. »Ich werde einen Weg heim finden, Tenebrous, genau wie Ihr.« Und mit einer Hackbewegung seiner linken Hand brach er dem Bith das Genick.
Tenebrous war gelähmt und bewusstlos, aber noch nicht tot. Plagueis war nicht darauf erpicht, ihn zu retten – selbst, wenn das möglich gewesen wäre –, doch es interessierte ihn, das Verhalten der Midi-Chlorianer des Bith zu beobachten, wenn das Leben ihn verließ. Die Jedi betrachteten die Zellorganellen als Symbionten, doch für Plagueis waren Midi-Chlorianer Eindringlinge, die die Verbindung zur Macht störten und die Fähigkeit eines Wesens
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