Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 8: Aufstieg (German Edition)
… indem du dich dazu entschließt, uns die Koordinaten von Kesh vorzuenthalten, bringst du uns alle in Gefahr. Was, wenn sie tatsächlich dort ist? Sie muss aufgehalten werden, Ves, das weißt du.«
»Ja, das weiß ich. Aber nicht auf Kosten meiner ganzen Welt.«
Ben wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Er wollte argumentieren, dass die Jedi nicht auf Völkermord aus waren, sondern bloß danach strebten … die Sith zu vernichten. Doch es klang, als wären sämtliche Bewohner des Planeten zu Sith geworden, sogar die Nichtmachtnutzer. Er konnte ihr nicht versprechen, dass bloß die »Bösen« ins Visier genommen und vernichtet werden würden, denn soweit es Jedi wie seinen Vater betraf, waren alle Sith böse.
Sie schaute einen Moment lang nachdenklich drein, das Datapad war vergessen. »Es sei denn …«, sagte sie und schüttelte dann den Kopf. »Vergiss es.«
»Es sei denn, was?«
Sie zögerte und kaute einen Moment lang auf ihrer Unterlippe herum. Wieder ertappte Ben sich dabei, wie sein Blick von der winzigen Narbe angezogen wurde, von der einzigen vollkommenen Unvollkommenheit in einem Gesicht, das für ihn abgesehen davon makellos war. »Es sei denn … du gibst mir das Versprechen, dass meinem Volk – denjenigen, die mit Abeloth keine gemeinsame Sache gemacht haben – nichts geschieht.«
Er starrte sie stumm an, mit traurigen blauen Augen. Sie lächelte, und ihre braunen Augen wirkten resigniert. »Siehst du? Das dachte ich mir schon. Die einzige Möglichkeit, dass dieser Handel aufgeht, wäre, wenn ich einen Chip hätte, mit dem ich handeln könnte. Den … du mir möglicherweise verschaffen könntest.«
Nachdem er so viel Zeit in ihrer Gesellschaft verbracht hatte, hatte sich Ben an Vestaras subtile Veränderungen in der Macht gewöhnt. Jetzt war er auf der Hut, da er spürte, dass das, was sie gleich sagen würde, ihr schon seit einer ganzen Weile im Kopf herumspukte, ganz im Gegensatz dazu, was sie ihm weismachen wollte. »Sprich weiter.«
»Jemandes Vertrauen zu gewinnen … ist ein schwieriges Unterfangen. Doch das hier wäre etwas, das wir beide gegeneinander verwenden könnten – natürlich nur, wenn wir dazu gezwungen wären.«
»Natürlich.« Er lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. Seine Miene war ausdruckslos.
»Ich würde es in Erwägung ziehen, euch die Position meiner Welt zu verraten … wenn du mir sagen würdest, wer deiner Ansicht nach diese Jedi-Königin ist.«
Er lachte beinahe auf. »Da gibt es einen Unterschied, Vestara. Kesh ist real. Es existiert. Die Jedi-Königin ist wahrscheinlich nichts weiter als ein Hirngespinst von Taalons fiebernder Fantasie.«
»Weißt du«, sagte sie, ihre Stimme gleichermaßen gesprächig, »irgendwie glaube ich das nicht. In der Sache steckt zumindest ein Fünkchen Wahrheit, andernfalls hätten dein Vater und du nicht so reagiert, als das Thema zur Sprache kam.« Sie stützte ihr Kinn in ihre Hand und lächelte ihn an.
Ben dachte über den Handel nach, den sie ihm vorschlug – ungefähr eine Nanosekunde lang. Und in dieser Nanosekunde gelangte er zu der schmerzvollen Erkenntnis, dass er Vestara Khai zumindest fürs Erste nicht traute, selbst wenn er das unbedingt wollte.
»Wenn du die Wahrheit sagst«, entgegnete er, »ist das Beste, worauf wir hoffen können, vielleicht – nur vielleicht – Abeloth und die Sith-Flotte zu finden. Das Beste, worauf du hoffen kannst, ist, jemanden zu ermorden, der für die Zukunft dieser Galaxis von großer Bedeutung ist und vielleicht sogar existiert. Und falls du lügst und ich dir tatsächlich gewisse Informationen gebe – sofern es diesbezüglich irgendwelche Informationen gibt –, hättest du alles, und wir hätten nichts.«
Vestara wirkte nicht im Mindesten verstimmt. Tatsächlich lächelte sie sogar. »Ben, ich kann verstehen, warum Schiff von dir angezogen wurde. In dir steckt das Zeug zu einem großartigen Sith, weißt du das?«
»Wir sollten nicht auf Beleidigungen verfallen«, meinte Ben. Vestara warf mithilfe der Macht den Kern ihrer Muja-Frucht nach ihm, den er mühelos abwehrte. Er wollte wütend sein, aber das konnte er nicht. So waren sie nun einmal, schlicht und einfach. Er war frustriert, aber nicht weiter überrascht, und er stellte fest, dass das nichts daran änderte, dass er sie mochte und sich um sie sorgte, und das war nie anders gewesen. Er glaubte nach wie vor, dass sie sich allmählich ihren Weg zur Hellen Seite bahnte, aber bislang war sie nicht dort
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