Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)
abgebracht hatte, ein Attentat auf den Imperator zu verüben – vielleicht. Er rückte den energieabsorbierenden Schutzpanzer beiseite, den er unter dem langen, zerschlissenen Mantel trug, und kratzte sich an der Stelle, wo der Panzer auf sein Schlüsselbein traf. Es war gut, eines über Tuden Sal zu wissen: dass er keinen Kameraden töten würde, von dem er glaubte, dass er ihn verraten hatte, selbst wenn das bedeutete, einen Plan aufzugeben – oder zumindest zu überarbeiten –, den er schon lange in die Tat umsetzen wollte. Er konnte lediglich annehmen, dass sein eigener Verrat an Lorn Pavan und I -Fünf den Sakiyaner nach wie vor genug belastete, um sein Urteilsvermögen und sein Verhalten zu beeinflussen.
Nun, es war ein Tropfen, kein reißender Fluss – ein Riss, keine Kluft. Doch die Saat war gesät. So leicht würde Tuden Sal ihn nicht loswerden. Hoffentlich dauerte es noch eine ganze Weile, bis dem Sakiyaner das klar wurde. Haus lächelte grimmig. Sal hätte wirklich besser daran getan, ihn auf der Stelle zu erschießen.
21. Kapitel
Jax hatte das Gefühl, als würde er von den Umständen getrieben. Die Erfahrung hatte ihn gelehrt, dass die Umstände nichts weiter als ein Instrument der Macht waren. Jetzt jedoch gelang es ihm nicht, diese Erfahrung in Selbstvertrauen umzuwandeln. Während er sich der Situation zuvor mit offenen Augen für mögliche Chancen gestellt hätte, ertappte er sich nun dabei, dass er reaktiv und defensiv dachte.
Im Tapcafé Oyu’baat fand er Tlinetha an der Getränketheke im Schankraum und hatte Mühe, ihre selbstgefällige Behauptung zu ignorieren, gewusst zu haben, dass er zurückkehren würde. Sie führte ihn in Tyno Fabris’ Büro hinauf, wo Prinz Xizor auf ihn wartete. Der Falleen-Vigo war allein im Raum. Er saß in Fabris’ Lieblingssessel und hatte die Füße auf den Schreibtisch gelegt, während er das Glitzern und Funkeln des Kronleuchters an der Decke studierte. Trotz Tlinethas Selbstgefälligkeit schien Xizor überrascht zu sein, den Jedi zu sehen.
»Man ließ mich glauben, dass Ihr mich erwartet«, sagte Jax.
»Um ehrlich zu sein, nein. Vielmehr dachte ich, dass es dir ernst damit war, als du unser kleines Geschäft abgelehnt hast. Warum hast du es dir anders überlegt?«
»Weil ich diese Sache durchziehen muss und mir die Zeit fehlt, andere Vorgehensweisen auszutüfteln. Ich bin bereit, Euch Euren ›Schuldschein‹ zu gewähren – unter einer Bedingung.«
Ein Hauch von Zinnoberrot huschte über die hohen Wangenknochen des Vigos und sorgte dafür, dass ein warmes Kribbeln Jax’ Rücken hinabfuhr. »Und die wäre?«, fragte der Falleen.
»Dass das, was auch immer Ihr von mir einfordert, nicht von mir verlangt, dem Widerstand zu schaden oder das Imperium zu unterstützen.«
Xizor zuckte mit den Schultern. »Um ehrlich zu sein, bringe ich beiden Parteien weder besondere Zuneigung noch Ablehnung entgegen. Betrachte deine Bedingung also als erfüllt. Allerdings habe ich auch eine.«
»Die da wäre?«
Xizor suchte Jax’ Blick. »Die Wahrheit. Die Geschichte, die du Tyno erzählt hast, sollte offenkundig bloß als Vorwand dienen. Du bist ein Jedi, kein Pirat, und mit Sicherheit hast du nicht die Absicht, Vader irgendetwas zu geben, das er braucht oder haben will. Was führst du tatsächlich im Schilde, Jax Pavan? Warum hast du es wirklich auf Lord Vader abgesehen?«
Der Drang, einfach wieder zu gehen, war stark, jedoch nicht stark genug, um sein Pflichtbewusstsein zu übermannen. »Er hat etwas, das ich will.«
» Jemanden , meinst du wohl. Vergiss nicht, ich habe dein Gespräch mit Tyno verfolgt.«
»Das, wie Ihr schon sagtet, bloß ein Vorwand war.«
Xizor hob einen graziösen Finger. »Oh nein, ich sagte, dass es nur als Vorwand dienen sollte . Tatsächlich steckte auch ein Fünkchen Wahrheit darin. Ich will dir sagen, was meiner Meinung nach passiert ist. Du hast gar keinen Notruf von einem Widerstandsschiff aufgefangen. Du hast das Schiff geflogen . Ein Schiff, das, wie du selbst gesagt hast, ein wichtiges Mitglied des Widerstands an Bord hatte. Vader nahm diesen Widerständler gefangen, zerstörte oder beschädigte dein Schiff und verschleppte diesen Jemand unterwegs zu einem unbekannten Ziel nach Mandalore. Wie mache ich mich bislang?«
»Ziemlich gut.« Dieses Eingeständnis lag wie Asche auf Jax’ Zunge. Er fühlte sich bloßgestellt, verletzlich. Und ungeachtet dessen, wie sein Leben seit der Nacht der Flammen verlaufen war, hatte er
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