Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 8: Aufstieg (German Edition)
Ich hätte dieselbe Entscheidung getroffen.«
»Ach ja?« Ben war noch immer wütend. »Nun, ich hätte nicht so entschieden.«
»Du bist auch nicht der Großmeister«, sagte Vestara. »Er kann es sich nicht leisten, mir zu vertrauen.«
»Vestara«, sagte Luke, und seine Stimme und sein Gebaren waren freundlich. »Es geht hier nicht wirklich um Vertrauen – nicht dieses Mal. Ebenso wenig wie um deine Gefühle in Bezug auf Schiff .«
Sie warf ihm einen skeptischen Blick zu. »Denk mal einen Moment darüber nach«, fuhr er fort. Er wollte, dass sie verstand, warum er dies tat, denn falls sie diese Beweggründe verstand und akzeptierte, würde sie damit einen weiteren Schritt auf dem Pfad zum Licht machen. »Wir alle wissen, wie verführerisch der Sog der Dunklen Seite sein kann, und während deiner Kindheit warst du ständig davon umgeben. Jetzt hast du beschlossen, der Dunklen Seite den Rücken zu kehren – und glaub mir, ich weiß, wie schwer das sein kann. Würde ich dich mit uns kommen lassen, würdest du stärker in Versuchung geführt werden als je zuvor. Es geht dabei nicht bloß um Schiff – sondern um den gesamten Pesthauch dieses Ortes. Ich habe noch nie etwas Vergleichbares gespürt, deshalb müssen wir größte Vorsicht walten lassen.«
»Ich war auf Korriban und Dromund Kaas«, sagte sie. Ihre Stimme war beherrscht, aber Luke konnte ihre Enttäuschung spüren, ihre – Scham? – darüber, als schwach und vertrauensunwürdig angesehen zu werden. »Dort habe ich der Versuchung auch nicht nachgegeben, oder?«
»Nein«, pflichtete Luke ihr bereitwillig bei. »Hast du nicht. Nur darum gebe ich dir überhaupt die Chance, eine Jedi zu werden. Aber es wäre nicht fair, deinen Willen auf diese Weise auf die Probe zu stellen – nicht jetzt. Ebenso gut könnte man einen Spiceabhängigen direkt nach dem Entzug zu einer Feier einladen, wo jeder dieses Zeug nimmt.«
»Früher oder später muss ich mich diesem Test aber stellen, wenn ich eine Jedi werden will. Ich kann – und ich werde – dieser Herausforderung nicht einfach aus dem Weg gehen. Ich verstecke mich nicht.«
»Das tust du auch nicht. Du hast zwei schwere Prüfungen bestanden. Wie du weißt, ist sogar Meister Kyle Katarn auf Dromund Kaas der Dunklen Seite verfallen. Und gerade, weil ich glaube, dass du die Chance hast, es zu schaffen, möchte ich dich nicht in der Nähe dieses Ortes wissen. Ich will dich nicht zum Scheitern verurteilen. Vertrau mir, das Letzte, das ich im Augenblick möchte, ist, dich vor den Augen meines Sohnes niederstrecken zu müssen – oder zuzulassen, dass Ben gezwungen ist, diese Entscheidung zu treffen.«
Vestara drehte sich zur Seite und sah Ben an. Er wich dem Blick ihrer braunen Augen nicht aus. Sie wussten alle, dass er tun würde, was nötig war, wenn er keine andere Wahl hatte.
»Man muss erst gehen können, bevor man lernt zu rennen«, sagte Luke. Er achtete darauf, dass weder in seiner Stimme und seiner Miene noch in seiner Machtpräsenz Tadel mitschwang. »Und ich wäre ein schlechter Lehrmeister, wenn ich das von dir verlangen würde. Ich habe mich bereit erklärt, dich in den Wegen der Jedi zu unterweisen. Falls du das noch immer möchtest, dann betrachte dies als ersten Befehl deines Meisters.«
Sie biss sich auf die Unterlippe, dann nickte sie. »Es gefällt mir zwar nicht, aber … ich verstehe. Ich war bereit, Lady Rhea zu gehorchen, als sie meine Meisterin war, und das, obwohl ihr einziges Interesse an mir in der Frage bestand, wie sie mich für ihre Zwecke einspannen kann. Wie könnte ich Euch also nicht gehorchen?«
Bens Stolz auf Vestara leuchtete auf wie eine kleine Sonne. Vestara stand noch immer in Habachtstellung, aber Luke sah, wie sich ihre Lippen zur Andeutung eines Lächelns verzogen.
»Gehorsam ist zwar nur selten angenehm, aber notwendig«, sagte er. »Zu wissen, dass du, Ben und Natua euch von diesem … Mahlstrom dunkler Energie fernhalten werdet … nimmt mir einige Sorgen. Danke für dein Verständnis, Vestara. Wir melden uns per Kom, falls irgendwas passiert. Und haltet uns auf dem Laufenden, falls ihr auf irgendetwas stoßt, das uns weiterhilft.«
»Natürlich.« Sie nickte ihm zu.
Luke warf Ben einen letzten besorgten, liebevollen Blick zu, ehe er sich zusammen mit seinen Jedi entfernte. Um sich zu einer Stadt zu begeben, die so voller Energie der Dunklen Seite war und in der sich mehr Hass, Zorn, Furcht und Gewalt konzentrierten, als Luke Skywalker jemals zuvor untergekommen
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