Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition)
wieder ein. So dumm und leichtsinnig das Verhalten des Gouverneurs auch gewesen war, er hatte ihr eine reelle Chance verschafft, seine Familie zu retten. Nun lag es an ihr, diese Chance zu nutzen und dafür zu sorgen, dass nicht umsonst Leben dafür geopfert wurden.
19. Kapitel
Einmal mehr blitzen die Sternlinien auf und verwandelten sich in Sterne. Einmal mehr hatte die Schimäre sicher ihren Zielort erreicht. Pellaeon nahm das zum Anlass für einen leisen, erleichterten Seufzer. Nur, weil sie schon einmal unbehelligt durch diesen winzigen, aber möglicherweise tödlichen Abschnitt der Unbekannten Regionen gereist waren, hatte das nicht bedeutet, dass der Rückflug ebenso ereignislos sein würde.
Als er durch das Sichtfenster der Brücke zu den Zwillingsplaneten des Poln-Systems hinüberblickte, spürte er ein unerwartetes Aufflackern von Respekt, ja sogar Bewunderung für Captain Thrawn und die Männer seines Kampfverbands. Sie gingen dieses Risiko jedes Mal ein, wenn sie in den unerforschten Weiten in den Hyperraum sprangen. Thrawn hatte vielleicht nicht das gnadenlose, politische Talent, das ein Flottenoffizier brauchte, um die Erfolgsleiter nach oben zu klettern, aber mutig war er.
»Nachricht von der Admonitor «, sagte der Kom-Offizier. »Captain Parck meldet, dass der Kampfverband sicher angekommen ist.«
»Alle Schiffe?«, fragte Drusan.
»Ja, Sir.«
»Bestätigt«, warf der Sensoroffizier ein. »Die Admonitor und die sechs Kreuzer von dem Gefecht bei Teptixii sind auf Steuerbord, gemeinsam mit fünf leichten Kreuzern und drei schweren Kreuzern eines unbekannten Typs.«
Drusan brummte. »Fremdweltler«, murmelte er. »Na ja, das geht uns wohl nichts an.« Er hob wieder die Stimme. »Geben Sie der Admonitor Bescheid, dass alle Schiffe in der Nähe des Planeten in Stellung gehen sollen. Sensoroffizier, sind sonst irgendwelche Kriegsschiffe in Reichweite?«
»Keine Kriegsschiffe, Sir«, sagte der Offizier. »Aber unser Schatten ist wieder aufgetaucht, und …«
»Genug!«, schnappte Drusan, während er herumwirbelte und den Mann finster anstarrte.
»Unser Schatten?«, fragte Pellaeon mit einem Blick auf den Captain.
Drusan blickte finster drein. »Sie sollten nicht davon erfahren«, erklärte er widerwillig. »Niemand sollte davon wissen. Seit unserem letzten Besuch im Poln-System werden wir von einem Schiff beschattet.«
Pellaeon spürte, wie sein Mund aufklappte. Niemand beschattete einen imperialen Sternenzerstörer nur zum Zeitvertreib. »Was für ein Schiff? Wer ist an Bord?«
»Ein primitiver, harmloser Frachter«, versicherte ihm Drusan. »Ein modifiziertes Mon-Cal-Schiff der Tiefsee -Klasse. Normale Panzerung, normale Schilde, alles völlig normal. Ganz sicher nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste.«
»Aber was tut es dann hier?«, fragte Pellaeon. »Und das sind wirklich Mon Cals?«
»Es ist ein Mon-Cal- Schiff «, korrigierte Drusan scharf. »Ich sagte nicht, dass es auch Mon Cals an Bord hat.« Wieder verzog er finster das Gesicht. »Um die Wahrheit zu sagen … Lord Odo glaubt, dass es einige von Kriegsherr Nuso Esvas Leuten sind. Vielleicht sogar Nuso Esva persönlich.«
Pellaeon blickte aus dem Sichtfenster. »Hier?«
»Das glaubt zumindest Odo«, sagte Drusan, und er runzelte die Stirn, während er sich auf der Brücke umsah. »Ich nahm an, wir könnten uns Gewissheit verschaffen … Kom-Offizier, kontaktieren Sie Lord Odo. Er hätte doch schon längst hier sein sollen.«
»Ja, Sir.« Der Offizier beugte sich über sein Pult. Mehrere Sekunden vergingen … »Sir, Lord Odo meldet sich nicht, weder auf seinem Komlink noch auf dem Kom in seiner Kabine.«
»Finden Sie ihn!«, befahl Drusan bestimmt. »Schicken Sie Sicherheitsteams an alle wahrscheinlichen Aufenthaltsorte.« Sein schwelender Blick richtete sich auf Pellaeon. »Sie, Commander … gehen Sie und helfen Sie bei der Suche.«
»Ich?«, fragte Pellaeon ungläubig. Verirrte Besatzungsmitglieder oder Passagiere zu finden war wohl kaum die Aufgabe eines ranghohen Brückenoffiziers.
»Sie haben ebenso viel Zeit mit ihm verbracht wie jeder andere von uns«, grollte Drusan. »Und Sie haben mehr Zeit als wir mit diesem Wiesel von einem Piloten verbracht. Finden Sie Odo, oder finden Sie Sorro und lassen ihn nach Odo suchen. Ganz egal, wie Sie es anstellen, bringen sie ihn her.«
Pellaeon musste sich beherrschen, damit ihm nicht die Gesichtszüge entglitten. »Ja, Sir.« Er wandte sich um und ging mit raschen
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