Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 8: Aufstieg (German Edition)
besessen von ihrer eigenen Geschichte, und vermutlich weiß sie mehr über die alten Sith, über ihre Technologie, über ihre Sprachen und vielleicht sogar über ihre Alchemie als wir. Wenn ihre eigene Sicherheit und ihr Leben auf dem Spiel stehen, wird sie uns sagen, was sie weiß, wenn wir auf irgendetwas Brauchbares stoßen.«
»Schick einen Dieb los, um einen Dieb zu fangen«, kommentierte Luke das Ganze ziemlich mürrisch.
»So ähnlich«, sagte Jaina. Ihr Gesicht verzog sich zu einem spitzbübischen Grinsen. »Du weißt doch, dass es immer funktioniert hat, wenn wir meinen Dad auf Leute mit zweifelhaftem Ruf angesetzt haben.«
»Über Erfolg lässt sich nicht streiten«, erwiderte Luke und gestattete sich ein kleines Lächeln.
»Zweitens«, fuhr Jaina fort, »hat Schiff tatsächlich eine Verbindung zu ihr. Das bedeutet, wenn wir sie in seine Nähe bringen, wird es ihm möglich sein, sie aufzuspüren, selbst wenn wir ihn nicht finden können.«
»Warum erfüllt mich dieser Gedanke bloß nicht mit Begeisterung?«, fragte Luke rhetorisch.
»Sollte er eigentlich«, meinte Jaina, die den Sarkasmus ihres Onkels ignorierte und beschloss, direkt auf die Frage zu antworten. »Selbst wenn er angreifen sollte, so wird er sich damit zeigen. Und genau das wollen wir doch, richtig?«
Luke war gezwungen, ihr zuzustimmen. »Deine Argumentation ist sehr überzeugend.«
»Jag muss wohl auf mich abfärben«, sagte sie. »Mit aller Ernsthaftigkeit betrachtet, ist Vestara Khai ein einzigartiger Aktivposten für uns. Das sollten wir uns zunutze machen.«
Luke seufzte. »Ich zweifle nach wie vor sehr daran, dass es eine kluge Entscheidung ist, sie mitzunehmen. Ich denke, damit betteln wir geradezu um Schwierigkeiten.« Er hatte auf den rasch abkühlenden Becher Kaf hinabgeblickt, doch jetzt hob er die Augen, um sie anzusehen. »Sie ist eine Sith, Jaina. Nicht bloß eine Amateurin, kein Opfer, keine gefallene Jedi. Sie wurde in einer ganzen Gesellschaft von Sith geboren und großgezogen. Ich bin davon überzeugt, dass sie das alles nicht einfach wegwerfen und sich uns rückhaltlos anschließen wird, doch ich weiß, dass Ben immer noch denkt, sie könne sich davon reinwaschen.«
»Es gibt einige«, kommentierte Jaina trocken, »die immer noch denken, du könntest dich nicht von deinen Taten reinwaschen – oder Großvater oder Tante Mara oder Kyp Durron oder …«
Luke hielt eine Hand hoch. »Schon verstanden. Aber das ist etwas anderes.«
»Ach, wirklich? Oder möchtest du bloß glauben, dass es da einen Unterschied gibt, weil du dir Sorgen machst, dass dein Sohn verletzt werden könnte?«
Luke öffnete den Mund, um darauf mit einer scharfen Erwiderung zu reagieren, und schloss ihn dann wieder. Jaina hatte recht. Allein seine Eile, mit der er diesen Gedanken abtun wollte, war dafür der beste Beweis. Obgleich Jedi innerhalb von Sekundenbruchteilen Entscheidungen über Leben und Tod treffen mussten, sollten sie trotzdem eigentlich nicht emotional reagieren oder rücksichtslos und übereilt einem bestimmten Weg folgen. Doch ganz genau das tat er gerade.
»Ich mache mir Sorgen um Ben«, gab er zu. »Er ist ein starker junger Mann. Und weise – viel weiser, als ich in seinem Alter war. Und nein, in diesem Punkt musst du nicht meiner Meinung sein«, fügte er hinzu, als Jaina Luft holte, um etwas dazu zu sagen. Sie lächelten einander an. »Ich glaube keine Sekunde daran, dass es ihr gelingen würde, ihn auf die Dunkle Seite zu ziehen. Aber ich denke, dass er verletzt werden könnte – körperlich und gefühlsmäßig –, weil er sie so verzweifelt bekehren will. Sie ist ihm wichtig, Jaina. Das kann ich spüren.«
»Was aller Wahrscheinlichkeit nach bedeutet, dass sie das ebenfalls kann«, entgegnete Jaina. »Ich möchte jetzt nicht übermäßig sentimental erscheinen, Onkel Luke, aber – unterschätze die Macht der Liebe nicht. Die Liebe hat bereits zwei Familienmitglieder von der Dunklen Seite zurückgeholt. Vielleicht ist Ben erst sechzehn, aber er ist kein Narr.« Sie beugte sich vor, ihre dunklen Augen durchdringend. »Womöglich denkt er, sie könne bekehrt werden … weil dem so ist .«
Luke schwieg. »In Ordnung«, sagte er schließlich. »Vestara kann uns nach Korriban begleiten. Aber wir werden sie jede Sekunde im Auge behalten.«
»Natürlich werden wir das. Und nun trink deinen Kaf, sonst wird er kalt.«
10. Kapitel
Nichts von alldem gefiel Luke sonderlich. Nicht, dass sie nicht wussten, wo Abeloth oder
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