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Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jackson Miller
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Protektoren von Kesh!« Sie lächelte gnädig und ließ den Blick über ihr Publikum schweifen. »Ja, das seid ihr in der Tat. Ihr habt die erste Schlacht gekämpft«, sagte sie und fügte dem Altbekannten zur offensichtlichen Begeisterung der Zuschauer etwas Neues hinzu. »Ihr habt gesiegt, und ihr werdet wieder siegen. Ich erkläre diesen Tag zum Tag der Wachsamkeit. Ihr werdet immer wachsam sein, und eines Tages werdet ihr für alle Zeiten triumphieren!«
    Das Publikum brüllte vor Selbstgefälligkeit. Edell verfolgte in verblüfftem Schweigen, wie Quarra laut klatschte und jubelte.
    Ein ältlicher Mann betrat die Bühne. Nachdem er sich als Bürgermeister von Kerebba zu erkennen gegeben hatte, leistete er seinen Beitrag zu Adaris Aufruf nach Wachsamkeit. »Wir alle haben dieses Schauspiel schon gesehen. Aber dies ist eine ganz besondere Zeit – denn der Feind ist gekommen. Heute Nacht durchkämmen unsere Streitkräfte die Halbinseln nach irgendwelchen Spuren der Angreifer. Sie werden wiederkommen, so viel ist gewiss. Das Kriegskabinett hat Luftabwehreinheiten nach Westen entsandt. Ganz gleich, ob sie mit derselben Zahl wie zuvor oder mit mehr Männern kommen, sie werden sterben. Sie werden sterben – wie es den Sith gebührt!«
    Die Menge brach in Rufe aus, jedoch organisierter als zuvor. Fäuste stießen unisono in die Luft empor.
    Wie es den Sith gebührt! Wie es den Sith gebührt!
    Das war zu viel. Edell packte Quarras Arm und bahnte sich seinen Weg aus der Menge. Selbstbewusst legte er den Mantel wieder an und streifte die Kapuze über sein Haupt. Am liebsten wäre er mit einem Satz auf die Bühne gesprungen, um diese prahlerischen Schwachköpfe zu töten.
    Er hätte es tun können. Andere hätten es getan. Warum nicht er? Er mühte sich, seinen Zorn im Zaum zu halten. Dies hier war nicht die rechte Zeit dafür, und eine kleine Depotstadt auch nicht der rechte Ort. Wenn das, was er gerade mitangesehen hatte, überall geschah, war Bentados Invasionsstreitmacht in Gefahr – und vielleicht sogar der Stamm selbst.
    »Wir brechen morgen auf, sobald die Straßen offen sind«, sagte Edell in den Schatten zu Quarra. »Ich will zu diesem ›Kriegskabinett‹ – um genau zu erfahren, was diese Keshiri-Verräterin euch alles über uns berichtet hat!«

9. Kapitel
    Regen, der ihr Gesicht sprenkelte, ließ Quarra erwachen. Sie schlug die Augen auf und sah Keshs Sonne durch das Blätterdach über sich spähen. Warme Regentropfen fielen auf ihre Wangen.
    »Regenzeit im Dschungel«, rief eine tiefe Frauenstimme hinter ihr. »Selbst, wenn es nicht mehr regnet, hält sich die Feuchtigkeit in den Bäumen. Du solltest draußen nicht einfach so herumliegen – nicht ohne einen Hut.«
    Quarra trocknete ihre Augen und blinzelte. Auf Alanciar gab es schon seit Jahrhunderten keinen Dschungel mehr. Offensichtlich befand sie sich nicht mehr dort, wo sie sich schlafen gelegt hatte. Aber wo war sie dann?
    Sie setzte sich auf dem Boden auf. Hinter ihr bearbeitete eine Menschenfrau mit einem Strohhut die Erde, um Blumen aus Tontöpfen einzupflanzen. Sie war sonnengebräunter und jünger als Edell und hatte kurzes, rotbraunes Haar. »Ich muss die Dalsas umpflanzen, solange die Erde noch feucht ist«, sagte sie, ohne den Blick von der Arbeit abzuwenden. »Quarra, richtig? Das mit dem Hut solltest du dir wirklich durch den Kopf gehen lassen. Außerdem zahlt es sich hier draußen aus, sein Haar kurz zu halten. Die Arachnoriden hier sind tückisch.«
    Als sie ihren Namen hörte, verkrampfte Quarra sich. »Die Sith … haben mich hergebracht. Du bist eine von ihnen .«
    Die Menschenfrau gluckste. »An Widerworte von Keshiri werde ich mich wohl nie gewöhnen«, sagte sie. »Aber du hast Glück. Seit wir hier hingezogen sind, bin ich umgänglicher geworden.«
    Weiter zur Seite, auf einer Lichtung zwischen den Bäumen, entdeckte Quarra noch einen Menschen, der mit einer Hacke ein kleines Beet umpflügte. Bei den Lichtverhältnissen unter dem Blätterdach glaubte sie beinahe, Jogan vor sich zu sehen: muskulös, abgeklärt, aber immer noch fremdartig. »Ihr seid beide Sith«, sagte sie.
    »Wir sind nichts«, entgegnete die Frau und erhob sich aus dem Blumenbeet, um die Keshiri anzusehen. »Wenn wir sind, sind wir nichts – oder wenn du bist. Ich bin Orielle – nenn mich Ori –, und das ist Jelph.«
    Bei diesen Worten spielten die vereinzelten Sonnenstrahlen durch den Nebel. Für einen Moment geriet die Welt ins Schwanken. »Das hier ist nicht

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