Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 8: Aufstieg (German Edition)
Anwesen machte. Dort stand stets ein kleines Privatschiff startbereit – man wusste schließlich nie, wann der Großlord kurzfristig abzureisen gedachte.
Während sie flohen, musste Vol weinen. Revar war verdutzt, wenn auch nicht so sehr, dass er nicht sorgsam auf die gemurmelten Worte geachtet hätte.
»Nichts kann sie aufhalten … Ich war ein Narr zu glauben, ich könne sie benutzen … Was ist sie …? Ein Fehler … Bei allem Dunkel der Macht, das war der größte Fehler, den ich je gemacht habe …«
Als sie Vol angriff, war Abeloth in der Stadt aus Glas umhergewandert. Sie hatte die Ruhe und die Schönheit des von den Feuergloben erhellten Ortes genossen, während sie beiläufig darüber nachdachte, was sie damit anfangen konnte, wenn sie dies alles erst einmal unter ihrer Kontrolle hatte. Sollte sie diesen Platz zu ihrem Stützpunkt machen, von dem aus sie die Galaxis beherrschte? Hier war es idyllisch und bezaubernd. Oder sollte sie ihn jenen, die ihr wohlgedient hatten, als Belohnung überlassen?
Zugegeben, der Angriff auf Großlord Vol war ihr bereits in dem Moment in den Sinn gekommen, in dem Schiff mit dem Anflug auf Kesh begann. Sie hatte auf diesem Planeten zuschlagen wollen, vom Zentrum dieses Ortes aus, auf den er so stolz war, um Vol und den anderen zu zeigen, dass nichts, das ihnen lieb und teuer war, vor ihr sicher sein konnte. Sie wusste, dass er ein versierter Machtnutzer und die Dunkle Seite stark in ihm war. Damit wäre sie zurechtgekommen.
Doch er hatte sie in die Irre geführt, hatte sich einer Technik bedient, die auch sein Gegenpol vor nicht allzu langer Zeit bei ihr eingesetzt hatte. Er hatte diese Entwurzelungstechnik von den Theranischen Lauschern gelernt, genauso wie der verhasste Skywalker, und sie mit noch weniger Feingefühl als der Jedi gebraucht. Er hatte …
Abeloth schrie mit einem Mund, der ihr Gesicht in zwei Hälften spaltete. Außerstande, ihre Gestalt aufrechtzuerhalten, sogar außerstande, auch nur zu erkennen , dass sie ihre vorherige Gestalt nicht länger innehatte, schlug sie um sich und heulte, während Tentakel aus ihrem Oberkörper brachen und sich ihr Gesicht veränderte wie schmelzendes Wachs. Ihre Pein nutzte die Macht als Waffe, wie sie es schon so oft zuvor getan hatte, doch dieses Mal war sie sich kaum darüber im Klaren, dass sie nahezu unfassbare Mengen an Machtenergie auf eine Stadt losließ, die darauf vollkommen unvorbereitet war.
In unmittelbarer Reichweite befanden sich mehrere Dutzend Lebewesen, von denen einige friedlich in ihren Betten schliefen. Die meisten hielten sich im Kreise ihrer Familie auf. Sie implodierten. Weiter entfernt erwachten andere vor Schmerzen, als ihre Leiber von innen nach außen gekehrt und Fleischbrocken von ihren Knochen gerissen wurden.
Die gesamte Stadt wurde von einem Sturm voller Glasscherben attackiert, jede davon wie ein Shikkar, der von einem einzigen Zweck angetrieben wurde – irgendjemanden zu verletzen, irgendetwas, das in der Stadt aus Glas lebte. Sie waren der Vergessene Stamm – sie würden leiden, sie alle, so, wie ihr Anführer sie hatte leiden lassen.
Die Scherben schmolzen, als sie Fleisch zerschnitten, um glühend heißen, schmerzhaften Tod zu bringen. Die aus Metall und Glas bestehenden Gebäude tropften langsam zu Boden, um jene Unglückseligen zu ersticken, die das Pech hatten, darin zu wohnen.
Nichts davon schadete Abeloth, obgleich sie es nicht einmal bemerkt hätte, wenn es anders gewesen wäre. Sie registrierte es kaum, als sie vom Boden, wo sie krampfhaft zuckend lag, in die Nachtluft gehoben wurde und eine große Gestalt, die nichts mehr ähnelte als einem wütenden orangefarbenen Auge, auf sie zuschoss.
AN BORD DER SCHWARZEN WOGE
Gavar Khai hatte beschlossen, die Nacht an Bord der Schwarzen Woge anstatt bei seiner Frau zu verbringen. Er hatte sie bereits darüber informiert, bevor er zum Maskenfest aufgebrochen war, und als gute Sith-Gemahlin hatte sie akzeptiert, dass ihr Ehemann seine Gründe für sein Tun hatte, und gehorcht.
So kam es, dass Gavar Khai lange genug überlebte, um Witwer zu werden. Abeloths Zorn riss ihn aus seinem festen Schlaf, und er vernahm das aggressive Dröhnen des Alarms, der durch das Schiff plärrte. Er warf seine Robe über und eilte auf die Brücke, wo er seine Besatzung – einige bloß teilweise bekleidet, alle mit trüben Augen und verängstigt – bereits auf ihren Plätzen vorfand.
»Schwert Khai!«, rief Annax. »Wir haben Abeloth gespürt – sie
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