Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 9
Computerstation um. »Ich lade die alten Daten runter. Sie tragen die Proben zusammen.«
»Einverstanden, Doktor.« Tarm wandte sich an Tahiri und deutete auf ihre Fußfesseln. »Wären Sie so freundlich?«
Tahiri schüttelte den Kopf. »Die Stühle haben Rollen«, sagte sie, da sie genau wusste, wie Fett reagieren würde, wenn er hereinkam und feststellte, dass sie einen seiner Wissenschaftler befreit hatte. »Und es wäre freundlich von Ihnen , mir zu sagen, wo ich hier eine Vidcam und ein Uplink finde – vorzugsweise einen, den ich benutzen kann, ohne dass Abeloth etwas davon mitbekommt.«
»Wer ist Abeloth?«, fragte Yu.
»Ich denke, damit meint sie Pagorski«, sagte Tarm. Ihr Blick schweifte zurück zu Tahiri. »Ein imperialer Leutnant mit Tentakeln und einigen sehr sonderbaren Fähigkeiten?«
»Die Tentakel und die Fähigkeiten hören sich schon mal ganz nach ihr an.« Tahiri war nicht so überrascht, wie sie es vielleicht hätte sein sollen. Seit der Tag der Wahl öffentlich bekannt gegeben worden war, hatte Pagorski als Daalas Wahlkampfkoordinatorin fungiert, und sie war wieder im Imperium aufgetaucht, unmittelbar nachdem jemand, in dem die Macht sehr stark war, seine Kräfte eingesetzt hatte, um die Blockade bei Boreleo zu durchbrechen. Angesichts dessen war es gewiss nicht allzu verwegen, zu dem Schluss zu gelangen, dass Pagorski und Abeloth ein und dieselbe waren – oder, um genauer zu sein, dass Pagorski von Abeloth übernommen wurde. »Ich glaube, sie hält sich einen Raum weiter auf. Gibt es irgendeine Möglichkeit, einen Blick auf sie zu werfen, ohne dass sie mich sieht?«
»Der Leutnant ist im Hauptlabor«, entgegnete Tarm. Ihr Blick schweifte zur Wand gegenüber von Tahiri, glitt dann daran hinunter und kam schließlich auf einem Transparistahlfenster zu liegen, das sich im vorderen Viertel des Raums befand. »Sie können also mit Sicherheit einen verstohlenen Blick auf sie werfen.«
»Danke.« Tahiri streifte den Rucksack ab und bestückte die Ausrüstungstaschen an der Außenseite ihres Schutzanzugs mit Kampfgerät. »Und was ist mit der Vidkamera?«
Wu sah zu einem Wandschrank über seinem Kopf. »In dem Schrank hier drüben. Für das Uplink werden Sie allerdings eine Standleitung brauchen.« Er wies auf zwei Sockelbuchsen an der Seite des großen Labortisches. »Wir dürfen, äh, durften keine Signalinterferenzen in diesem Labor haben.«
Tahiri entschied, dass es vermutlich am klügsten war, rasch die Lage zu überprüfen, bevor sie diese fünf Minuten damit verbrachte, die Vidkamera und die Uplink-Verbindung klarzumachen, und holte ihren Helm aus dem Rucksack hervor. Sie schloss ihn an dem Sauerstofftank hinten an ihrer Schutzanzugschulter an, ehe sie den Rucksack beiseitewarf und auf ihr Chrono sah. Acht Minuten vor zwölf. Was auch immer als Nächstes passieren würde, sie musste Abeloth mindestens acht Minuten lang beschäftigen. Sie lehnte sich durch die Tür in den Gang hinaus, wo Fett noch immer die Squibs befragte, und trug ihm auf, sie gehen zu lassen.
»Dann haben Sie meine Wissenschaftler gefunden?«, fragte er.
»Ja«, sagte sie. »Und Abeloth auch.«
Ohne auf seine Reaktion zu warten, ging sie zu dem Sichtfenster hinüber. Beim Näherkommen konnte sie in einen Raum hinabsehen, bei dem es sich eindeutig um das Hauptlabor der Einrichtung handelte. Selbst aus einem Dutzend Schritte Entfernung konnte sie die Oberseiten von mehreren Fermentierungsbehältern erkennen, wie auch etwas, bei dem es sich um eine gewaltige Kühlkammer zu handeln schien. Allerdings galt ihre Aufmerksamkeit etwas vollkommen anderem. In der rauchverhangenen Luft im Herzen des Labors schwebten die Köpfe von acht imperialen Moffs. Sie sah Jowar mit dem kantigen Kinn, den hängebackigen Quillan, den langhalsigen Poliff und noch fünf weitere – allesamt Daalas leidenschaftlichste öffentliche Unterstützer.
Natürlich waren die Köpfe mit einem Durchmesser von mehr als einem Meter viel zu groß, um echt zu sein. Allerdings wirkten sie wesentlich materieller als Hologramme, und ihre Hälse waren so dünn wie Tentakel. Als Tahiri näher an das Sichtfenster herantrat, erkannte sie, dass es sich tatsächlich um Tentakel handelte.
Die Tentakel führten zu zwei stummeligen Armen hinunter, die einer dürren Menschenfrau in einer zerfledderten Uniform gehörten. Ursprünglich war es die Uniform eines imperialen Leutnants gewesen, doch jetzt war davon bloß noch ein Haufen Fetzen mit einem Rangabzeichen
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