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Star Wars™ Die Geißel (German Edition)

Star Wars™ Die Geißel (German Edition)

Titel: Star Wars™ Die Geißel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Grubb
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weiß«, sagte Reen. »Und wenn er Euch in seinen Botschaften erwähnte, sprach er gut von Euch. Aber ist das alles, was Ihr tut: junge Jedi unterrichten?«
    Mander nagte an seiner Oberlippe. »Es gibt nur wenige Lehrmeister und viele, die Anleitung brauchen«, sagte er. »Aber nein, ich habe noch andere Pflichten.«
    »Als da wären?«
    Mander stieß ein tiefes Seufzen aus. »Ich gehe dorthin, wohin der Orden mich schickt. Gegenwärtig leite ich das Jedi-
Archiv auf Yavin 4. Eine meiner Aufgaben besteht darin, Texte und Holos aufzuspüren, die in dieser Region der Galaxis verstreut sind, und sie mit denen in der Jedi-Bibliothek auf Coruscant zu vergleichen. Während des Galaktischen Bürgerkrieges wurden viele der wichtigsten Aufzeichnungen beschädigt …«
    Reen unterbrach ihn: »Ihr seid Bibliothekar.«
    »Archivar, falls es Ihnen nichts ausmacht«, korrigierte Mander.
    »Ein Bibliothekar«, sagte Reen mit einem knappen Lachen.
    Mander spürte, wie er vor Verlegenheit errötete. »Als Schüler habe ich der großen Jedi-Historikerin Tionne Solusar gedient. Sie versuchte damals, das Archiv im alten Jedi-Tempel wiederherzustellen, und meine Arbeit trug entscheidend dazu bei, verlorene Texte zu identifizieren und zu verifizieren.«
    Reen grinste breit. Mander hätte es als verspielt und gewinnend bezeichnet, wenn die Frau dabei nicht vollkommen geringschätzig gewirkt hätte. »Ein Bibliothekar!«, lachte sie. »Das hat mein Bruder mir nie erzählt. Allerdings hätte ich es mir denken können. Er hat sich beschwert, dass Ihr ihn ständig herumgescheucht habt, um diesen Text oder jenen Band nach irgendeinem Zitat von einem alten Jedi-Philosophen zu durchforsten, der schon tot war, lange bevor die Republik begründet wurde!«
    Der Jedi wollte etwas darauf erwidern, um sie auf die Trugschlüsse in ihren Worten hinzuweisen, aber Eddey rief von außerhalb des Schiffs nach ihnen. Der Bothaner hatte den Frachtraum geöffnet und war bereits am Kontrollstand im Heck des Schwebefahrzeugs. Auf seinen Ruf hin setzte Reen sich in Bewegung, stieg den Hügel hinunter und kletterte auf das Skiff.
    Mander stieß ein frustriertes Seufzen aus und fragte sich, warum er zuließ, dass sie ihm so zusetzte – warum ihre Worte ihm so unter die Haut gingen. Vermutlich, weil sie ihrem Bruder in vielem ausgesprochen ähnlich war. Der Jedi gab den letzten Sicherheitscode in die Überwachungsgeräte ein und folgte ihr.
    Ganz dem ubrikkianischen Stil verpflichtet, hatte das Skiff ein offenes Verdeck, und Eddey brauste mit so solider Geschwindigkeit durch das trockene Flussbett, dass jedwede Unterhaltung, die man nicht mindestens in Brüll-Lautstärke führte, in dem wogenden Staub unterging, den sie aufwirbelten. Sie kamen zwischen zwei markanten Felsen hindurch, und dann hatten sie das Flussbett hinter sich und fuhren durch die weithin offenen Niederungen, in denen Tel Bollin lag. Mander wandte sich um, um sich einzuprägen, aus welcher Richtung sie kamen. Der Staub in ihrem Windschatten wandelte sich von Rot und Braun zu einem helleren Farbton, und der Jedi erkannte, dass die Stadt auf dem Grund eines ausgetrockneten Sees errichtet worden war – vermutlich die Überbleibsel des letzten Regens auf dem Planeten, der mittlerweile tausend Jahre zurücklag.
    Der Ort selbst war ein Schmutzfleck am Horizont, der auch beim Näherkommen nicht ansehnlicher wurde. Wie auf den meisten Bergbauwelten haftete auch Tel Bollin die Aura von etwas Vorübergehendem an. Die Wände bestanden aus Fertigbetonteilen, die aus dem Orbit herbeigeschafft wurden, ergänzt durch Lehmziegel. Kein Gebäude war höher als zwei Stockwerke, und sämtliche Kanten waren zu weichen Rundungen abgeschliffen. Wurde die Stadt eines Tages aufgegeben, würde sie innerhalb einer Generation im ehemaligen Seegrund verschwinden.
    Dieser Prozess schien bereits in vollem Gange zu sein. Die meisten der abseits gelegenen Häuser waren verwaist. Offen stehende Fenster und Türen starrten leer in die Welt hinaus. Um die Eingänge einiger Gebäude herum zeigten sich Brandspuren von Feuer. Andere waren mit einem purpurroten Totenschädel mit einer Zahl darunter markiert: Seuchenhäuser, mit der Anzahl der Leichen versehen, die man im Innern fand. Auf den Straßen regte sich nichts, und falls es hier irgendwo Einwohner gab, beobachteten sie die Neuankömmlinge geschwächt aus den Schatten heraus.
    Eddey verlangsamte das Skiff, und Mander sagte: »Suchen Sie eine Stelle, wo wir dieses Ding abstellen

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