Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition)
haben das unter Kontrolle«, versicherte LaRone im Tonfall eines Mannes, der nicht weiter über ein Thema reden möchte. »Was halten Sie von Axlons Kommentar, dass es in ungefähr einer Stunde vorbei ist? Bedeutet das, dass die Geiseln irgendwo in der Nähe sind?«
»Nicht unbedingt«, sagte Mara, während sie in Gedanken die verschiedenen Möglichkeiten durchging. Falls die Entführer den Palast nicht durch den Fluchttunnel verlassen hatten … »Vielleicht wollte er ihnen nur sagen, dass sie aufbrechen sollen.«
»Wäre das nicht ziemlich riskant?«, meinte LaRone. »Selbst mit den Instrumenten in unserem Suwantek könnte man einen Komlinkruf zurückverfolgen, wenn man das Modell kennt, das benutzt wird. Ich bin sicher, mit einer kompletten ISB - oder Geheimdienstausrüstung ließe sich so eine Unterhaltung außerdem in weniger als einer Minute entschlüsseln.«
»Nicht unbedingt«, entgegnete Mara, und ein plötzlicher Gedanke ließ sie die Augenbrauen zusammenziehen. Vielleicht waren die Entführer in den Tunnel geflohen, ohne ihn wieder zu verlassen. »Aber du hast recht, es wäre gefährlich für sie. Gib mir Ferrouz.«
Eine kurze Pause, dann fragte der Gouverneur: »Haben Sie etwas gefunden?«
»Vielleicht«, antwortete sie. »Was wissen Sie über den Schutzraum?«
»Er wurde von einem meiner Vorgänger gebaut – Moff Frisan, glaube ich. Ich war nur zweimal dort. Es ist viel größer, als ich es mir vorgestellt hätte: sechs Räume, die demselben Grundriss folgen wie die Residenzsuite im Palast, nur, dass es eben einen Bereich zur Essenszubereitung und einen großen Lagerraum gibt.«
»Wie kommt man da rein?«, wollte Mara wissen. »Gibt es einen biometrischen Scan oder ein Tastenfeld mit einem Code?«
»Ein Tastencode und eine Stimmerkennung mit Wortcode«, erläuterte er. »Es ist ein genauer Code, mit spezifischem Tonfall und Betonungen.«
Mara aktivierte den Aufnahmemodus des Komlinks. »Geben Sie ihn mir.« Es war ein kurzer Code, nur ein halbes Dutzend Worte. »Und der Tastencode?«, verlangte sie, nachdem sie die Aufnahme gestoppt hatte. Die Zahlenfolge war ebenfalls kurz, mit lediglich neun Stellen. Wer immer das System eingerichtet hatte, hatte mehr Wert auf einen schnellen Zugang als auf zusätzliche Sicherheit gelegt. »Wer außer Ihnen hat sonst den Code und eine Aufzeichnung des Stimmcodes?«
»Nur meine Frau, meine Tochter, General Ularno und Colonel Bonze«, sagte Ferrouz, und seine Stimme wurde verbittert. »Glauben Sie, meine Familie ist dort drin?«
»Es würde einiges erklären«, sagte Mara. »Sie haben den Palast nicht per Luftgleiter verlassen, der Fluchttunnel endet in einer Sackgasse, und um durch das Tor zu verschwinden, hätten sie zu viele Leute bestechen und erpressen müssen.«
»Aber wie könnten sie in den Schutzraum hineingekommen sein?«
»Das ist das Schöne daran, wenn man zwei Geiseln hat«, meinte Mara. »Man kann die eine bedrohen, und schon tut die andere, was man will. Ich schätze, ein Blaster an der Schläfe Ihrer Frau hätte Ihrer Tochter sehr schnell den Code entlockt.«
Ferrouz fluchte leise und leidend. »Ich will diese Leute, Agentin Jade.«
»Und ich habe vor, sie Ihnen zu bringen, Gouverneur Ferrouz«, sagte sie. »Jetzt ruhen Sie sich aus und erholen Sie sich. Ich lasse Sie wissen, sobald ich etwas herausgefunden habe.«
»In Ordnung. Einen Moment … LaRone möchte Sie noch einmal sprechen.«
Es gab wieder eine Pause, eine längere diesmal, und den Geräuschen im Hintergrund nach zu schließen ging LaRone mit dem Komlink ein paar Schritte von dem Gouverneur fort. »Da ist noch etwas«, flüsterte er dann. »Ich weiß nicht, ob der Gouverneur die Bedeutung von Axlons Worten ganz begriffen hat, und ich will ihn im Moment nicht noch weiter beunruhigen. Aber Axlon erwähnte, dass Nuso Esvas Leute Caldorfs montieren. Wissen Sie, ob dieses Wort noch etwas anderes bezeichnet außer einer schiffsgestützten Abfangrakete?«
Maras Magen zog sich zusammen. Nuso Esva hatte einen Vorrat an Caldorfs ? »Nein, das sind Raketen«, antwortete sie düster. »Hat er auch gesagt, wo sie sind oder was sie damit vorhaben?«
»Nur, dass sie montiert werden«, erklärte LaRone. »Aber es gibt Anzeichen dafür, dass sich auf Poln Minor etwas anbahnt.«
»Das ist keine große Hilfe«, murrte Mara.
»Ich weiß«, meinte LaRone. »Vielleicht kann ich es noch ein wenig genauer einkreisen.«
»Das wäre gut«, sagte Mara. »Und behaltet den Gouverneur im
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