Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 8: Aufstieg (German Edition)
fest umklammert, pirschte sich ans Tor heran, stopfte den Zettel in die Erde und hastete eilig davon. Zweifellos würde es ihm mit einer gewissen Mühe möglich sein, die Identität des Kindes zu ergründen, doch das hatte wenig Sinn. Er war sich sicher, dass das Kind den Auftrag dazu gehabt hatte, vermutlich motiviert durch das Versprechen auf ein paar Credmünzen oder Süßigkeiten, und dass er nicht imstande sein würde, den wahren Täter zu benennen.
Die Notiz war in Blockbuchstaben verfasst, in Basic, und besagte lediglich:
WIR HABEN ETWAS ZU BESPRECHEN ,
DAS IHNEN ZUM VORTEIL GEREICHEN WIRD .
ICH KOMME ZU IHNEN .
»Komm ruhig her, wenn du möchtest, mein geheimnisvoller Freund«, murmelte Lecersen. »Begib dich nur freiwillig in die Höhle des Rancors.«
8. Kapitel
AN BORD DER JADESCHATTEN
»Tja, sie können ja nicht einfach so verschwunden sein«, sagte Jaina Solo. »Ich meine … das waren eine Menge Schiffe. Die müssen doch irgendwo sein.«
»Zumindest würde die Physik das vorschreiben«, entgegnete Luke Skywalker, der sich müde die Augen rieb. »Allerdings habe ich das Gefühl, als hätten Abeloth und die Sith kein großes Vertrauen in die Physik.«
»Man kann alles seinem Willen unterwerfen, wenn der eigene Wille stark genug ist«, meinte Vestara Khai, die von einer Partie Dejarik aufschaute. Lukes Sohn Ben hatte das Programm gestartet und machte sie jetzt mit den Feinheiten des Spiels vertraut.
»Ist das so ein originelles Sith-Sprichwort des Vergessenen Stammes?«, gab Ben zurück, doch er grinste, und die Worte waren nicht böse gemeint. Vestara erwiderte sein Lächeln.
»Nö«, sagte sie. »Das kam mir gerade so in den Sinn. Gefällt es dir?«
»Nein«, sagte Luke scharf, obgleich die Frage an Ben gerichtet war. Er war nicht in der Stimmung, das jugendliche Geflirte, dem das Gespräch allmählich gefährlich ähnelte, geduldig über sich ergehen zu lassen. »Vestara, du könntest viel Gutes tun, wenn du uns einfach sagen würdest, wo sich dein Heimatplanet befindet, anstatt in Plattitüden zu verfallen.«
Vestaras Augen – warm vor Frohsinn, als sie Ben anschaute – wurden einen Moment lang kalt.
»Viel Gutes?« , wiederholte sie. »Meister Skywalker, ich bin eine Sith. Ich tue nichts ›Gutes‹, schon vergessen? Oder zumindest beharrt Ihr die ganze Zeit darauf.«
»Was das betrifft, hat sie recht, Dad«, sagte Ben. Er musterte das Spielbrett, runzelte ein wenig die Stirn, als Vestara ihren Molator zwei Felder weit bewegte, wo er dann daranging, Bens Houjix zu attackieren.
»Ja«, stimmte Jaina zu, »hat sie.« Obgleich Lukes Nichte bloß in holografischer Gestalt zugegen war, hatte sie das Gespräch offenkundig verfolgt. Luke kämpfte gegen den Drang an, finster dreinzublicken.
»Du solltest mich besser davon überzeugen, dass du solchen Dingen den Rücken gekehrt hast«, sagte Luke, »und dass du jetzt mit uns zusammenarbeitest und nicht mit den Sith oder Abeloth. Ich denke, da solltest du etwas bereitwilliger sein, uns zu helfen.«
Vestaras Augen blitzten kurz auf, doch sie biss nicht an den Köder an. »Ich habe geholfen, so gut ich konnte, ohne zu etwas zu werden, das ich verachte«, sagte sie ruhig und hüllte sich in ein überraschendes Maß an Würde ein – wie in einen Umhang. »Ich bin vielleicht nicht mit dem einverstanden, was dieser Kampfverband vorhat. Aber das bedeutet nicht, dass ich bereit bin, mein Volk einem mit Zustimmung der Jedi verübten Genozid zu überlassen.«
»Hey, warte mal einen Moment, Ves …«, begann Ben. Luke hob eine Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen, und ausnahmsweise fügte sich Ben der unausgesprochenen Anweisung.
»Jedi«, sagte Luke, und seine Stimme war genauso sanftmütig und eindringlich wie Vestaras, »billigen keinen Völkermord und beteiligen sich auch nicht daran. Unter dergleichen haben wir selbst schon gelitten. Oder weißt du darüber nicht Bescheid?«
»Oh, ich weiß darüber Bescheid«, entgegnete Vestara. »Und nach dem, was Schiff uns erzählt hat, weiß ich, dass die Order 66 von einem Sith erteilt wurde, um von einem Sith ausgeführt zu werden, der Euer eigener Vater war. Falls irgendwer Grund dazu hat, mein …« Sie brach ab und korrigierte sich. »… die Sith zu hassen, dann sind es die Jedi – und Ihr. Ihr nehmt mir die Entscheidung doch förmlich ab. Warum im Universum sollte ich Euch freiwillig zu meiner Welt führen, wo ich doch weiß, dass Ihr Euch verpflichtet fühlen werdet, dort alle zu
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