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Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jackson Miller
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real«, sagte Quarra. »Ich habe eine Machtvision. Oder ich träume.«
    »Ich fand nie, dass es da einen großen Unterschied gibt«, sagte Ori.
    »Ihr lebt im Dschungel?«
    »Ja, das tue ich. Oder ich tat es einst. Im Dschungel und im Traum vergeht die Zeit anders.«
    Quarra schaute hinab, um ein Kleinkind zu erblicken, das durch Pfützen stapfte. Bevor der Junge ihren Garten erreichte, zog Ori das Kind zu ihrer Hüfte hoch. Hinter einer Hütte vernahm Quarra weitere Kinderstimmen. »Du hast Kinder.«
    »Drei, genau wie du.«
    »Richtig.« Quarra wusste, dass dies nur ein Traum sein konnte. Keiner der Sith kannte Einzelheiten über ihre Familie. Sie sah zu, wie Ori das Kind zu seinen älteren Geschwistern brachte: auch sie schlammbesudelt, aber fröhlich. Hier auf dieser Dschungellichtung breitete sich ein ganzes Leben vor ihr aus. Ein unbedeutendes Leben, aber anscheinend ein ganz und gar erfülltes.
    »Einst hatte ich auch solche Pflichten wie du«, sagte Ori unvermittelt. »Ich gab sie für die Liebe auf.«
    »Für die Liebe? Eine Sith?« Quarra zügelte sich. »Tut mir leid, du sagtest, ihr seid keine …«
    »Ich sagte, dass ich jetzt keine Sith mehr bin. Doch ich schätze, ich war früher schon keine sonderlich gute Sith.«
    »Gibt es denn gute Sith?«
    »Einige sind umgänglicher als andere – aber vermutlich bedeutet das bloß, dass sie ebenfalls nicht sonderlich gut darin sind, Sith zu sein.« Ori lachte. »Und nein, die Liebe ist nicht der einzige Grund, warum ich hierhergekommen bin. Ich hatte Verpflichtungen und ein Amt – so wie du. Ich sah, in welche Richtung sich die Dinge entwickelten, und das gefiel mir nicht.«
    Quarra musterte die bescheidene Unterkunft. »Und dann hast du dich stattdessen hierfür entschieden.«
    »So sieht es aus, wenn man sich versteckt«, entgegnete Ori. Sie schaute zu ihren spielenden Kindern hinüber und nahm einen tiefen Atemzug. »Das Problem ist, dass der Welt bereits zu meiner Zeit die Orte ausgingen, an denen ich mich verstecken konnte. Und ich glaube nicht, dass sich daran seitdem viel geändert hat.«
    Quarras Schultern sackten zusammen, während sie zuhörte. Die Kinder und die Geräusche des Dschungels machten die Lichtung zu einem lauten Ort – und dennoch spürte sie hier Beschaulichkeit und Frieden, etwas, nach dem sie sich in Uhrar häufig gesehnt hatte. »Ich wollte mich von meinem Mann trennen«, sagte sie fast wie zu sich selbst. »Ich bin so müde. Ich schaute mich um, und alles, was ich sah, waren Dinge, die ich bereits getan hatte. Selbst meine Kinder – ich wusste bereits, wie ihr Leben verlaufen würde, bevor sie es auch nur gelebt hatten.« Quarra hielt inne. »Ich nehme an, dass ich mir deshalb etwas anderes gesucht habe. Um mir selbst einen Traum zu schenken, dem ich folgen konnte. Ich bin sicher, dass sich das töricht anhört …«
    »Oh, du kannst einem Traum folgen«, sagte Ori, die einen Blick zu ihrem Gemahl hinüberwarf. Der Farmer schaute kurz auf und lächelte die beiden an, bevor er sich wieder seiner Arbeit zuwandte. »Du kannst einem Traum folgen und deine ganze Welt darum aufbauen.« Sie sah wieder die Keshiri an. »Man kann lange Zeit in einem Traum leben. Doch irgendwann …«
    »… irgendwann wird die Welt dich finden«, flüsterte Quarra. Sie schlug die Augen auf.
    Sie hatten in einem trockenen Abzugsgraben geschlafen, gleich neben der Kanalstation von Kerebba. Es hatte keinen Sinn, Edell dazu überreden zu wollen, mit ihr in einer der Baracken zu übernachten, die ihr dank ihres offiziellen Status eigentlich zur Verfügung standen. Seit der Vorstellung am Wachsamkeitstag war er so angespannt wie eine abschussbereite Handballiste.
    Sie vermochte nicht zu sagen, ob das etwas Gutes war oder nicht – sie hatte gesehen, wozu er imstande war. Allerdings hatte es zweifellos etwas zu bedeuten, dass er jetzt so angespannt war. Sie hatte recht gehabt: Alanciar war ihre beste Waffe gegen ihn. Je weiter nach Norden Quarra den Sith führte, desto zuversichtlicher wurde sie. Es wurde zunehmend klarer, dass seine Gruppe als einzige gelandet war – und als sie weitere Industriegebiete durchquerten, konnte sie erkennen, dass er sich die Waffen einprägte, die hier konstruiert wurden.
    Das hielt ihn allerdings nicht davon ab, Gleichgültigkeit zu heucheln. »Noch so ein hässliches Kaff«, sagte er, als sie Minrath den Rücken kehrten.
    »Mich haltet Ihr nicht zum Narren, Sith. Ich kann es spüren«, sagte Quarra. »Ihr seid

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