Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jackson Miller
Vom Netzwerk:
schon bestürzte, so rief der Anblick des Mannes namens Ravilan und seiner Eskorte ein hörbares Keuchen hervor. Ravilan, dessen Haut komplett rot war, wirkte noch weniger menschlich als Sadow, mit vorstehenden Augenbrauenstielen und sogar noch längeren Gesichtstentakeln. Und die schwerfälligen, blutfarbenen Monstrositäten, die hinter Ravilan standen, waren so grotesk, dass sie jeder Beschreibung spotteten.
    Das Bild flackerte, und Naga Sadow erschien von Neuem.
    »Ich habe nach deinem Bruder Devore geschickt, um ihn darüber zu informieren, dass du das Kommando hast. Aber vergiss nicht, dass ihr alle meinem Gesetz und meinem Willen untersteht. Du magst vielleicht mehr Handlungsfreiheit besitzen, als andere Sith ihren Sklaven zugestehen – doch das Größte, das deinesgleichen anstreben kann, ist, mir zu vollster Zufriedenheit zu Diensten zu sein. Und genau das verlange ich von dir. Dein Tun wird meinen Ruhm begründen. Beginn mit den Vorbereitungen und habe Erfolg – in meinem Namen. Enttäuschst du mich – stirbst du.«
    Das Bild verschwand, und das Atrium wurde in beinahe vollständige Dunkelheit getaucht. Durch die kaputten Fenster weiter oben filterte Sternenlicht herein.
    Schließlich fragte Iliana: »Was war das ?«
    »Eine Botschaft«, erwiderte Hilts, der vorsichtig an dem Gerät herumhantierte. »Eine frühere Nachricht. Ich denke, dass Korsin sie überspielt hat – dass wir sie eigentlich gar nicht zu Gesicht bekommen sollten.« Bei den letzten Aktivierungen hatte sich das Gerät als launisch erwiesen. Vielleicht hatte es letzten Endes einfach aufgehört zu tun, wozu Korsin es vorgesehen gehabt hatte. Hilts atmete aus und blickte zu den Oberlichtern empor. »Ich denke, das war, wie er selbst sagte, Naga Sadow.«
    Die Menge brach in ungläubigen Tumult aus. Die lauteste Stimme gehörte dabei Korsin Bentado. »Naga Sadow ist bloß ein Name aus volkstümlichen Erzählungen – ›Korsins himmlischer Verbündeter‹. Dieses … dieses Ding tat so, als würde ihm die Omen gehören – und die ganze Mannschaft!«
    »Sie waren keine Eroberer«, sagte Iliana beißend. »Sie haben im Dreck herumgewühlt, und der große Yaru Korsin war bloß ein Botenjunge!«
    Die schauerlichen Ausgestoßenen der Mächtigen 57 schienen von allen Anwesenden am meisten entsetzt zu sein, nachdem sie das wahre Antlitz von Ravilan und seinen Verbannten erblickt hatten. »Das … das hat nichts mit den Sith zu schaffen«, sagte Neera fast im Flüsterton. »Das ist Irrsinn .«
    Hilts war sprachlos. Mit einem Mal ergaben all die kleinen Geheimnisse ihrer Geschichte und all die redigierten Textabschnitte Sinn – zumindest, sofern man dem Ganzen irgendeinen Sinn zugestehen wollte. Yaru Korsin und sämtliche in der Ruhmeshalle verewigten Begründer des Stammes waren Sklaven gewesen – Sklaven dieses Dings ?
    »Kein Wunder, dass Seelah Korsin wollte, dass wir alle reinblütig sind«, sagte Iliana, die sich vor den anderen aufbaute. »Sie hat unser Volk geheiligt .«
    Korsin Bentado tigerte hin und her. »Nein, das kann nicht sein. Das kann nicht sein.« Er starrte Hilts finster an. »Ihr da! Verwalter! Die Schwestern haben Euch vor dieser Verlesung aufgesucht. Habt Ihr die Aufnahme manipuliert?«
    »Ich wüsste nicht einmal, wie ich das anstellen sollte«, sagte Hilts. Er hob den Projektor vom Boden hoch und stellte ihn wieder auf sein Podest zurück.
    »Was … was hat das alles dann zu bedeuten?«
    »Das bedeutet, dass wir nicht bloß der Stamm sind«, erklärte Hilts. »Wir sind ein Vergessener Stamm .« Er spie das Adjektiv beinahe aus. Das war nichts, worauf man stolz sein konnte. »Wir sind verschollen. Wir sind nicht aus eigenem Bestreben hergekommen. Vielmehr wurden wir losgeschickt, und das nicht einmal an diesen Ort. Doch als wir abstürzten, blieb Korsin hier – weil er nicht zurückkehren und sich dem da stellen wollte.«
    Das Murmeln wurde lauter. Wer konnte es Korsin verübeln? Allerdings machte sie das allesamt zu etwas Fürchterlichem: z u entflohenen Sklaven.
    Unvermittelt aktivierte Iliana ihr Lichtschwert und sprang los. Hilts strauchelte, sicher, dass sie es auf ihn abgesehen hatte. Stattdessen bohrte sich ihre Waffe in das Aufnahmegerät, um die Pyramide zusammen mit dem Podest, auf dem sie stand, entzweizuspalten.
    Hilts tastete nach den Funken sprühenden Hälften des Geräts. »Warum habt Ihr das getan ?«
    »Weil niemand sonst das erfahren darf«, sagte Iliana mit feierlicher Stimme zu den anderen. »Sie

Weitere Kostenlose Bücher