Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 8: Aufstieg (German Edition)
ist …«
Und dann verstummten sie plötzlich alle – abgesehen von jenen, die schrien. Eine Welle des Schmerzes schwappte über sie hinweg. Nein, keine Welle , etwas viel Gewaltigeres – ein Tsunami, der die Pein, Furcht und körperlichen Qualen von Tausenden von Lebewesen in sich trug.
Das Gefühl war gleichzeitig Übelkeit erregend und köstlich. Noch nie zuvor hatte Khai etwas Derartiges erlebt. Darum kämpfend, seine Augen offen zu halten, starrte er auf den Sichtschirm. Einen Moment zuvor hatte er noch Tahv gezeigt, ruhig, friedlich, durchzogen von den üblichen Lichtern einer schlafenden Stadt. Jetzt loderten Flammen in einigen Bereichen der Stadt, um sie förmlich zu …
»Schmelzen«, murmelte er. Abeloth ließ die Stadt schmelzen. Schweigend schüttelte er sich. Nachdem er seine Fassung wiedererlangt hatte, schnappte er: »Wie ist der Status der Landezone nördlich von Tahv?«
Ihre Finger flogen über die Konsole. »Einige Schäden, aber …«
Er wusste, was los war, ohne dass man es ihm zu sagen brauchte. Jene Schiffe, die noch funktionstüchtig waren, würden die Fregatten angreifen, in der Annahme, sie hätten sich auf Abeloths Seite geschlagen. Hatten sie das vielleicht tatsächlich getan?
»Sie starten«, sagte er. »Ausweichmanöver. Wo ist Schiff ?«
Er spürte, dass Schiff in der Nähe war, kalt, konzentriert. Abeloth ist in Sicherheit. Wir müssen unverzüglich aufbrechen , sagte Schiff .
Khai zögerte. Er wusste, dass er an einem Scheideweg stand. Er konnte sich dafür entscheiden, ein stolzes und loyales Mitglied des Vergessenen Stammes der Sith zu sein – so, wie er es sein ganzes Leben lang gewesen war. Er konnte sich auf die Seite von Großlord Vol stellen, um seine Welt zu verteidigen, seine Kultur … seine Frau. Er konnte der Flotte den Befehl geben, sich unverzüglich gegen Abeloth zu wenden. Alle gemeinsam waren sie vielleicht imstande, Schiff zu vernichten. Ob sich auf diese Weise auch Abeloth bezwingen ließ, lag beängstigenderweise vollkommen im Dunkeln. Oder sie konnten fliehen, aus allen Rohren feuern und sich auf ihre Seite schlagen.
»Sir?«, drängte Annax. »Sie sind beinahe in Reichweite. Die anderen Fregatten warten auf ihre Befehle. Was sollen wir tun?«
Er traf seine Entscheidung. Wir kommen mit , dachte er und spürte, wie Schiff einwilligte.
Folgt mir. Dann zog sich Schiff , dieses sonderbare Konstrukt, aus seinem Bewusstsein zurück, und mit einem Mal fühlte Khai sich leer.
»Schilde hoch. Wir halten zu Abeloth«, sagte er. »Schiff …«
»… schickt gerade Koordinaten«, platzte Annax heraus, als Ziffern über ihren Bildschirm krochen.
»Den Koordinaten folgen! Alle Schiffe sollen sich zurückziehen!«
Unvermittelt wurde die Schwarze Woge durchgeschüttelt, als auf sie gefeuert wurde. Khai warf einen raschen Blick auf den kleinen, in die Armlehne des Kapitänssessels eingelassenen Bildschirm und sah zwei kleine Echozeichen, die ChaseMaster -Fregatten repräsentierten, aufflackern und dann verschwinden.
»Feuer erwidern!«, befahl er. Abrupt tauchte die Fregatte feuernd nach unten, und Khai wurde die Befriedigung zuteil mit anzusehen, wie eins der angreifenden Schiffe in kleine Stücke gesprengt wurde. Sein schwaches Lächeln verblasste noch mehr. Wer hatte sich an Bord dieses Gefährts befunden? Zweifellos jemand, den er kannte. Die Flotte des Vergessenen Stammes umfasste nicht so viele Sith, als dass er nicht zumindest den Namen wiedererkannt hätte.
Jetzt waren sie der Feind. Er verschloss die Tür vor jedem Bedauern, das er vielleicht verspürte, wie flüchtig auch immer. »Achtung, an Abeloths Flotte!«, sagte er, und spätestens nach dieser Aussage gab es kein Zurück mehr. »Wir werden vom Vergessenen Stamm der Sith attackiert. Die Koordinaten unseres nächsten Zielorts wurden an alle Schiffe der Flotte übermittelt. Dort treffen wir uns. Jedes Schiff, das sich nicht zu diesen Koordinaten zurückzieht und sich weigert, unverzüglich jene von Kesh anzugreifen, die sich entschieden haben, fortan unsere Widersacher zu sein, werden als Verräter erachtet und dementsprechend unter Beschuss genommen.«
Er schloss den Kanal. »Tola, ändern alle den Kurs?«
»Negativ, Sir. Die Dunkle Tänzerin ist noch immer auf Position.«
»Sofort rufen!« Sie kam der Aufforderung nach. » Schwarze Woge an Dunkle Tänzerin , warum navigiert Ihr nicht zu den Koordinaten, die ich Euch gegeben habe?«
Schweigen.
»Schiff zerstören!«, befahl Khai. »Der
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