Star Wars Das letzte Kommando
Khabarakh. Eine ferne Gefahr ist sehr schwer aufzuspüren.«
Und dennoch, sagte er sich im stillen, war die Macht offenbar immer noch mit ihm. Dieser Schlachtkreuzer dort oben hätte auch zu einem viel gefährlicheren Zeitpunkt auftauchen können â beispielsweise, wenn das Noghri-Technoteam das Tal betreten oder verlassen hätte oder wenn Luke mit dem Jäger in den Weltraum gestartet wäre. Ein wachsamer Kapitän hätte ihn in beiden Fällen entdeckt und alles zunichte gemacht.
Eine leise Bewegung, mehr zu erahnen als über dem Tosen des Flusses zu hören, und Khabarakh lieà sich an seiner Seite nieder. »Es ist nicht genug, oder?« fragte der Noghri leise. »Dieser Ort. Die Dynasten nennen ihn unsere Zukunft. Aber er ist es nicht.«
Luke schüttelte den Kopf. »Nein«, muÃte er zugeben. »Ihr habt euch schreckliche Mühe mit diesem Ort gegeben und er wird euch bei der Ernährung eures Volkes sicherlich helfen. Aber die Zukunft von Honoghr selbst... Ich bin kein Experte, Khabarakh. Aber nach dem, was ich gesehen habe, glaube ich nicht, daà Honoghr gerettet werden kann.«
Der Noghri zischte zwischen den Nadelzähnen, ein Laut, der fast völlig im Rauschen des Wildwassers unterging. »Du sprichst die Gedanken vieler Noghri aus«, sagte er. »Vielleicht denken sogar alle so.«
»Wir können euch bei der Suche nach einer neuen Heimat helfen«, versprach Luke. »Es gibt viele Welten in der Galaxis. Wir werden einen Ort finden, wo ihr noch einmal von vorn anfangen könnt.«
Khabarakh zischte erneut. »Aber er wird nicht Honoghr sein.«
Luke schluckte hart. »Nein.«
Für eine Weile schwiegen sie. Luke lauschte dem Rauschen des Flusses, und sein Herz krampfte sich aus Mitleid mit den Noghri zusammen. Aber die Verwüstung Honoghrs zu beheben, überstieg bei weitem seine Kräfte. Die Jedi hatten in der Tat ihre Grenzen.
Er spürte einen Luftzug, als Khabarakh aufsprang. »Bist du hungrig?« fragte er Luke. »Ich kann dir etwas zu essen bringen.«
»Ja, danke«, sagte Luke.
Der Noghri verschwand. Luke unterdrückte ein Seufzen und änderte seine Haltung an der Landekufe. Es war schlimm genug zu wissen, daà es ein Problem gab, das er nicht lösen konnte; hier zwei Tage herumsitzen zu müssen, während es ihm anklagend in die Augen sprang, machte es nur noch schlimmer.
Er sah zu dem dünnen Sternenband hinauf und fragte sich, wie Leia über die ganze Situation gedacht hatte. Hatte auch sie erkannt, daà Honoghr nicht zu retten war? Oder hatte sie eine Idee gehabt, wie das Problem doch zu lösen war?
Oder war sie mit ihrem Ãberleben zu sehr beschäftigt gewesen, um überhaupt so weit im voraus zu denken?
Er schnitt eine Grimasse, als neues Schuldgefühl in ihm hochstieg. Irgendwo dort drauÃen auf Coruscant stand seine Schwester kurz davor, ihre Zwillinge zur Welt zu bringen. Gut möglich, daà es schon geschehen war. Han war natürlich bei ihr, aber er wollte auch dabei sein.
Aber wenn er nicht körperlich zu ihr gehen konnte...
Er holte tief Luft und entspannte sich. Schon einmal, auf Dagobah, war es ihm gelungen, in die Zukunft zu blicken. Seine Freunde zu sehen und den Weg, den sie gehen würden. Damals hatte ihn Yoda geleitet... aber wenn er aus eigener Kraft das richtige Muster fand, war er vielleicht in der Lage, einen Blick auf seine Nichte und seinen Neffen zu werfen. Vorsichtig konzentrierte er seine Gedanken und seinen Willen und griff mit der Macht hinaus...
Leia kauerte in der Dunkelheit, Blaster und Lichtschwert in der Hand, das hämmernde Herz voller Furcht und Entschlossenheit. Hinter ihr war Winter, in den Armen zwei kleine Leben, hilflos und zerbrechlich. Eine Stimme â Hans â von derselben Furcht und Entschlossenheit erfüllt. Chewbacca war irgendwo in der Nähe â irgendwo über ihnen, glaubte er â und Lando war bei ihm. Vor ihnen befanden sich schattenhafte Gestalten, die Gedanken voller
Drohung und einer kalten und tödlichen Absicht. Ein Blaster feuerte â und noch einer â, eine Tür sprang krachend auf...
»Leia!« keuchte Luke, von Krämpfen geschüttelt, als die Trance wie eine Seifenblase zerplatzte und ein letztes Bild aufflackerte und in der Honoghr-Nacht verblaÃte. Eine gesichtslose Person, die sich aus dem schattenhaften Bösen löste und sich seiner Schwester und ihren
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