Star Wars™ Die Geißel (German Edition)
können, dann rücken wir zu Fuß weiter in die Stadt vor. Mit diesem Skiff erregen wir einfach zu viel Aufmerksamkeit. Immerhin«, fügte er an Reen gewandt hinzu, »wollen wir uns ja unters Volk mischen.«
Eddey entschied sich für ein Gelände, bei dem es sich entweder um einen aufgegebenen Schrottplatz oder um einen Auffahrunfall handelte, an dem etliche Fahrzeuge beteiligt gewesen waren. Das Büro des Schrottplatzes – sofern es sich tatsächlich um Ersteres handelte – war von Flammen ausgeweidet worden, und nach Rauch stinkende Brandflecke zierten die Wände. Mander überzeugte sich davon, dass niemand in der Nähe war, während Eddey das Skiff sicherte. Reen justierte ihren Blaster und stellte das Halfter so ein, dass die Waffe tief an der rechten Hüfte hing.
Auch auf Augenhöhe verbesserte sich der bescheidene Eindruck, den die Stadt machte, nicht im Mindesten. Als sie weiter ins Ortsinnere von Tel Bollin vordrangen, trafen sie schließlich auf Leute – allesamt staubbedeckte Elendsgestalten, die sich durch das Morgenlicht schleppten. Normalerweise wäre dies die Zeit gewesen, in der die Leute draußen unterwegs waren, bevor es zu heiß wurde, doch die Zahl der Einwohner, die sie zu Gesicht bekamen, war kaum der Rede wert. Kleine Perlen, die in einem viel zu großen Karton rappelten. Einer von ihnen taumelte vorüber – seinem Aussehen nach zu urteilen ein Bergarbeiter –, und Mander grüßte ihn und erkundigte sich danach, wo er das Büro von Himmelstauben-Transporte finden könne. Das war Poparas Unternehmen, und dort sollten sie mit ihrer Suche beginnen.
Der Mann blickte so abrupt auf, als habe Mander sich aus der Wüstenluft materialisiert. Seine Augen waren rot und wässrig, und in den Augenwinkeln und seinem Schnurrbart klebten dicke Ablagerungen weißen Schorfs. Zum ersten Mal fragte Mander sich, wie es wohl um die Wirksamkeit der Schutzimpfungen bestellt war, die Popara ihnen vorgeschlagen hatte. Der Mund des Bergarbeiters arbeitete einige Sekunden lang, ohne dass ein Laut herausdrang. Stattdessen wies er schließlich in die ungefähre Richtung, rechts von einem der Metalltürme im Zentrum des Ortes. Mander dankte ihm und drückte ihm ein paar Credits in die Hand. Als er sich am Ende des Blocks noch einmal umsah, stand der Bergarbeiter noch immer an derselben Stelle und starrte die Credits auf seiner Handfläche an, als habe Mander ihm Käfer gegeben.
»Versucht es nächstes Mal mit Hutt-Geld«, schlug Reen vor. »Ein paar Wupiupi genügen.«
Mander nickte und sagte: »Sechzehn Wupiupi sind ein Trugut, und vier Truguts sind ein Peggat, der wiederum vierzig Standardcredits wert ist. Damit ist ein Wupiupi ungefähr einen Zweidrittelcredit wert.« Reen stieß genervt einen Laut aus, und sofort bedauerte Mander, sie mit dieser Information behelligt zu haben. Zu Hause auf Yavin 4 hatte er sich mit den Umrechnungskursen vertraut gemacht, als er erfahren hatte, dass er es mit Hutts zu tun bekommen würde, doch das, was er an Truguts und Wupiupi bei sich hatte, schlummerte ungenutzt in seiner Tasche.
Hinter ihnen ertönte das Wimmern von Triebwerken, und die wenigen Leute auf der Straße flüchteten rasch in den Schutz nahe gelegener Hauseingänge. Das Trio befand sich auf einem niedrigen Bürgersteig unterhalb einer Veranda, also drehten sie sich um, um zu sehen, was los war.
Ein halbes Dutzend Swoopschlitten – tiefergelegte, schlanke Maschinen – kreischte die Straße hinauf. Im Gegensatz zu ihrer Umgebung waren sie in grellen Farben gehalten und sehr gepflegt. Ihre Fahrer waren massiv tätowiert und grinsten, als sie auf der verwaisten Straße Staubfahnen aufwirbelten. Soweit Mander sagen konnte, trugen sie keine einheitlichen Farben oder Aufmachungen, doch offensichtlich teilten sie die Vorliebe für den Krach ihrer Swoops und die Wirkung, die ihr Auftritt auf die Einheimischen hatte.
Mander faltete die Hände vor sich, um zuzusehen, wie sie vorbeibrausten, und stellte fest, dass Reen und Eddey sich in einen der Eingänge zurückgezogen hatten, um dort mit den Schatten zu verschmelzen. Als die Repulsorflitzer Staub aufwirbelnd vorbeischossen, schleuderte einer der Fahrer eine Flasche in die Richtung des Jedi. Allerdings schien der Wurf nicht gezielt gewesen zu sein, sodass die Flasche ihn um einiges verfehlte. Mander zuckte nicht einmal mit der Wimper, als sie einige Schritte rechts von ihm gegen die Wand krachte. Dann war die Swoopgang fort, wieder von der Stadt verschluckt, und die
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