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Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jackson Miller
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etwas?«
    Sie grinste. »Oh nein.« Die Herrschaft von Nida Korsin hatte ein stabiles, glorreiches Zeitalter für die Sith eingeleitet, erklärte sie ihm. Donellan wusste, dass sein Vater, der Lordgemahl, mit Nidas Hinscheiden dem Tode geweiht war. Das entsprach Yaru Korsins letztem Willen. Allerdings hatte er zu lange gewartet, um seinen Zug zu machen. Nidas einziger Sohn starb als alter Mann, während er auf seine Chance gewartet hatte, an die Macht zu kommen. Das war das Ende des Dynastie-Systems gewesen. Nach seinem Tod hatte die erbenlose Nida eingeführt, dass die Nachfolge des Sith-Oberhaupts künftig von persönlichem Verdienst bestimmt wurde.
    »Dann hat dieser Kerl also versagt und trotzdem einen eigenen Feiertag?«
    Den Sith gefiele die Botschaft, die hinter Donellans Geschichte stecke, erläuterte sie ihm. Viele Sith arbeiteten geduldig an ihrem Emporkommen, doch man konnte auch zu viel Geduld haben. »Donellanstag wird auch der Tag der Enteigneten genannt. Und noch etwas«, sagte sie, während sie durch die geschlitzten Ärmel seines Hemdes die muskulösen Arme bewunderte. »Hat der Stamm jemals wirklich einen konkreten Grund zum Feiern gebraucht?«
    Er lachte auf, ein kehliges Glucksen, das Ori ein Lächeln entlockte. »Nein, ich schätze nicht«, gab er zu. »Zumindest hat meinesgleichen dadurch genug zu tun.«
    Die sieben Hochlords und -ladys versuchten stets, sich bei der Dekoration ihrer Logen bei den Spielen gegenseitig zu übertrumpfen. Ori, die das Ausschmücken der Kabine ihrer Mutter acht Monate zuvor selbst in die Hand genommen hatte, hatte von einem der Keshiri-Blumenhändler aus Tahv von Jelph und seinem geheimen Garten erfahren – wenn auch indirekt. Als Ori gespürt hatte, dass der Keshiri log, als er behauptete, dass die Blumen von ihm selbst stammen würden, war Ori ihm eines Tages auf ihrem Uvak gefolgt. Da es den Keshiri nach wie vor verboten war, Flugtiere zu besitzen oder zu verwenden, hatte sich der Blumenhändler zu Fuß auf den Weg gemacht, um sich mit einer Wagenkarawane zu treffen, die Dünger vom Marisota transportierte. Dabei war sie Jelph begegnet – und seitdem hatte sie ihn viele Male aufgesucht, sofern er nicht mit seinem Floß fort war, oben im Dschungel.
    Der Dschungel. Ori ließ ihren Blick über die Rankgitter zu den grünen Hügeln hinüberschweifen, die zu den schwelenden Gipfeln im Osten hin anstiegen. Nicht einmal der Stamm wagte sich in dieses Gewirr von Unterholz und überhängendem Laubwerk. »Niemand, der recht bei Trost ist, sollte sich dorthin begeben«, hatte Jelph gesagt. Doch das, was er an Bord seiner kleinen Schute mit zurückbrachte, war das Geheimnis seines gärtnerischen Erfolgs – und des Erfolgs all seiner Kunden. »Wenn das Wasser aus den Bergen endlich flussabwärts kommt«, hatte er ihr einmal erklärt, während er seine Hände in einen Haufen Erde grub, »ist bereits ein Großteil der Nährstoffe verloren gegangen.« Ori hatte nächtelang wach gelegen und sich den Mann bis zur Hüfte in einem dunklen Bergstrom vorgestellt, wie er Schlamm in sein Boot schaufelte.
    Torheit. Ein hedonistischer Exzess. Aber schließlich war sie eine Sith, nicht wahr? Wem sonst hätte sie gefallen müssen?
    Im Knien arrangierte er die Schnittblumen sorgsam auf einem auf dem Boden ausgebreiteten Stofftuch. Seine großen, erdbefleckten Hände arbeiteten mit überraschender Behutsamkeit und pflückten die Knospen ab, die jetzt nie erblühen würden. Jelph sah sie aufmerksam an. »Wisst Ihr, ich kann Euch die Namen meiner Kunden näher bei Tahv nennen, die ihre Pflanzen in derselben Erde züchten.«
    »Deine sind aber besser«, sagte sie. Zumindest das stimmte. Vielleicht gediehen die Blumen in Luft, die ihrer Heimaterde näher war, einfach besser. Möglicherweise lag das aber auch an der Kunstfertigkeit eines Menschen anstelle eines Keshiri.
    Oder vielleicht lag es an diesem Menschen. Als sie ihn kennengelernt hatte, hatte sie sich vorgestellt, dass Jelph erst kürzlich ein Sklave geworden sei. Kein Arbeiter, dem sie je begegnet war, ganz gleich, ob Mensch oder Keshiri, verfügte über seinen Wortschatz. Er musste früher einfach jemand von Rang gewesen sein, damals, in den Sith-Städten. Doch er hatte ohne zu zögern geantwortet: »Ich bin niemand. Vor Euch kannte ich ja noch nicht einmal jemanden von Bedeutung.« Er war in die Sklaverei hineingeboren worden, und daran würde sich auch nichts ändern. Er würde für immer ein Sklave bleiben – er und seine Kinder,

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