Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 8: Aufstieg (German Edition)
ihrem Wein – Bramsin hatte sich für den besten Jahrgang auf der Weinkarte entschieden – und schenkte ihnen jeweils ein Glas ein.
»Ein Toast«, sagte Treen. »Auf alte Freunde!«
Bramsin lächelte und stieß mit ihr an. Nach dem ersten Schluck fühlte sie sich besser. Es war gut, sich selbst etwas zu gönnen.
»Also«, sagte sie, während sie sich mit neu erwachtem Interesse wieder ihrem Schellfisch zuwandte. »Ich nehme an, Sie haben ebenfalls nichts von Drikl gehört?«
Bramsin schüttelte den Kopf. »Keinen Mucks«, sagte er. »Ich habe gestern mit Parova zu Mittag gegessen. Sie schien allerdings guter Dinge zu sein.«
»Sie ist immer guter Dinge. Unnatürlich fröhlich, diese Frau.« Für die meisten ihrer Mitverschwörer hatte Treen nicht sonderlich viel übrig. Das alte Sprichwort über Politik und Bettgenossen traf den Nagel so ziemlich auf den Kopf. Sie war an Drikl herangetreten und mochte ihn, und natürlich blickte sie auf eine lange Freundschaft mit dem lieben Fost zurück. Jaxton fand sie zwar attraktiv, aber ein wenig unbeständig. Parova verärgerte sie, und General Thaal – was ihn betraf, so hatte sie sich noch kein Urteil gebildet. Intelligent und gefährlich, gewiss, und fürs Erste war das wirklich alles, was sie wissen musste.
»Nun«, sagte sie. »Ich werde heute Abend versuchen, mich mit Lecersen in Verbindung zu setzen. Wir werden Suldar noch ein paar Tage mehr Zeit geben, um sich daran zu erinnern, wer ihm zur Macht verholfen hat. Dann sollten wir ein kleines Schwätzchen mit ihm halten. Vorerst.« Sie strahlte ihn an. Die Gesellschaft, das Essen und der köstliche Wein hatten ihre Laune merklich verbessert.
Knapp drei Stunden später kehrte sie in ausgezeichneter Stimmung in ihr Apartment zurück. An der Tür wurde sie von Wyx begrüßt, ihrem BII -Butlerdroiden. Wyx diente der Familie Treen schon seit Generationen und schien bereit zu sein, ihnen mindestens auch noch mehrere weitere Jahrzehnte zu Diensten zu sein.
»Guten Abend, Frau Senatorin«, sagte Wyx. Wie immer war er rechtzeitig zur Stelle und zuvorkommend. Sein Oberkörper wurde stolz von den Familienfarben Blau und Gold geziert. »Wie war Ihr Abend mit Senator Bramsin?«
»Ganz entzückend, vielen Dank, Wyx«, sagte Treen, die dem Droiden ihren Mantel reichte und sich anschickte, die Treppe hochzugehen. »Irgendwelche Nachrichten?«
»Nur eine«, sagte Wyx. »In Ihrem Arbeitszimmer. Von einem General Thaal.«
Treen blieb stehen, ihre Hand am Geländer. »Lösche sämtliche Hinweise auf und Erinnerungen an General Thaal aus den letzten vier Stunden aus deinen Datenspeichern«, sagte sie.
»Gelöscht«, sagte Wyx gehorsam.
»Lass mir ein Bad ein. Ich werde die nächsten paar Minuten über in meinem Arbeitszimmer sein.« Saniduschen waren in Ordnung für die Alltagshygiene, doch Treen genoss gern den Luxus, sich in heißem, parfümiertem Wasser zu rekeln.
Sie ging in ihr Arbeitszimmer, das mit Gemälden und Plastiken von Kuats besten Künstlern dekoriert war. Das Licht ging automatisch an. Sie gab die Kom-Nummer des Generals ein und lehnte sich wartend in dem schwarzen Nerfledersessel zurück.
Es tat General Stavin Thaals imposanter Gestalt keinerlei Abbruch, zu einem kleinen holografischen Abbild reduziert worden zu sein. Obwohl seine Augen winzig waren, blickten sie durchdringend, und sie konnte sogar die hässliche Narbe erkennen, die sich quer über seine Miniaturkehle wand.
»Guten Abend, General«, sagte Treen keck. »Mir wurde mitgeteilt, dass Sie mich gern sprechen möchten.«
»Haben Sie die Info gelöscht?« Die Stimme war tief und kalt und sorgte dafür, dass der Ansatz von Treens Wirbelsäule kribbelte. Sie glaubte nicht, dass sie sich je an das Geräusch einer Droidenstimme gewöhnen würde, die aus einer menschlichen Kehle drang.
»Natürlich«, sagte Treen. »Außerdem ist Wyx ein B-Zwo-Butler, womit das eigentlich überflüssig ist. Sie haben es nicht mit einer Amateurin zu tun, wissen Sie?«
»Um ehrlich zu sein, weiß ich das durchaus«, fuhr Thaal fort. »Deshalb wende ich mich ja auch an Sie. Es ist an der Zeit, die Zelte abzubrechen, Senatorin.«
Sie runzelte die Stirn. »Ich fürchte, dass ich – obgleich ich Ihre farbenfrohe Militärmetapher natürlich verstehe – nicht ganz sicher bin, warum wir die Zelte abbrechen sollten.«
»Weil Lecersen uns verpfiffen hat. Oder zumindest wird er das früher oder später tun. Mich haben Informationen erreicht, die belegen, dass er jetzt mit
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