Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)
brachten. Aber er war … nun, er war ein Mann . Sie hätte schon machtblind sein müssen, um das sonderbare Gefühl der Vertrautheit nicht zu bemerken, das zwischen ihrer Matriarchin und diesem Fremden zu herrschen schien. Sie war davon überzeugt, dass das etwas mit seinen offenen Worten über den Verlust seiner Gefährtin zu tun hatte.
Dann machte ihre natürliche Neugierde mit Nachdruck auf sich aufmerksam. Was für eine Art von Partnerschaft konnte es zwischen männlichen und weiblichen Machtnutzern schon geben? In ihrer Kultur waren die Männer untergeordnet und den Frauen unterlegen. Sie sammelten Nahrung, dienten als Arbeiter und zur Arterhaltung, und das vor allem, weil sie die Macht genauso wenig zu kanalisieren vermochten, wie ein Rancor Philosophie studieren konnte! Doch offensichtlich waren Männer auf anderen Welten durchaus in der Lage, die Macht zu kanalisieren. Magash wusste, dass die Jedi niemandem untertan waren. Anscheinend stand es Jedi-Männern genauso frei wie ihren weiblichen Gegenstücken, die Wege der Macht zu erlernen oder sogar, andere ihren Gebrauch zu lehren.
Sie ertappte sich dabei, dass es sie sehr danach verlangte, dem Jedi-Ritter nahe zu sein, um ihn zu beobachten, um zu sehen, wie er die Macht benutzte, ohne Zauber zu wirken – etwas, das sie sich nur schwer vorstellen konnte –, und um seine Gedanken über seinen Platz im Universum und seine Verbindung zur Macht zu hören. Sie hatte die Macht ihn ihm gespürt, sie hatte gesehen, wie er seine Jedi-Waffe zu sich kommen ließ und sie aktivierte. War er noch zu mehr fähig? Sie lechzte danach, es zu erfahren.
Ein Teil von ihr spottete über ihr naives Interesse an einem Fremden. Denn schließlich, was für Gedanken konnte ein Mann schon über irgendetwas haben, dass sie es wert waren, sich damit auseinanderzusetzen? Ihre Gedanken kreisten ums Essen, ums Schlafen, um die Fortpflanzung, um die Arbeit und darum, in ihren wenigen Mußestunden Spiele mit abstrusen Regeln zu spielen, bei denen die Gewinner die Verlierer am Ende verhöhnten. Dies war ihre erste Begegnung mit einem Mann von einer anderen Welt – aus einer anderen Kultur. Konnten sie wirklich so anders sein?
Nun , entgegnete eine streitlustige Stimme. Zeigt das Verhalten dieses Jedi nicht, wie sehr er sich von sämtlichen Dathomiri-Clanmännern unterscheidet? Allein schon die Tatsache, dass er ein derart komplexes Raumschiff fliegt …
Ihre Gedanken verweilten bei dem Jedi-Sternenjäger, der auf der Felsrampe jenseits des Tores thronte. Mit einem raschen Blick zur Tür von Augwynne Djos Kammer eilte Magash Drashi von dannen, um das Schiff des Fremden näher in Augenschein zu nehmen.
35. Kapitel
Den Dhur starrte den Flickwerkdroiden an, als würde er mit einem Mal Huttesisch sprechen. »Was sagst du da?«
»Ich sagte, Jax ist weg. Was mich irgendwie nicht so überrascht, wie es das vielleicht sollte.«
Dens Blick schweifte von I -Fünf zu Sacha Swiftbird, die hinter dem Droiden in der Tür von Geris Werkstatt stand. »Was meint er damit: Jax ist weg?«
Die Frau verzog das Gesicht und verschränkte die Arme vor der Brust. »Er hat sich den Aethersprite geschnappt und ist mitten in der Nacht davongeflogen. Zwei Mech-Techniker der Nachtschicht haben ihn gesehen, aber …« Sie schüttelte den Kopf.
Die kalte Woge der Furcht, die Dens Körper durchfuhr, sorgte dafür, dass er sich schwer auf seinen Hocker fallen ließ. »Und keinem von ihnen ist der Gedanke gekommen, ihn aufzuhalten?«
Swiftbird zuckte mit den Schultern. »Er ist immerhin Jax Pavan. Das macht ihn hier zu so etwas wie einem Helden. Und einen Helden, der aufbricht, um heldenhafte Dinge zu tun, hält man nicht auf.«
»Ich dachte eigentlich, keiner sollte wissen, wer er ist – abgesehen von der hiesigen Führerschaft.«
Sie verdrehte die Augen. »Ach, komm schon. In einer eng verbundenen Gemeinschaft wie dieser? Das glaubst du doch wohl selbst nicht. Geheime Informationen sind hier unser tägliches Brot. Ich glaube, keinen Tag nach eurer ersten Landung hier wusste jeder, dass ein Jedi unter uns weilt. Sie haben bloß nicht darüber gesprochen.«
Den schüttelte den Kopf und sah I -Fünf an, in der Hoffnung, dass er irgendetwas tat oder sagte, das dafür sorgte, dass Dens Welt zu schwanken aufhörte. »Also hat er sich den Sternenjäger genommen und ist aufgebrochen? Wohin?«
»Ich habe nicht die geringste Ahnung«, sagte der Droide. »Er hat sich nicht die Mühe gemacht, bei der Flugkontrolle
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