Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)

von Deflektorfeldern zur Triangulation benutzte. Er fand es interessant, dass Vader nicht klar zu sein schien, dass diese Art von Willkür ein Hirngespinst war. Diese Muster waren so sehr ins Gefüge des Universums eingewoben, dass auch die rigorosesten Versuche, sie zu vermeiden, sie nicht verhindern konnten.
    Der mentale Zustand des Cereaners erstaunte Jax. Er war ruhig, zu ruhig, angesichts der Umstände. Hatten sie ihn unter Drogen gesetzt? Nein … Da war kein Eindruck von Verwirrung oder Schwerfälligkeit, bloß von Gelassenheit und von Wachsamkeit. Er runzelte die Stirn, bemüht, das Gefühl abzuschütteln, dass er irgendwie beobachtet wurde, selbst wenn es nicht nervenaufreibend, sondern bloß unerwartet war. Als ob …
    Mit einer Vehemenz, die ihm den Atem raubte, spürte Jax eine andere Präsenz – nein, mehr als eine: Eine starke, unergründliche Machtsignatur schob das erkennbare Bewusstsein des Anführers der Peitsche beiseite. Dann, bevor er auch nur annähernd begreifen konnte, was geschah …
    Höre. Zu zögern bedeutet, alles zu verlieren. Yimmons Trennung zerstört uns alle.
    Die Stimme, die keine Stimme war, war deutlich, kräftig und beharrlich – und unendlich fremdartig. Die eines Cephaloners, kein Zweifel. Aoloiloa? Aber wie war das möglich? Wie konnte ein Cephaloner, der sich auf Coruscant befand, hier in diesem Asteroidenfeld im Mittleren Rand mit ihm in Verbindung treten?
    Er sondierte die Präsenz des Cephaloners, die ihm zugleich vertraut und fremd war. Aoloiloa und doch nicht Aoloiloa. Begleitet von einem Adrenalinschub wurde Jax klar, dass er es nicht bloß mit einem Cephaloner zu tun hatte, sondern mit einem lebendigen Netzwerk von ihnen. Sie hatten sich zusammengeschlossen, um ihm diese Botschaft zu schicken.
    Aber das sagtet Ihr mir bereits, dachte er. Was soll ich dem noch entnehmen? Warum wiederholt Ihr das immer wieder?
    Trennung zerstört uns alle.
    Trennung zerstört … Was bedeutete das? »Ich muss ihn zurückholen«, murmelte Jax laut. Deshalb hatte er nun keine Zeit mehr zu verlieren. Er musste jetzt handeln.
    Trennung zerstört uns.
    Moment mal. Mit jeder weiteren Wiederholung hatte sich die Nachricht auf subtile Weise verändert. Jax schluckte ein Stöhnen reiner Frustration herunter. Warum, im Namen der Macht, konnten die Cephaloner die Dinge nicht einfach so ausdrücken, dass man sie auch verstand?
    Trennung zerstört , beharrten Aoloiloa und seine vernetzte Sippschaft.
    Soll das heißen, ich sollte dies nicht allein tun? Soll es das bedeuten? Ist es meine Trennung, mein Getrenntsein von den anderen, das zerstört?
    Jax stellte die Frage an die Macht, an das lebende Universum. Die Antwort darauf kam in Form des Eindrucks – so stark, dass er beinahe laut aufschrie –, dass er in der Enge des Aethersprite -Cockpits nicht allein war.
    Suche Gemeinschaft, sagten die Cephaloner. Suche Schwestern.
    Gemeinschaft? Schwestern? Einen schrecklichen Augenblick lang war Jax sicher, dass er den Verstand verlor. In gewisser Weise war Laranth eine Schwester – eine Machtnutzerin wie er. Doch Laranth war tot und kehrte bloß noch in Träumen und Erinnerungen zu ihm zurück. Trotzdem saß er wie erstarrt in seinem Sitz, voller Furcht, dass Laranth auf dem Platz neben ihm sitzen würde, wenn er die Augen öffnete – und gleichermaßen voller Furcht davor, dass sie es nicht tat.
    Als der Annäherungsalarm des Schiffs unversehens losplärrte, schreckte er aus seiner Starre auf. Ein kleines Schiff trat in das System ein. Bloß ein langsamer Raumfrachter, der jedoch von einer Eskorte imperialer TIE -Jäger begleitet wurde und in Kürze seine Position überfliegen würde.
    Ohne innezuhalten, um sich zu überlegen, was er tun sollte, löste Jax die Andockklammern und versetzte dem Schiff mittels der Ionentriebwerke gerade genug Schwung, um es von dem näher kommenden Konvoi wegzudrehen. Dann flog er in die entgegengesetzte Richtung, aus der Ekliptikebene heraus, und suchte sich einen Weg durch die Asteroiden. Sobald er das Feld hinter sich gelassen hatte, aktivierte er den Hyperantrieb, ohne dass ihm so recht bewusst war, welchen Kurs er überhaupt eingeschlagen hatte.
    Er hatte die Macht benutzt, um diesen letzten Kurs zu setzen, und er hegte die Hoffnung, dass er recht hatte und auf gewisse Weise verstand, was die Cephaloner ihm zu sagen versuchten. Was sollte das heißen: Suche Schwestern? Wessen Schwestern? Die der Cephaloner? Die einzige bekannte Spezies, die man in