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Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jackson Miller
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Korsin war sogleich an Finns Seite geeilt und hatte seine Sith-Magie gewirkt. Einen Moment lang hatte sich Adari der Hoffnung hingegeben, dass Korsin ihrem Sohn tatsächlich das Leben zurückgeben würde. Aber natürlich vermochte er das nicht. Spätestens ab diesem Moment wusste sie, dass sie keine Götter waren.
    An jenem Tag hatte sich Korsin einen Streit mit Seelah geliefert – zu heilen sei ihre Aufgabe –, aber Adari hatte keinen Gedanken daran verschwendet, ihre Mediziner aufzusuchen. Die Sith-Ärzte waren bloß so lange an den Keshiri interessiert gewesen, bis sie herausgefunden hatten, dass ihre Krankheiten für Menschen keine Gefahr darstellten – und dass sie den Sith keine Kinder schenken konnten. Vielleicht war das der Grund dafür, warum Seelah Adaris enge Bande zu Korsin tolerierte.
    Nichtsdestotrotz, nach jenem Tag war diese Freundschaft nicht mehr dieselbe. Früher hatte Adari es genossen, von Korsin zu lernen, doch Finns Tod hatte ihr Gewissen geweckt. Mit einem Mal bedeutete sie ihrem Volk etwas. Wenn all dies vorbei war, würde sie noch eine weitere Bedeutung für ihre Leute haben – als Anführerin der Keshiri-Untergrundbewegung, die sich aus ihr und anderen zusammensetzte, die ebenfalls zu Sinnen gekommen waren. Und jetzt, nach einem Dutzend Jahren, waren sie endlich bereit zu handeln.
    Vom Süden her klang ein donnerndes Grollen herüber. Die Sessalspitze hatte unlängst ihre vulkanische Ader entdeckt, und ihre vulkanischen Vettern, die Tahv näher waren, grummelten ihre Erwiderung. Ein gutes Stück abseits gelegen, zerstörte der Felsen aber dennoch die perfekte Formation der Uvak-Flieger, die über dem Festzug schwebten.
    Adari schaute zu ihnen auf – ehe sich ihr harter Blick auf Korsin richtete, dessen Haar mittlerweile schiefergrau geworden war. Sie hatte gelernt, ihre Gedanken vor ihm zu verbergen, indem sie sich gelassen und emotionslos gab. Das musste sie jetzt mehr als je zuvor tun.
    Sie brachte ein Lächeln zustande. Korsin hatte sie Jahre zuvor dazu auserkoren, ihrem Volk die »Erlösung« zu bringen. Bald würde sie die Keshiri auf ihre eigene Art erlösen.
    Ich bin nicht so mühelos zu haben, wie du glaubst. Genauso wenig wie Kesh.
    Seelah verfolgte, wie die Uvaks auf der Lichtung weiter unten landeten. Ihr Anflug war schlampig gewesen, nicht so sehr, dass es ihr den Tag ruinierte, aber genug, um ihre Aufmerksamkeit auf etwas zu lenken, das sie im Grunde überhaupt nicht interessierte.
    Und für gewöhnlich interessierte sich Seelah auch nicht im Mindesten für die Anführerin, die jetzt von ihrem Uvak abstieg und auf die Treppe zutrat. An ihrem zwanzigsten Geburtstag hatte Yaru Korsin seine Welpe von einer Tochter zum Oberhaupt von etwas gemacht, das es überhaupt nicht gab: Er ernannte sie zur Kommandantin der Himmelsgeborenen-Garde, die jedoch letztlich kaum mehr war als ein Haufen von Sith-Hobbyreitern, die allenfalls für öffentliche Spektakel wie dieses taugten – und Nida Korsin hatte soeben bewiesen, dass sie nicht einmal dazu besonders zu gebrauchen waren.
    Dass Nida auch ihre Tochter war, war allenfalls ein Detail mit Relevanz für die Ahnenforschung. Die Kleidung des Kindes war eine modische Abscheulichkeit. Seelah vermutete, dass die Weste und die Beinkleider aus Uvakleder sie wild und engagiert wirken lassen sollten, doch als die kleine Nida sich hinten an der Schlange der Gratulanten anstellte, wirkte sie geradezu lächerlich. Seelah sah, dass das Mädchen ihre Augen und Wangenknochen besaß, doch das war auch schon alles. Das kurz geschorene Haar und die bunte Bemalung im Gesicht machten jede natürliche Schönheit zunichte, die Nida sonst vielleicht besitzen mochte. Das Mädchen hätte niemals eine von Seelahs berüchtigten Musterungen überstanden.
    »Sie ist das Kind des Großlords«, raunte Seelah Korsin zu, als ihre Tochter an ihnen vorbeiging. »Was müssen die Keshiri denken?«
    »Seit wann kümmert dich das denn?«
    Nida schlurfte vom Podium, ohne von Korsin mit viel mehr als einem Nicken bedacht worden zu sein. Allmählich wurde es Zeit für das wahre Spektakel.
    Die Menge begann zu kreischen – erst vor Überraschung, dann vor Vergnügen. Von ihren Positionen in der Menge sprangen zwei Dutzend kostümierte Narren in zeremoniellen Keshiri-Masken hoch in die Luft und rissen sich dabei ihre Umhänge vom Leib. Die schwarz gekleideten Akrobaten landeten an Stellen auf dem Boden, die durch nachdrückliche Machtschübe von Zuschauern befreit worden waren,

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