Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 8: Aufstieg (German Edition)
aufspüren würden – und mit ihm auch Abeloth.
Diesmal würde sich Abeloth nicht bloß Luke, Ben, Vestara und dem Vergessenen Stamm gegenübersehen, der seine ganz eigenen Ziele verfolgte. Nein, nahezu jeder Jedi in der Galaxis würde ihr bis zum letzten Atemzug, bis zum letzten Blutstropfen, die Stirn bieten. Und nicht einmal ein so altes und mächtiges Wesen wie Abeloth würde in dieser Schlacht bestehen. Zuvor waren Verrat und Isolierung der schlimmsten Sorte nötig gewesen, um die Jedi zu schwächen. Jetzt, wo sie zusammenstanden und eine vereinte Front bildeten, würden sie den Sieg davontragen, dessen war sich Ben gewiss. Und wenn es so weit war, würden sie nach Coruscant zurückkehren und diese Welt von der Sith-Plage befreien.
Es erfüllte ihn mit Stolz, wie souverän Vestara mit der Situation umging. Er konnte spüren, dass auch der Großmeister persönlich endlich das zu glauben begann, was Ben von Anfang an gewusst hatte: dass Vestara Khai, obgleich als Sith geboren und großgezogen, dazu gebracht werden konnte – nein, dazu gebracht worden war –, der Dunkelheit den Rücken zu kehren und tapfer ins Licht zu treten.
Bens Arm lag locker um Vestaras Schultern, während Natua Wan die Jedi-Flotte über Upekzar informierte. Die langen Stunden, die Natua in der Tempel-Bibliothek verbracht hatte, um Sith-Welten und ihre Geschichte zu studieren, hatten sie auf dieser Mission zur Expertin in diesen Dingen gemacht, weshalb Luke darauf bestanden hatte, dass sie diejenige war, die ihre Jedi-Kameraden instruierte. Vestara wusste vielleicht mehr über die Geisteshaltung der Sith, doch Natua hatte sich mit eiserner Entschlossenheit darauf konzentriert, sich alles Wissenswerte anzueignen, was sich über ihre alten Lebensräume in Erfahrung bringen ließ.
Zusammen mit Jaina waren Ben und Vestara die Ersten gewesen, die von dem erfuhren, das sich möglicherweise als erster echter Durchbruch seit langer Zeit erwies. Jetzt hörte Ben mit halbem Ohr zu, wie Natua dem Rest der Flotte von den Traumsängern, den Lavahöhlen und dem unterirdischen Hangar berichtete, in dem sich einst Sith-Ausbildungsschiffe befunden hatten – was jetzt womöglich wieder der Fall war.
Als sie mit ihrem Bericht geendet hatte, richtete Luke das Wort an seine Jedi. »Dies ist nicht das erste Mal, dass mehrere Jedi gemeinsam auf ein Ziel hingearbeitet haben«, sagte er. »Allerdings ist dies das erste Mal, dass so viele von uns – fast alle – daran beteiligt waren und sind. Natua hat unsere beiden Ziele bereits umrissen: Wir müssen die vulkanischen Höhlen erforschen, in denen die Sith ihre Rituale abhielten, und die nahe gelegene Siedlung überprüfen, wo Schiff sich versteckt halten könnte. An alle Schiffe, setzt einen Kurs, der uns zu einer mittigen Position zwischen diesen beiden Stätten führt. Dort treffen wir uns, und dann werde ich allen ihre Befehle geben.« Er wandte sich den drei anderen zu. »Natua, ich habe noch einige Fragen an dich. Ben, Vestara, ihr beide geht zu den Spinden und macht euch bereit. Falls Schiff wirklich dort unten ist, müssen wir rasch handeln.«
Obwohl es bereits das dritte Mal war, dass Vestara sich auf den Besuch einer einstigen Sith-Welt vorbereitete, war sie sogar noch nervöser als bei der Landung auf Korriban. Sie kannte einen der Gründe für diese Nervosität: Beim letzten Mal, als sie einen Fuß auf einen solchen Planeten gesetzt hatte, war sie von ihrem Vater attackiert worden und gezwungen gewesen, ihn zu töten.
Der zweite Grund hingegen war, dass sie, als sie Korriban und Dromund Kaas besucht hatte … eine Sith gewesen war, die eine Sith-Welt aufsuchte. Und sie war sich nicht sicher, was sie jetzt war.
Vestara vergoss nur selten Tränen. Ihr Vater hatte das als Schwäche angesehen, deshalb hatte sie einfach gelernt, nicht zu weinen. In jener Nacht, nach seinem Tod, als sie in Bens Armen gelegen hatte, hatte sie sich völlig zerstört gefühlt. Sie hatte nicht mehr die Kraft – und offen gestanden auch gar nicht den Wunsch – gehabt, sich noch länger vor ihm zu verschließen. Er hatte sie festgehalten, während sie weinte, und auch später noch, bis sie einschliefen. Es hatte nur Küsse und liebevolle Worte gegeben, nicht mehr. Ben würde ihr niemals Avancen machen, wenn sie so verwundbar war. Das war eine der Eigenschaften, die ihn erst zu Ben machten – die ihn zu einem Jedi machten.
Doch sie, die Tochter eines Sith, war sich nicht so sicher gewesen, ob es tatsächlich das war,
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