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Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)

Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Reaves , Maya Kaathryn Bohnhoff
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vor ihm, alphanumerische Zeichen und komplexe Formeln stiegen empor.
    Jax entsann sich, wie I -Fünf davon gesprochen hatte, dass Yanth, der Hutt-Verbrecherlord, geschickt die Außenplatten des Holocrons manipuliert hatte, um den Elektronengittern in der Außenhülle des Holocrons Informationen zu entlocken. Allerdings bestanden Holocrone aus zahlreichen Schichten – tatsächlich sogar aus nahezu unendlich vielen –, und die Sith waren über Zeit und Raum hinaus hinterhältig gewesen. Seinerzeit hatte I -Fünf spekuliert, dass möglicherweise eine Art Katalysator nötig war, um die tieferen Schichten freizulegen, irgendein Auslöser.
    Ein Tropfen Blut fiel von Jax’ verletzter Handfläche, traf auf die Oberseite des Artefakts und rann im Zickzack die geätzte Seite des Holocrons hinunter. Die Macht in und um Jax erzitterte, und das Holocron reagierte mit einem einzigen blutroten Pulsieren. Die Jax zugewandte untere Ecke drehte sich auf einer unsichtbaren Achse.
    Ein Katalysator.
    Wie benommen ließ Jax das Holocron fallen.
    Magash kam nie beim Wald an. Ihre Schritte wurden langsamer und immer langsamer, bis sie sich im wahrsten Sinne des Wortes dahinschleppte. Sie schalt sich dafür, ein solcher Feigling zu sein. Der Jedi hatte ihre persönliche Identität infrage gestellt, und daraufhin hatte sie ihn auf der Ebene zurückgelassen. Sie blieb stehen und starrte die Rauchbäume an. Nein, er hatte ihre Identität nicht infrage gestellt, sondern lediglich seine eigene deutlich gemacht. Wenn das schon genügte, um sie dazu zu bringen, die Anweisungen ihrer Clanmutter zu missachten …
    Sie wandte sich wieder der verwüsteten Ebene zu. Er hatte sie durcheinandergebracht, das war alles. Nein, sie hatte zugelassen , dass er sie durcheinanderbrachte. Aber was war, realistisch betrachtet, die Alternative? Wenn sie nicht gewillt war, sich mit seinen Ansichten auseinanderzusetzen und sich mit denen zu beschäftigen, die es lohnten, sich mit ihnen zu beschäftigen, was konnte sie dann anderes tun, als sie einfach zu ignorieren? War das der Weg der Schwesternschaft des Singenden Berges – zugunsten unerschütterlicher Ignoranz vor unangenehmen Gedanken zurückzuschrecken?
    Der Jedi wollte wissen, was die Schwesternschaften der Dathomiri davon abhielt, das zu tun, was der Jedi-Orden getan hatte – nämlich, Angehörige aller Geschlechter zu lehren, die Macht zu kanalisieren. Magash wusste die Antwort auf diese Frage nicht, weil sie noch nie darüber nachgedacht hatte. Was, wenn das, was der Jedi gesagt hatte, stimmte? Was, wenn es unter den männlichen Bewohnern von Dathomir tatsächlich potenzielle Machtnutzer gab, die einfach verkümmerten, weil es ihnen nicht erlaubt war, ihre Fähigkeiten zu entwickeln? Was, wenn potenzielle Gaben verschwendet wurden – aus Furcht?
    Aber wüsste Mutter Augwynne das nicht? Wüsste sie – und sogar Magash selbst – nicht, wenn ein Mann in ihrer Gegenwart latente Machtfähigkeiten besäße? Oder sorgten gerade die Erwartung, dass die Männer keine Fähigkeiten besaßen, die es zu entwickeln gab, und die Angst vor den fatalen Folgen, die sich daraus vielleicht ergaben, dafür, dass sie die Macht in ihnen einfach nicht wahrnahmen?
    Magash wandte sich wieder den Ruinen zu. Sie konnte den Jedi sehen, der sich am Fuß der umgekippten schwarzen Felsnadeln bewegte. Ein kalter Schauer fuhr ihr über den Rücken.
    Du hast Angst!
    Jetzt konnte sie dies ebenso gut auch offen zugeben. Sooft sie sich auch bereits hier herausgeschlichen hatte, um die seltsame Atmosphäre zu kosten und nach etwas von dem uralten Wissen zu suchen, das sich vielleicht noch in dem Kwa-Tempel fand, den die Nachtschwestern zu ihren eigenen Zwecken geplündert hatten, erfüllte die Stätte sie nach wie vor mit Unbehagen – und das so sehr, dass sie zugelassen hatte, dass der Jedi allein in den Ruinen umherstreifte, weil er dafür sorgte, dass sie sich unsicher fühlte. Was, wenn er das fand, wonach sie gesucht hatte? Oder was, wenn er verletzt oder getötet wurde, weil sie nicht bei ihm war, um es zu verhindern? So oder so: Wie sollte sie Mutter Augwynne dann erklären, warum sie ihn allein gelassen hatte?
    Mit einem angewiderten Schnauben ob ihrer eigenen Schwäche machte sich Magash Drashi auf den Rückweg zu den Ruinen. Allerdings war sie noch keine zwei Schritte weit gekommen, als die schwarzen Felsnadeln jenseits der Ebene der Unendlichkeit von widerstreitenden Explosionen blauen und purpurroten Lichts erhellt

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