Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)
Vorderhirn tasteten. Er schirmte sich gegen das mentale Eindringen ab.
»Zumindest bist du erfahren in der Macht«, stellte die Menschenfrau fest. »Nur ein Geschulter kann seinen Verstand so effektiv verschließen. Zeig mir deine Waffe.«
Er wusste, dass sie nicht darum bat, den Blaster zu sehen, den er sichtbar am Gürtel trug. Er streckte die rechte Hand aus und ließ das Lichtschwert in seine Handfläche schnellen. Es flog unter den oberschenkellangen Schößen seines Mantels hervor und landete solide in seinem Griff.
»Schalte es ein«, forderte die Zabrak.
Er tat wie geheißen. Die Klinge erwachte mit dem Summen roher Energie zum Leben – hell, gleißend und von der Farbe von Meeresschaum im Lichte des Vollmonds.
Außer der Zabrak wichen alle einen Schritt zurück. Sie nickte und wechselte einen Blick mit ihrem menschlichen Pendant. »Eine Jedi-Waffe.«
Jax seufzte erleichtert und schickte ein stummes Dankgebet an die Macht, dass Laranth und er die Zeit gefunden hatten, ein neues Lichtschwert für ihn zu konstruieren, bevor sie Coruscant verließen. Andernfalls hätte er sich diesen erbitterten Feinden des Imperators mit einer Sith-Klinge in Händen stellen müssen, und er bezweifelte, dass es ihm gelungen wäre, sich da irgendwie rauszureden. Zum Glück hatte er die Sith-Klinge auf der Laranth gelassen.
Das Sith-Holocron, das er an Bord des Sternenjägers versteckt hatte, konnte sich ebenfalls als Gefahr für seine Glaubwürdigkeit erweisen, doch mit diesem Problem würde er sich auseinandersetzen, wenn – falls – sich die Notwendigkeit dazu ergab.
»Womöglich bedeuten seine Waffen gar nichts«, sagte die menschliche Hexe. »Vielleicht hat er sowohl das Schiff als auch die Waffe einem toten Jedi gestohlen.« Sie richtete den Blick auf Jax. »Entweder du betrittst die Zitadelle und lässt dich sondieren – oder du verschwindest.«
Jax deaktivierte das Lichtschwert und neigte zustimmend das Haupt. »Was immer nötig ist.«
Sie streckte eine Hand nach seiner Waffe aus. »Dies ist nötig: Gib mir dein Lichtschwert.«
Er reichte es ihr, ohne zu zögern. Es würde zu ihm zurückkehren, wann immer er es wünschte, deshalb machte er sich diesbezüglich keine Gedanken – es sei denn, sie schloss es irgendwo ein.
Sie trat einen Schritt zurück und bedeutete ihm, durch ihre Gruppe zu schreiten. Er verbeugte sich respektvoll und ging auf das Tor zu, das sich jetzt öffnete.
»Wie ist dein Name, Jedi?«, fragte die Zabrak.
Zu lügen wäre sinnlos gewesen. »Jax Pavan.«
»Warum bist du hergekommen?«
Ja, warum war er hergekommen? Was hoffte er hier zu finden? »Genau darüber muss ich mit eurer Anführerin sprechen.«
Sie geleiteten ihn in die Zitadelle, und die gewaltigen Torflügel schlossen sich hinter ihnen ohne das Zutun von Wesen oder Maschine. Auf dem breiten Platz im Innern der Anlage spürte Jax die Nadelstiche zahlreicher Augen, die ihn eingehend musterten. Die Gebäude waren nicht höher als drei Stockwerke, doch aus jedem Fenster und jeder Tür schauten Leute – größtenteils Frauen und Mädchen. Auch die Straßen waren voller Schaulustiger.
Seine Wachen führten ihn über den Platz geradewegs zu einem Rundhaus, bei dem es sich um das offizielle Empfangsgebäude zu handeln schien. Das kegelförmige, zweistöckige Dach wurde von riesigen Säulen getragen, die aus hier heimischen Baumstämmen geschnitzt und mit metallenen Ornamenten verziert waren. Jede Säule wurde von einem Medaillon aus bearbeitetem Metall geziert, das das Emblem eines bestimmten benachbarten Stammes oder Clans trug.
Jax vermutete, dass es ein gutes Zeichen war, dass man ihn nicht gleich in den Kerker gebracht hatte, aus dem er dann hätte fliehen müssen. Er zweifelte nicht daran, dass es nicht einfach werden würde, von hier zu entkommen. Er ging zur Mitte der runden Halle und wandte sich seinen Gastgeberinnen zu. Die beiden Frauen, die zuvor gesprochen hatten – irgendwie schien der Begriff Stellvertreterinnen am besten zu ihnen zu passen –, blieben links und rechts neben ihm stehen, mit dem Gesicht zu ihm. Die anderen vier gingen rings um den Kreis herum in Stellung.
Die beiden, die ihm am nächsten waren, hoben in der Nachahmung einer Umarmung die Arme, ehe die Zabrak eine Reihe tonaler Worte ausstieß, die er nicht verstand. Sofort hatte er den Eindruck, als habe ihm jemand einen Eimer warmes Wasser über den Kopf gegossen, das jetzt in sein Gehirn hinabfloss, ihm die Wirbelsäule hinunterrann und
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