Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jackson Miller
Vom Netzwerk:
Thron, Jaye. Der Thron!«
    Der Keshiri kannte diesen Begriff. Die Neshtovar-Ältesten pflegten sie für sich selbst zu fertigen. »Aber Korsin hatte doch gar keinen Thron.«
    »Jedenfalls nicht im Palast, mein Junge. Sieh!« Er packte seinen Assistenten an der Schulter, drehte den Keshiri nach Westen – und wies auf die wolkenverhangenen Gipfel der Takara-Berge. Mit einem Mal wie verjüngt, rezitierte Hilts die Zeilen, die er sich Jahrzehnte zuvor eingeprägt hatte. »Einige Geheimnisse müssen auf ewig verborgen bleiben. Die wahre Macht liegt hinter dem Thron. Sollte ein Unheil geschehen – vergiss das nicht!« Die Augen zusammengekniffen, um den Rauch mit seinen Blicken zu durchdringen, schaute er zu dem verbotenen Ort hinüber. »Korsins Thron war sein Sessel in der Omen – und der ist dort oben!«
    »Ich … ich verstehe nicht recht«, stammelte Jaye.
    »Eigentlich sollten wir die Nachricht von Sadow überhaupt nicht zu Gesicht bekommen – denn das ist überhaupt nicht Yaru Korsins Vermächtnis. Das ist etwas anderes – etwas, das er in seinem Testament erwähnt. Etwas, das den Stamm vor sich selbst retten könnte!« Hilts atmete tief durch. Er war so aufgeregt wie schon seit Jahren nicht mehr. Sein ganzes Leben lang hatte er geglaubt, die Historie in allen Einzelheiten zu kennen, alles, was Korsin zu sagen hatte. War es wirklich möglich, dass er ein … Postskriptum hinterlassen hatte? »Uns bleibt nur eins zu tun«, sagte Hilts, raffte seinen Umhang und marschierte zuversichtlich in das Chaos hinein. »Wir werden den Tempel öffnen. Wir gehen an Bord der Omen !«

Geheimnisse
    (SECRETS)

1. Kapitel
    3000 JAHRE VOR DER SCHLACHT VON YAVIN
    Wie alle Sith auf Kesh zur Zeit des Verfalls hatte auch die Familie Hilts Ambitionen. Allerdings waren sie nie sonderlich gut darin, auch dafür zu sorgen, dass ihr Streben irgendwann Früchte trug.
    Varner Hilts’ Vater hatte Jahre damit zugebracht, sich das Vertrauen des Anführers seiner lokalen Fraktion zu verdienen. Er verwendete auch große Sorgfalt darauf, die Shikkar-Klinge auszuwählen, die er seinem Lehnsherrn in den Rücken zu stoßen gedachte. Allerdings hatte der ältere Hilts etwas weniger Sorgfalt walten lassen, als er die Scheide des Dolchs am Gürtel befestigte, sodass die gläserne Waffe herausglitt und sich tief in seinen Knöchel bohrte. Einen brandigen Monat später war er tot – eine gnädig kurze Zeit, um den wenig ruhmreichen Spitznamen »Schlüpfriger Hilts« erdulden zu müssen.
    Unbeeindruckt verfolgte die Witwe Hilts unermüdlich weiter ihre Ziele und nahm den Fraktionsführer ins Visier, um ihn schon in der darauffolgenden Woche zu verführen. Handlanger verschafften ihr in einer gewaltigen Zeremonienurne heimlich Zutritt zu den privaten Schlafgemächern des Anführers. Bedauerlicherweise jedoch klemmte der Deckel, und niemand hatte ihr erzählt, dass der Anführer den Rest des Monats über im Hochland zugange sein würde. Für eine Überraschung sorgte sie allerdings trotzdem, zumindest, wenn man das Entsetzen der Bediensteten zählt, die sie schließlich beim Großreinemachen fanden.
    Varner Hilts war älter geworden als jeder andere von ihnen und stieg innerhalb des Stammes ohne viel Aufhebens – und unangefochten – zu einem verantwortungsvollen Posten auf. Er hatte jeden einzelnen Tag im prächtigsten Palast auf dem Festland gearbeitet – und der Verlesung von Yaru Korsins Testament nicht nur ein-, sondern zweimal beigewohnt. Er hatte sich näher an den Tempel herangewagt, der die Omen barg, als jeder andere in den letzten Jahren. Die Omen war das Schiff, das Korsin und den Vergessenen Stamm einst nach Kesh gebracht hatte. Und jetzt war er im Begriff, von einer Pflanze getötet zu werden.
    »Jaye! Jaye!«, rief Hilts, der kopfüber in einem dornigen Rankennetz zappelte. Jede Bewegung führte dazu, dass sich die Fesseln fester um die Glieder des alten Mannes schlossen. Er entdeckte seinen Assistenten, der oben vom grün bemoosten Mauerwerk zu ihm hinunterschaute. »Jaye, schneide mich los!«
    Schwarze Augen blinzelten. »Und womit, Verwalter?«
    »Egal mit was!«
    »Oh!« Der lilagesichtige Keshiri verschwand einen Moment lang, bevor er mit seiner Umhängetasche wieder auftauchte. »Da ist dieses Lichtschwert, das Ihr gefunden habt!«
    »Himmel, nein!« Hilts winkte mit den Fingern seiner freien Hand panisch ab. Vorhersehbarerweise hielt Jaye die Waffe am falschen Ende fest. »Wenn du es einschaltest, bringst du dich nur selbst

Weitere Kostenlose Bücher