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Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jackson Miller
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Sämtliche Lichtschwerter, die die Sith auf Kesh verwendeten, waren rot, doch einige der ersten Gestrandeten hatten Jedi-Lichtschwerter als Trophäen verwahrt. Im Korsin-Museum hatte sie ein grünes gesehen. Die Farbe dieses Schwerts war seltsam und wunderschön, ein gleißendes Blau, das sich in der Natur so nirgendwo fand. Das einzige Artefakt von Jelphs fremder Herkunft.
    Nun, nicht das einzige , dachte sie und deaktivierte das Lichtschwert. Sie wusste, wo er jetzt war. Wie gewöhnlich war er bei Sonnenaufgang aufgestanden, um das Frühstück zu fangen und die Früchte zu sammeln, die sie später essen würden. Obgleich der Dschungel nicht annähernd die perfekten Gartenbauvoraussetzungen des Tieflands barg, bot das Gelände andere Möglichkeiten, um sich das gesamte Jahr über zu ernähren. Sie bezweifelte, dass es ihr auf diesem Breitengrad auch nur auffallen würde, wenn der Winter anbrach. Den Rest des Tages verbrachte er damit, an ihrer Unterkunft weiterzubauen, bevor er sich mit der Abenddämmerung zur Ruhe begab, um neben dem Gerät Nachtwache zu halten – neben dem einzigen Teil seines Raumschiffs, das er noch nicht zur Farm heruntergebracht gehabt hatte, bevor alles in die Luft flog. Jetzt begab sie sich dorthin, zu der Stelle zwischen den Bäumen, wo Jelph stundenlang auf einem Baumstumpf hockte, den dunklen Metallkasten anstarrte und an seinen Instrumenten herumfummelte.
    Er hatte ihr den Apparat nicht verheimlicht. Für die Sith würde der »Transmitter«, wie er das Gerät nannte, eine genauso explosive Entdeckung sein wie der Sternenjäger. Jelph hatte ihn als genau das behalten, was er war: als seinen Rettungsanker zur Außenwelt. Es war ihm allerdings nie gelungen, eine Nachricht rauszuschicken. Er erklärte ihr, dass irgendetwas an Kesh und seinem sich ständig verlagernden Magnetfeld derlei Bemühungen von vornherein zum Scheitern verurteilte. Das mochte vielleicht keine dauerhafte Situation sein, doch es konnte Jahrhunderte dauern, bis sich das änderte. Ori fragte sich, ob dasselbe Phänomen vor tausend Jahren auch den Gestrandeten der Omen einen Strich durch die Rechnung gemacht haben mochte. Alles, was er tun konnte, war, das Gerät auf Empfang einzustellen, sodass es den Äther nach Signalen durchforstete, um sie für die spätere Wiedergabe aufzuzeichnen. Falls irgendein Reisender ihnen nahe genug kam, gelang es ihm womöglich, der Außenwelt eine Botschaft zu übermitteln. Nun verstand sie, was es Monate zuvor mit seinen Ausflügen flussaufwärts auf sich gehabt hatte: Er ging in den Dschungel, um zu überprüfen, was für Signale er aufgefangen hatte.
    Für gewöhnlich hörte er bloß statisches Rauschen. Doch was immer Jelph gerade auch vernommen haben mochte, hatte ihn aus der Bahn geworfen. »Ich kann nicht zurück«, sagte er und starrte das Gerät ausdruckslos an.
    Ori betrachtete das blinkende Ding, ohne zu verstehen, was er damit meinte. »Was ist passiert?«
    »Ich habe ein Signal aufgefangen.« Er brauchte mehrere Sekunden, bis er imstande war, die Worte auszusprechen. »Die Jedi sind im Krieg miteinander.«
    »Wie bitte?«
    »Alles dreht sich um einen Jedi namens Revan«, sagte er. »Als ich dort lebte, war Revan wie wir – er versuchte, die Jedi gegen einen großen Feind in die Schlacht zu führen.« Jelph schluckte, sein Mund war ganz trocken. »So, wie es sich anhört, ist irgendetwas schiefgegangen. Der Jedi-Orden hat sich gespalten. Jetzt führt er Krieg gegen sich selbst.«
    Jelph spielte die aufgezeichnete Nachricht für sie ab. Ein Fragment von der Warnung eines republikanischen Admirals, der alle, die zuhörten, ermahnte, dass man keinem Jedi trauen könne. Das generationenalte Abkommen zwischen der Republik und den Jedi war hinfällig. Jetzt gab es bloß noch den Krieg. Die Botschaft endete abrupt.
    Erschüttert schaltete Jelph das Gerät aus. »Das … ist unsere Schuld. Die Schuld des Geheimbunds.«
    »Der Jedi-Sekte, der du angehört hast?«
    »Ja.« Er blickte in das Zwielicht empor, außerstande, durch das Blattwerk irgendwelche Abendsterne zu entdecken. »Und genau das ist das Problem. Eigentlich dürfte es gar keine Jedi-Sekten geben . Der Orden ist jetzt gespalten – aber wir haben den Anfang gemacht.« Er schüttelte den Kopf. »Möge die Macht ihnen allen beistehen.«
    Er wandte seinen Blick wieder der Wildnis zu. Ori ließ ihn schweigend dasitzen. Mit einem Mal wurde ihr klar, dass Jelph in all den Tagen, in denen sie der Welt nachgetrauert hatte, die sie

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