Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 8: Aufstieg (German Edition)
weggeschnitten werden, wenn die Pflanze wachsen soll.«
Annax’ Stimme klang aufrichtig und kräftig. Khai glaubte ihr nicht für eine Sekunde.
»Was nun, Sir?«
Khai wurde klar, dass er das nicht wusste, aber er musste etwas tun, irgendetwas, egal was, andernfalls würde ihn seine Erste Offizierin als schwach erachten.
»Ruft Schiff und sagt ihm, dass ich in meinem Quartier mit unserer Herrin reden möchte«, sagte er nachdrücklich. Es war das erste Mal, dass er diesen Begriff benutzte, aber es fühlte sich angebracht an. Abeloth musste glauben, dass sie alle auf ihrer Seite standen. Natürlich taten sie das auch alle. Das mussten sie. Und selbst, als er ganz abgeklärt darüber nachdachte, stellte Khai fest, dass er froh über die jüngsten Ereignisse war. Abeloth hatte etwas … Reines an sich, reiner als die ausgeklügelten Maskenspiele und Traditionen des Vergessenen Stammes. Das hier war kein Mummenschanz, kein falsches Blendwerk. Er hatte Abeloth im Guten wie im Schlechten gesehen, hatte mit ihr und gegen sie gekämpft. Er hätte sich niemals vorgestellt, dass sich die Dinge so entwickeln könnten … doch er war nicht unglücklich darüber.
Annax nickte knapp, und ihre Finger flogen über die Konsole, als sie seiner Aufforderung nachkam.
Khai öffnete sein Bewusstsein der Macht, sodass Abeloth ihn sogleich spüren und das Wesentliche seiner Absichten erkennen würde. Natürlich war sie erneut an Bord von Schiff , in seiner seltsamen Umarmung geborgen, während sie heilte.
Sobald er seine Unterkunft betrat, fühlte er unverzüglich ihre mentale Berührung, noch bevor er ihre Stimme über das Kom vernahm. Wie zuvor war sie sonderbar undeutlich.
»Ihr wünscht meine Pläne zu erfahren«, sagte sie.
»Zumindest so viel davon, wie Ihr mit mir zu teilen bereit seid, damit ich Euch bestmöglich zu Diensten sein kann.«
Er spürte ihre gelinde Belustigung. »Dann steht Ihr jetzt fest auf meiner Seite, nicht wahr?«
»Ihr wisst, dass ich das tue. Alle Brücken, die ich einst hatte, sind hinter mir restlos eingerissen.«
»Gut. Ihr werdet nun kein Lord des Vergessenen Stammes mehr werden, Gavar Khai, sondern etwas Größeres. Etwas ungleich Bedeutsameres. Ich brauche jemanden neben mir, dem ich vertrauen kann.«
»Gern wäre ich das, Herrin.«
»Euer Ehrgeiz gefällt mir. Sollte Eure Klugheit dem in nichts nachstehen, gibt es nichts, das wir gemeinsam nicht erreichen können.«
»Der Vergessene Stamm hat in zu kleinen Dimensionen gedacht«, sagte Khai. »Das erkenne ich jetzt.« Das war nicht die ganze Wahrheit, traf jedoch zumindest genug zu, dass er die Worte selbst glauben konnte, als er sie aussprach. »Ihr seid weit mächtiger als alles, das Lord Vol hätte werden können, und ich bin kein Narr, der einem Anführer bloß deshalb folgt, weil er das schon immer getan hat.«
»Ihr tut gut daran, Eure Perspektive zu erweitern«, meinte sie. »Und Ihr seid klüger als Taalon. Ihr erkennt das Wesentliche, auch ohne verändert worden zu sein.«
Obgleich er es nicht wollte, erschauderte Khai.
»Mein Pfad … Ich bin mir nicht sicher. Es besteht die Möglichkeit, dass Eure Tochter den Skywalkers mittlerweile die Position von Kesh verraten hat.«
Khai regte sich unbehaglich. »Ich glaube immer noch nicht, dass meine Tochter eine Verräterin ist«, erwiderte er.
»Wie dem auch sein mag«, sagte Abeloth mit einem Anflug von Strenge. »Versucht nicht, mich anzulügen und das abzustreiten.«
»Das … kann ich tatsächlich nicht«, sagte Khai schlicht.
»Und nachdem sich der Vergessene Stamm bereits zuvor mit den Skywalkers verbündet hat und der sogenannte Großlord Vol unter seiner Niederlage leidet, könnten sie versuchen, das erneut zu tun. Wir dürfen nicht zulassen, dass wir verfolgt werden. Ich … brauche Zeit, um mich zu erholen und den nächsten Schritt zu beschließen. Führt sie an der Nase herum, Gavar Khai.«
»Das werde ich tun«, sagte er. Er dachte darüber nach, wie er diesen Befehl ausführen sollte. Zumindest Tola Annax würde daran ihr Vergnügen finden. Trotz ihrer Verschrobenheit hatte sie eine verspielte Ader. Der Gedanke, eine Sith-Flotte aus Jux und Tollerei an zufällige Orte zu führen, würde sie amüsieren, und wenn auch nur, um sich damit zu beschäftigen, was passieren könnte und wie man irgendwelchen negativen Einflüssen am besten entgegenwirkte. Er fand, dass Kurzweil gut für die Moral war. Abeloth würde sich bald wieder erholt haben. Khai atmete durch, um etwas zu
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