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Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jackson Miller
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und präsentierten sich als die Schwerter, die neue Ehrengarde des Stammes. Blutrote Lichtschwerter tanzten, als sie komplizierte Übungen vollführten. Das letzte, schwungvolle Manöver verleitete die Keshiri zu einem Ausbruch der Freude, gefolgt von einer weiteren Verlautbarung von Gloyd: »Hochlord Jariad, aus der Blutlinie Korsins!«
    Das Schwert an der Spitze marschierte entschlossen die zentralen Stufen zum Podium hinauf, um den Keshiri mit jedem resoluten Schritt den Atem zu rauben. Mit seinem tiefschwarzen Haar und dem perfekt gestutzten Vollbart sorgte Jariad dafür, dass jedes Verharren zu einer Pose für die Ewigkeit wurde. Der Wildfang von Devore Korsin und Seelah war erwachsen geworden.
    Mit noch immer aktiviertem Lichtschwert stand Jariad vor Yaru Korsin. Jariad, Neffe und Stiefsohn in einem, war fast dreißig Zentimeter größer – ein Umstand, der keinem der Zuschauer entging. Die beiden Verwandten wechselten einen eisigen Blick. Dann kniete Jariad unvermittelt nieder und hielt das Lichtschwert nur Zentimeter über den eigenen gebräunten Nacken. »Ich lebe und sterbe, wie Ihr befehlt, Großlord Korsin.«
    »Erhebt Euch, Hochlord Korsin.«
    Seelah verfolgte erleichtert, wie ihr Sohn aufstand und Korsin innig umarmte. Die Menge gurrte. Trotz all seiner Titel und Familienbande war Jariad ebenso wenig der Erbe von Yaru Korsins Macht wie Seelah. Korsin hatte die Pläne für seine Nachfolge lange geheim gehalten. Die sieben Hochlords, die er ernannt hatte, waren allenfalls Ratgeber. Gleichwohl wusste Seelah, wenn die Öffentlichkeit Jariad bevorzugte, würden Sith und Keshiri gleichermaßen seinen Machtanspruch anerkennen – auf die eine oder andere Weise. Sie war erfreut: Jariad hatte sich genauso gegeben, wie sie es ihm geraten hatte. Yaru Korsins Zeit war gekommen, doch dies war nicht der rechte Ort dafür.
    Jariad grüßte die anderen und schenkte Adari dabei besondere Aufmerksamkeit. Die Keshiri-Frau wich unwillkürlich zurück und blickte zu Boden. Seelah wusste, dass das keine Demut war – auch wenn diese unausstehliche Langweilerin allen Grund dazu hatte, demütig zu sein. Seit ihr Sohn älter wurde und sein Aussehen zusehends dem seines verstorbenen Vaters glich, hatte Seelah immer wieder vereinzelte Gedanken von Adari aufgefangen, wann immer Jariad in der Nähe war. Sie fragte sich schon lange, was es damit auf sich hatte. Hatte Korsin bei seiner Dirne damit geprahlt, Devore umgebracht zu haben? Genügte das, um eine so starke Reaktion auszulösen?
    Schließlich fand Seelah die Antwort darauf, tief in ihren eigenen Gedanken. Sie hatte Adaris Verstand schon Jahre zuvor durchforstet, damals, als sie einander in der Dunkelheit auf dem Berg erstmals begegnet waren. Seinerzeit hatte Seelah nach irgendetwas gesucht, das sie retten konnte. Im Nachhinein jedoch war Seelah klar geworden, dass das Meer aus Gestein und violetten Gesichtern im einfältigen Bewusstsein der Fremdweltlerin noch etwas anderes barg. Etwas nur vage Gesehenes, das Adari jedoch zutiefst schockiert hatte – und das zur damaligen Zeit noch ganz frisch in ihren Gedanken gewesen war: ein Körper, vom Felshang aus in die tosende See geworfen.
    Adari Vaal hatte mitangesehen, wie Yaru Devore Korsin ermordet hatte – genauso wie es auf diese Weise letzten Endes nun auch Seelah gesehen hatte.
    Jariad kehrte an die Seite seiner Mutter zurück und bedachte sie mit einem wissenden Blick. »Bald«, flüsterte er.
    Es erforderte Sorgfalt. Korsin hatte Freunde, die meisten davon unter der permanenten Besatzung der Omen . Doch es gab auch noch viele Sith, die große Stücke auf Devore Korsin gehalten hatten. Hinter vorgehaltener Hand geraunte Geschichten darüber, dass der Kapitän Informationen über ihre vom Rest der Galaxis abgeschnittene Lage zurückhielt, hatten ihr weitere Verbündete verschafft. Sie hatte dafür gesorgt, dass sich alle zur rechten Zeit am rechten Ort befanden.
    Die Menge tobte wieder, als Korsin ihre Hand ergriff und sich den Stufen zuwandte, die in ihr neues Zuhause hinaufführten.
    Seelah lächelte. Fünfundzwanzig Jahre. Sie hatte sich ihren ganzen Hass aufgespart. Das Ende nahte.

2. Kapitel
    Korsin erkannte das Geräusch sofort. Auf der Galerie des Anwesens trafen Lichtschwerter aufeinander, gleich draußen auf dem Gang zu seinem Arbeitszimmer.
    Jariad wirbelte über den glänzenden Boden und stürmte auf seine ins Schwarz der Schwerter gekleideten Angreifer zu. Diesmal zogen ihre Klingen keine harmlosen Kreise in

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